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30. Juni 2023 | International | 

Schönstatt am Kahlenberg – Kraftort mit besonderen Wachstumsgnaden neu eröffnet


Viele sind gekommen zur feierlichen Neu-Eröffnung des katholischen Bildungshauses und Schönstattzentrums Wien - Kahlenberg (Foto: C. Riedl)

Viele sind gekommen zur feierlichen Neu-Eröffnung des katholischen Bildungshauses und Schönstattzentrums Wien - Kahlenberg (Foto: C. Riedl)

Susi Mitter. Am Samstag, 24. Juni 2023 ist es endlich soweit: Nach zweijähriger Bauzeit wird das katholische Bildungshaus und Schönstattzentrum unter dem Motto „Dein Herz entscheidet die Zukunft“ feierlich eröffnet. Es soll ein Ort der Begegnung, des Gebetes und ein „Kompetenzzentrum Pater Kentenich“ sein, wo Menschen wachsen und sich als Persönlichkeiten entfalten können. In dieser Atmosphäre können nun Seminare und Veranstaltungen an diesem besonderen Kraftort geplant und durchgeführt werden.

Das neue bzw. erweiterte Schönstatt-Zentrum auf dem Wiener Kahlenberg (Foto: Rehor)

Das neue bzw. erweiterte Schönstatt-Zentrum auf dem Wiener Kahlenberg (Foto: Rehor)

Während im Großraum Wien in den letzten Jahren mehrere Bildungshäuser geschlossen wurden, entschloss sich die österreichische Schönstattbewegung gemeinsam mit den Schönstätter Marienschwestern das Schönstattzentrum am Kahlenberg um- und sogar auszubauen.

Wagemutig – eine Antwort auf die Sehnsucht der Menschen

Ist dieser Schritt unvernünftig angesichts der aktuellen Entwicklungen? Rein menschlich betrachtet vielleicht ja. Die Schönstatt-Bewegung hat jedoch in den letzten 40 Jahren deutlich erfahren, dass die Gottesmutter von diesem Ort aus besondere Wachstumsgnaden schenkt und Menschen ihr Leben dadurch glücklicher und innerlich frei gestalten können. Das gibt Antwort auf die Sehnsucht der Menschen, das eigene Leben in solch herausfordernden Zeiten gut zu meistern.

Die Ehrengäste beim Festakt, an dem ca. 550 Personen teilnehmen (Foto: M. Kräftner)

Die Ehrengäste beim Festakt, an dem ca. 550 Personen teilnehmen (Foto: M. Kräftner)

Festakt zur Neu-Eröffnung des katholischen Bildungshauses und Schönstattzentrums

Der Festakt beginnt mit einigen Festreden, die das Charisma dieses Ortes in verschiedenen Facetten zum Leuchten bringen.

Die Moderatoren Patricia und Günther Mayrhofer führen durch das Festprogramm (Foto: M. Kräftner)

Die Moderatoren Patricia und Günther Mayrhofer führen durch das Festprogramm (Foto: M. Kräftner)

v.l.n.r. Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing, Schönstatt Bewegungsleitung Ingeborg und Richard Sickinger, Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky, P. Heinrich Walter ISch (Foto: C. Riedl)

v.l.n.r. Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing, Schönstatt Bewegungsleitung Ingeborg und Richard Sickinger, Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky, P. Heinrich Walter ISch (Foto: C. Riedl)

Das Moderatoren-Ehepaar Patricia und Günther Mayrhofer begrüßt als ersten Laudator Landtagspräsident Karl Wilfing aus St. Pölten. Er findet sehr persönliche Worte, weil er „zwar noch nie hier war, mit Schönstatt aber immense Jugenderinnerungen verbindet“. Er erinnert an Schönstatt-Priester Johannes Kristóf, mit dem er in Kontakt war, der alles dafür habe tun wollen, „dass es ein Heiligtum für die Donauvölker gibt“. Wilfing betont, dass Kristóf zwar die Einweihung 1982 am Kahlenberg nicht mehr erlebt habe, sich aber heute sicher darüber freue, „dass dieses Samenkorn, das er gesät hat, so gute Früchte trägt“.

Den Reichtum der Schönstatt-Spiritualität und Pädagogik vielen Menschen erschließen

Schwester M. Ilga Dreier, Provinzoberin der Schönstätter Marienschwestern betont in ihrer Ansprache „dass der heutige Tag ein lang erhoffter und herbeigesehnter Festtag ist“. Aus drei Gründen sei die Freude der Schwesterngemeinschaft über die Neugestaltung dieses Ortes groß:

„Hier finden wir einen Raum vor, der uns mehr leben, mehr lieben und mehr wachsen lässt – als Persönlichkeit, als Familie, als Gruppe, ja auch als Kirche, als Gesellschaft. Deshalb seien Sie alle herzlich willkommen! Heute, - aber auch immer wieder in der Zukunft!

Ein weiterer Grund zur Freude ist die Tatsache, dass uns nun genügend große und vielfältige Räume zur Verfügung stehen, um den Reichtum der Schönstatt-Spiritualität und Pädagogik Pater Kentenichs vielen Menschen zu erschließen; seien es Jugendliche, Männer, Frauen, jung verheiratete Ehepaare, Familien, Priester oder Ordensleute. Auch unseren Gästen im Café-Bistro (es öffnet wieder am 6. Juli) und im Shop möchten wir mit der Gastfreundschaft und der Auswahl von Angeboten vermitteln, dass in Schönstatt gilt: Die Gnade baut auf der Natur auf!

Rundherum Natur pur mit den so schön und ansprechend gestalteten Außenanlagen – eine Oase, ein schöner Ort, eine schöne Stätte: Schönstatt, ein Lebensraum, in dem wir schon ein wenig spüren dürfen vom Himmel auf Erden.“

Ein Heimkommort, ein Wachstumsort, ein Zukunftsort

Ingeborg und Richard Sickinger, Leiter der österreichischen Schönstatt-Bewegung, gehen in ihrem Kurzimpuls der Frage nach, was diesen Ort so besonders macht. Sie beschreiben drei Eigenschaften, die diesen Ort auszeichnen:

Bewegungsleitung Ingeborg und Richard Sickinger präsentieren das Programm des Bildungshauses für die zweite Jahreshälfte (Foto: M. Kräftner)

Bewegungsleitung Ingeborg und Richard Sickinger präsentieren das Programm des Bildungshauses für die zweite Jahreshälfte (Foto: M. Kräftner)

„Dieser Ort ist wie ein Heimkommen, ein Ort, wo Menschen sich zuhause fühlen, die ganz persönlich mit diesem Ort verbunden sind. Deshalb ist dieses Bildungshaus getragen – geistig, ideell, finanziell – von hunderten, von einigen tausend Menschen aus ganz Österreich, gemeinsam mit den Schönstätter Marienschwestern als Trägerinnen des Ortes.

Dieser Ort ist ein Wachstumsort, der auf zwei Säulen steht: Auf der Schönstatt-Pädagogik Pater Kentenichs und auf den Wachstums-Gnaden, die die Gottesmutter im Heiligtum schenkt. Beide wirken zusammen und das ermöglicht eine besondere Qualität von persönlichem und gemeinschaftlichem Wachstum.

Dieser Ort ist ein Zukunftsort, der sich am Zukunftsbild der Kirche, der „Heiligen Stadt“ orientiert. Zukunft wird wesentlich davon geprägt, wie Menschen in Zeiten von Polarisierung und gesellschaftlichen Herausforderungen wertschätzend miteinander umgehen.“

Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky, Wien, segnet das neue Bildungshaus (Foto: M. Kräftner)

Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky, Wien, segnet das neue Bildungshaus (Foto: M. Kräftner)

Segnung durch den Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky

Zu den Ehrengästen gehören Prälat Maximilian Fürnsinn vom Augustiner Chorherren Stift Klosterneuburg in direkter Nachbarschaft, die Architektin Maria Bieber, die den so ansprechenden Entwurf des Neu- und Zubaus gemacht hat, Martina und Bruno Mucha, Vorsitzende des Landespräsidiums der österreichischen Schönstatt-Bewegung und Projektleiter des Neubaus, Schwester M. Siglinde Hilser und Schwester M. Bianca Wörz aus der Provinzleitung der Schönstätter Marienschwestern, Pater Frank Riedel aus der neu gegründeten europäischen Provinzleitung der Schönstatt-Patres, Mag. Johannes Reinprecht vom Institut für Ehe und Familie und – krankheitsbedingt leider nicht da – der Bezirksvorsteher des 19. Bezirks, Daniel Resch.

Den Höhepunkt des Festaktes bildet die Segnung des Hauses durch Weihbischof Stephan Turnovszky. Der Segen schließt alle mit ein, die hier wohnen, wirken, arbeiten und alle, die hierherkommen werden, verbunden mit der Bitte um die Gnade der Beheimatung, der Umkehr und der apostolischen Fruchtbarkeit und der Sehnsucht, selbst ein Segen für viele zu werden.

Fanfaren-Festmusik der Bläser aus dem Waldviertel (Foto: M. Kräftner)Kinder lassen Luftballons mit der Einladung zu Kaffee und Kuchen im Schönstatt-Café in den Himmel steigen (Foto: S. Mitter)

Fanfaren-Festmusik der Bläser aus dem Waldviertel (Foto: M. Kräftner) Kinder lassen Luftballons mit der Einladung zu Kaffee und Kuchen im Schönstatt-Café in den Himmel steigen (Foto: S. Mitter)

Herzensanliegen – ermutigend für andere

Zwischen Festakt und Heiliger Messe kann das neue Bildungshaus auf vielfältige Weise erkundet werden. Verschiedene Initiativen und Angebote werden als Herzensanliegen präsentiert – darunter der Erziehungskurs „Keep Cool“, die Ausbildung zum Familientrainer, die im Herbst mit einem Kurs startet, der Pater Kentenich Pilgerweg oder die „Talking Station“, um nur einige davon zu nennen. Die verschiedenen Stationen hatten regen Zulauf, die Kinder währenddessen in der Kinderbetreuung viel Spaß.

Festmesse mit den Zelebranten KR Stanislaw Kosciolek Pfr. i.R. (Ernstbrunn), Weihbischof DI Mag. Turnovszky, P. Heinrich Walter ISch und den Diakonen aus der Schönstatt-Bewegung Viktor Adametz (Wien), Franz Habith (Stmk.) und Andreas Neubauer (OÖ) (Foto: C. Riedl)

Festmesse mit den Zelebranten KR Stanislaw Kosciolek Pfr. i.R. (Ernstbrunn), Weihbischof DI Mag. Turnovszky, P. Heinrich Walter ISch und den Diakonen aus der Schönstatt-Bewegung Viktor Adametz (Wien), Franz Habith (Stmk.) und Andreas Neubauer (OÖ) (Foto: C. Riedl)

Festmesse mit Weihbischof Stephan Turnovszky

Die Entscheidung die Heilige Messe im neuen Seminarraum mit Blick auf das Heiligtum zu feiern war dem wechselhaften Wetter geschuldet. Dieser Umstand schafft aber die Voraussetzung für eine spirituell sehr intensive und dichte Atmosphäre: Die von der Musikgruppe gespielten Lieder werden kräftig mitgesungen und das meditative Gebet von Schwester Ingrid-Maria Krickl beim Schenken der Kruggaben zur Musik „Maria, wenn wir die Krüge füllen“ berührt.

Hauptzelebrant Weihbischof Stephan Turnovszky spricht in seiner Predigt über das Verhältnis Johannes des Täufers zu Jesus. Er stellt den Blick des Täufers auf Jesus und umgekehrt die Aussagen Jesu über Johannes einander gegenüber. Die Auslegungen gipfeln in der Zuspitzung, ob ein Mensch für Jesus oder aus Jesus lebt. Letzteres sei bei den Heiligen der Fall und gelinge den Menschen nur sehr selten während des irdischen Lebens. Johannes der Täufer habe zu Lebzeiten in erster Linie für Jeus gelebt.

Geistbeseelt ist ebenso die Einleitung von Pater Heinrich Walter zum Weihegebet am Ende der Heiligen Messe, wodurch der große Bogen zur Schönstatt-Spiritualität geschlagen wird. So ist die Heilige Messe der Höhepunkt dieses gelungen Eröffnungsfestes.

Beim Sommernachtsball am Vorabend als Ouvertüre zum Eröffnungsfestes gefeiert, wird ausgelassen getanzt und gefeiert (Foto: S. Mitter)

Beim Sommernachtsball am Vorabend als Ouvertüre zum Eröffnungsfestes gefeiert, wird ausgelassen getanzt und gefeiert (Foto: S. Mitter)

Sommernachtsball als Ouvertüre zum Eröffnungsfest

Dass die Österreicher gebührend feiern können beweisen sie schon am Vorabend beim 9. Sommernachtsball, der nun nach „Corona“ erstmals im neuen, großen Seminarraum als Ouvertüre zum großen Eröffnungsfest stattfinden konnte.

Wir rechnen mit einem Gnadenjahr – jetzt geht es richtig los

Die Eröffnung ist ein Hoffnungszeichen für einen Aufbruch in den nächsten Jahren. Die Marienschwestern und die Schönstatt-Bewegung tragen die Sehnsucht im Herzen, dass durch diesen Neuanfang Menschen auf diesen Ort aufmerksam werden und ihn neu entdecken.

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