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Zukunfts-Prozess der Schönstatt-Familienbewegung
Schönstatt-Familienbewegung Zukunftsprozess - Motiv: Jahresmottokarte 2023
Manuela Miller. Das gab es noch nie: Am 22. Juni 2023 trafen sich online die Schwestern und Patres, die als hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schönstatt-Familienbewegung Deutschland mitarbeiten zusammen mit den Leitungen des Schönstatt-Familienbundes und des Instituts der Schönstattfamilien. Es wurde deutlich – das sind erste Schritte des Zukunfts-Prozesses der Familienbewegung, den die Hauptstandesleitung (HSL) im Februar 2023 angestoßen hat.
Schon länger wird deutlich, dass nicht nur die Mitarbeitenden in der Familienzentrale weniger werden, sondern dass auch die Familien, die sich in der Leitung der Familienarbeit Schönstatts engagieren, neben der beruflichen Tätigkeit und der jeweiligen Familienphase Begrenzungen in der Übernahme von Aufgaben erleben.
Zukunfts-Prozess als gemeinsamer Vorgang von Familien-Liga, -Bund und Institut
„Uns ist es ein Anliegen, dass wir wirkungsvoller und effektiver und vor allem als Liga, Bund und Institut gemeinsam für die Familienbewegung arbeiten“, so Manuela und Peter Miller, die als Ehepaar in der HSL der Familienbewegung mitarbeiten. Beim Online-Treffen stellten sie zusammen mit Schwester M. Louise Schulz und Pater Ludwig Güthlein die angedachten nächsten Schritte des Zukunfts-Prozesses vor.
Start des Zukunfts-Prozesses mit fünf Bausteinen als Priorität
Fünf Bausteine sollen als Priorität zu Beginn besonders in den Focus genommen werden: Ehevorbereitung, Schulungen von Ehepaaren, Finanzen, Gebets- und Krugbeiträge sowie eine Veranstaltungsstrategie.
Zum Baustein Ehevorbereitung wurde bereits eine Umfrage von allen in der Ehevorbereitung engagierten Akteuren eingeholt. Welche Themen werden behandelt, wie ist das Format der Veranstaltung, … Ein Präsenz-Wochenende, bei dem die in diesem Bereich Engagierten um einen Tisch sitzend ihre Erfahrungen austauschen und zusammentragen, ist für Anfang 2024 geplant. Die Frage soll im Mittelpunkt stehen, was zum Profil eines Schönstatt-Ehevorbereitungs-Seminar (EVS) gehören soll. Damit soll die „Marke“ (weiter)-entwickelt werden.
Für den Baustein Schulungen sind unterschiedliche Angebote in der Überlegung. Es geht um Bestärkung, Ausrüstung und Begleitung von Ehepaaren, die Leitungsfunktionen in der Bewegung und in Projekten übernehmen. „Leiten & Bewegen“ ist ein bereits innerhalb des Schönstatt-Familienbundes erprobtes Konzept. Elemente dieser Weiterbildung sind die Beschäftigung mit dem „Organismus Schönstatt-Bewegung“, mit der Kentenichpädagogik sowie Fragen der Tagungsgestaltung und Moderationstechniken.
In der Erzdiözese Freiburg haben Verantwortliche der Schönstatt-Familienbewegung mit ihrem Online-Angebot „Tief:er“ Erfahrungen gesammelt, bei dem Ehepaare mit wenig Aufwand tiefer in die Spiritualität Schönstatts hineinwachsen können. Die Erfahrungen dieses Angebotes, das bereits in der dritten Staffel läuft, sollen auch für andere Diözesen zugänglich gemacht werden. In der Diözese Münster unterstützen Familienväter erfolgreich die Aufbauarbeit der Schönstatt-Mannesjugend. Auch hierfür ist ein Schulungangebot angestrebt, denn in mehreren Diözesen ist die Unterstützung seitens erwachsener Mitarbeiter von Nöten.
Ein ganz eigenes Thema ist die Finanzierung der Ehe- und Familienarbeit. „Wer kennt jemanden, der Spaß daran hat, Geldtöpfe zu finden, Anträge auszufüllen, … sich um das wichtige Apostolat der Finanzmittel zu kümmern? Wir möchten diese Tätigkeit, die vieles ermöglichen kann, als apostolische Tätigkeit wertschätzen“, so die HSL.
In der Schönstattfamilienbewegung ist im WIR immer auch die Verbindung mit der Gottesmutter Maria gemeint. Deshalb ist es dem Leitungs-Team ein großes Anliegen, dass der Zukunfts-Prozess durch Gebets- und Krugbeiträge ins Gnadenkapital auf ein stabiles Fundament bauen kann. Manche, oft ältere Paare oder Einzelne aus der Familienbewegung können nicht mehr so aktiv mitarbeiten, können sich aber gerne in Form von Gebet und im Ertragen ihrer Gebrechen einbringen. Für eine bestimmte Veranstaltung oder konkrete Anliegen zu beten, motiviert. Deshalb soll auch hier mehr Vernetzung ermöglicht und damit mehr Mitwirken ermöglicht werden.
Immer wieder passiert es, dass einzelne Angebote kollidieren, dass ähnliche Veranstaltungen von mehreren Teams ausgearbeitet werden. Eine zu verabredende Veranstaltungsstrategie soll helfen, dass sich Veranstaltungen in Diözesen und Zentrale Angebote zeitlich nicht unvorteilhaft beeinflussen. Die Großveranstaltung „Familienfestival“ steht im nächsten Jahr an und findet im 3-Jahres-Rhythmus in Schönstatt statt. Gleichzeitig wurde bereits das „MehrRaum-Projekt“ als erfolgreich für Ehepaare in den ersten Jahren nach der Hochzeit entwickelt. „Just Married“ ist ein Konzept das vom Familienkongress in Österreich als reizvolles Projekt vorgestellt wurde und vor allem die Ehebegleitung in den Blick nimmt.
Möglichkeit des Soundings
Nach der Vorstellung der konkreten Schritte des Zukunfts-Prozesses mit den ersten Bausteinen wurde die Runde zum Sounding eingeladen. „Was weckt bei ihnen Resonanz? Wo gibt es Fragen? Was möchten sie dazulegen?“ „Schauen wir mal, ob alle Lebensphasen und alle Altersräume mit Angeboten abgedeckt sind“, so ein Anliegen aus der Runde. „Schönstatt entwickelt sich vom Veranstaltungs-Schönstatt zum Beziehungs-Schönstatt. Das muss in den Überlegungen mit bedacht werden.“ Kam eine weitere Rückmeldung. „Wie könnte unsere Strategie aussehen? Wenn die Ressourcen begrenzt sind, sollte man dort investieren, wo Leben ist“, war eine Überlegung. „Wie können die Akademien, die von Mainz und Memhölz aus sehr gute Familientrainer ausbilden, eingebunden werden?“ „Für alles, wo es ins Praktische geht, ist es hilfreich, Teams zu haben.“ Diese Rückmeldung sprach der HSL aus dem Herzen: „Ja, so ist es gedacht – jeder Baustein braucht ein Team.“ Alle Beteiligten sind aufgerufen, sich über mögliche Mitarbeiter-Familien Gedanken zu machen.
Ein Prozess-Team entwickelt das weitere Vorgehen
Um im Zukunfts-Prozess weiterzukommen, wird nun ein Prozess-Team gebildet. Neben der HSL, so ist die Idee, soll jeweils ein Ehepaar aus dem Schönstatt-Familienbund und Institut der Schönstattfamilien, sowie ein Ehepaar aus der jungen Generation für die weitere Entwicklung gefunden werden.
Insgesamt waren ein intensives Mitdenken und eine positiv motivierte Stimmung spürbar. „Mit dem heutigen Treffen hat der Zukunfts-Prozess begonnen! Und wir sind dankbar für den Austausch und das Zusammenwirken von Liga, Bund und Institut für die gesamte Familienbewegung. Wenn wir von WIR sprechen, gehört auch immer die Gottesmutter dazu.“ Und so schloss das Online-Treffen mit der Erneuerung des Liebesbündnisses.