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19. Juni 2023 | Rund ums Urheiligtum | 

„Bleibt in meiner Liebe!“ (Joh 15,9) Fronleichnamsfest 2023 auf Berg Schönstatt


Fronleichnamsprozession auf Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Becker)

Fronleichnamsprozession auf Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Becker)

Schw. Petra-Maria Huber/Hbre. Am Sonntag nach Fronleichnam wird auf Berg Schönstatt traditionell das Fest Fronleichnam gefeiert. Bereits am Vortag finden sich zahlreiche Helferinnen und Helfer ein, die den Prozessionsweg mit Blumenteppichen schmücken.

Kirche heute

Am Sonntagmorgen laden die Glocken der Anbetungskirche zum Festgottesdienst ein. Der Hauptzelebrant, Dr. Bernd Biberger, greift zu Beginn seiner Predigt die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Deutschland auf. Der Vertrauensverlust und die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle haben die katholische Kirche erschüttert. Biberger stellt die Fragen, „wer wir als Kirche heute sind“ und „wie wir wieder das Vertrauen der Menschen gewinnen können“. In dieser Situation werde das Fronleichnamsfest gefeiert. Es erinnere daran, dass Christus das Heil der Welt sei. Nur in lebendiger Beziehung mit ihm könnten Christen Kirche sein.

Blumenteppiche machen Aspekte des Mottos der Prozession deutlich (Foto: Zell)

Blumenteppiche machen Aspekte des Mottos der Prozession deutlich (Foto: Zell)

Die Aufforderung Jesu „Bleibt in meiner Liebe!“, im Motto der Prozession aufgegriffen, mache deutlich, dass Christen nur dann Jesus Liebe an die Menschen weitergeben könnten, wenn sie mit Christus verbunden sind. „Wenn wir die Menschen mit der Liebe lieben, mit der Jesus uns geliebt hat, kann die Kirche das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen“, so der Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern.

Weltweites Beten

Nach der heiligen Messe findet unter strahlendem Himmel die Prozession über Berg Schönstatt statt. Wie es bereits eine langjährige Tradition ist, wird Sie musikalisch begleitet vom Musikverein Niederwerth 1922. Die Gebetsgemeinschaft ist international was sich nicht nur in den mitgetragenen Landesfahnen sondern auch in Gebeten in verschiedenen Sprachen ausdrückt.

Das eucharistische Brot wird über den Berg Schönstatt getragen (Foto: Zell)

Das eucharistische Brot wird über den Berg Schönstatt getragen (Foto: Zell)

An jedem Altar werden besondere Anliegen in den Blick genommen. Gleich am ersten Altar wird für die Familien und ihre oft schwierige Lebenssituation gebetet. Am zweiten Altar wird für die Jugend der Welt gebetet und das besonders im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Weltjugendtag in Lissabon, an den mehrere Blumenteppiche erinnern. Kinder stellen den Prozessionsteilnehmenden am dritten Altar drei Vorbilder vor Augen, die in der Liebe Jesu geblieben sind: den heiligen Papst Johannes Paul II., den seligen Carlo Acutis und die heilige Josefine Bakhita.

Nach dem Segen am vierten und letzten Altar bei der Anbetungskirche erklingt das feierliche „Te deum – Großer Gott, wir loben dich!”. Es lässt viele Herzen höherschlagen, und eine Besucherin bekennt: Auf diesen Moment habe ich mich den ganzen Morgen gefreut!

Buntes Alternativprogramm

Am Nachmittag gibt es zahlreiche Angebote. Neben einer Meditation im Heiligtum und Anbetungsliedern in der Kirche, darf auch das leibliche Wohl nicht fehlen. So bietet das „Café Plus“ Kaffee, Kuchen und Würstchen mit Brötchen an. Die Kandidatinnen der Schönstätter Marienschwestern organisieren einen Waffelverkauf zugungsten des bevorstehenden Weltjugendtages. Ein kleiner Junge, der eine Waffel genossen hat, ist so begeistert davon, dass er beginnt, Werbung zu machen: „So lecker!“ Für jeden ist etwas dabei, und die zahlreichen Besucher, die auch jetzt noch kommen, um die Blumenteppiche zu betrachten, nutzen die Angebote gern.


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