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30. April 2023 | Europäischer Familienkongress Wien 2023 | 

Mit Freude und Dynamik die Familienpastoral Pater Kentenichs weitergeben, neue Träger gewinnen


Pater José Luis Correa spricht beim europäischen Familienkongress in Wien (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

Pater José Luis Correa spricht beim europäischen Familienkongress in Wien (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

CBre/Hbre. Am zweiten Tag des Europäischen Familienkongresses der Schönstatt-Bewegung legt P. José Luis Correa Lira, seit acht Jahren Kontinentalkoordinator der Schönstatt Bewegung in Amerika, wohnhaft in Costa Rica, beim Heiligtum „Familie der Hoffnung“, den Akzent des Impulses auf den apostolischen Impuls. Ein wichtiges Indiz für apostolisches Denken und Handeln sei das feinfühlige Hören auf Gottes Stimme und gleichzeitig auf das „Gesetz der geöffneten Tür“ zu achten.

Aus dem neuen Vortragssaal hat man einen wunderbaren Blick zum Wiener Schönstatt-Heiligtum (Foto: Rehor)

Aus dem neuen Vortragssaal hat man einen wunderbaren Blick zum Wiener Schönstatt-Heiligtum (Foto: Rehor)

Attraktiv werden durch Zeugnis geben

Aus Anlass des Hundertjährigen Schönstatt Jubiläums 2014 habe Papst Franziskus in der Audienz Papst Benedikt XVI zitiert: „Die Kirche wächst nicht durch Proselytismus, sondern durch Attraktivität.“ Und er habe den Rat gegeben: „Zeugnis geben. Oder anders gesagt: So leben, dass andere Lust bekommen, wie wir zu leben. Ausstrahlen! Also: Nicht geschlossen bleiben, sondern offen sein.“ Es gehe um einen heiligen Drang nach draußen, ohne in leeren Aktivismus zu fallen. Weder Passivismus, noch Aktivismus. 

Aufmerksames Publikum (Foto: Busse)

Aufmerksames Publikum (Foto: Busse)

Ein Klima von „Sendungsergriffenheit“ schaffen

In seiner unnachahmlich dynamischen Art berichtete Pater José Luis von einigen Erfahrungen der Familienarbeit, die in Costa Rica gut gelingen. Die sonntäglichen Familiengottesdienste beim Schönstatt-Heiligtum mit oft 600 und mehr Teilnehmern, attraktiv gestaltet mit guten Texten und Musik, seien der „Steinbruch“, aus dem sich immer wieder neue Paare für die Schönstattfamilienarbeit interessierten. Auch junge Paare, die zur Hochzeitsfeier kommen, zu Veranstaltungen der Schönstattfamilienbewegung einzuladen, werde gerne angenommen.

Ein Klima von ‚Sendungsergriffenheit‘ schaffen (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

Ein Klima von ‚Sendungsergriffenheit‘ schaffen (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

Zentral sei, Ehepaaren und Familien von Anfang an „ein Klima von ‚Sendungsergriffenheit‘ erleben zu lassen, sie darin zu unterstützen, dass sie sich engagieren, egal wo und wie“. Denn „Umsonst habt Ihr empfangen, umsonst sollt Ihr geben“ (Vgl. Mt 10, 8). Dem dienten auch Projekte wie die Familienakademie und das „Fortalecimiento“ – ein intensives Ehewochenende für Neue. Das alles seien Antworten auf die Frage von Papst Franziskus in Amoris Laetitia: „Wer kümmert sich heute darum, die Ehen zu stärken“?

„Monitores“ begleiten junge Paare auch in Gruppen

Daher versucht die Familienbewegung in Costa Rica Gruppen von jungen frisch verheirateten Paaren zu bilden, um die Ehen zu stärken und wachsen zu lassen. Reifere Ehepaare werden eingeladen und motiviert, für einen begrenzten Zeitraum von etwa zwei Jahren „die jung verheirateten Eheleute in ihrer Nachbarschaft zu begleiten, indem sie sie besuchen, sie in ihren Anfängen begleiten und ihnen einen Weg des Wachstums vorschlagen.“ Solche ‚Monitores‘ genannten Ehepaare begleiten auch Gruppen von Jungverheirateten und auch Gruppen von befreundeten Paaren.

Ein Team von Ehepaaren habe sich spezialisiert für die Begleitung von Paaren in Krisen. Bei den „Familienmissiones“ gingen ganze Familien eine Woche oder über ein Wochenende oder einen ganzen Samstag in eine Pfarrei zum Evangelisieren: die Pilgernde Gottesmutter bringen, miteinander reden und mit- und füreinander beten.

„Talente entdecken und zur Reife zu bringen“ (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

„Talente entdecken und zur Reife zu bringen“ (Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

Zutrauen, anvertrauen, delegieren

Natürlich sei dieses apostolische Engagement anstrengend, jedoch sei die Erfahrung, dass die Aufgaben zwar herausfordern, aber auch diejenigen bereichern, die diese übernehmen. Für die Verantwortlichen sei es wichtig, den Paaren Aufgaben zuzutrauen, Aufgaben zu delegieren und anderen anzuvertrauen. Auf diesem Wege ließen sich „Talente entdecken und zur Reife bringen“. So habe es Pater Kentenich immer praktiziert, gemäß dem Wort: „Gott erwählt nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Erwählten.“ Dazu gebe es selbstverständlich Kurse, Ehepaare zu begleiten und auszubilden, die solche Aufgaben übernehmen: „Führen durch Führer“.

(Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

(Foto: Videoausschnitt schoenstatt-tv)

Familienpastoral muss grundsätzlich missionarisch sein

Eine „Kultur der Begegnung, die Einheit schafft“ (Papst Franziskus) käme dadurch zustande, so der Schönstatt-Pater aus Costa Rica, dass die meisten Gruppen sich im Schönstattzentrum träfen und dadurch mitbekämen, unsere Gruppe ist nicht allein, es gibt viele. Das schaffe ein Gefühl der Zugehörigkeit und Mitverantwortung. Es geschehe Kommunikation, gegenseitiges Lernen voneinander, gegenseitiges Helfen.

„Heute muß die Familienpastoral grundsätzlich missionarisch sein, im Aufbruch“, so zitiert Pater José Luis Papst Franziskus. Und er zeigt sich überzeugt, „dass durch das Leben mit dem Hausheiligtum wir die Kirche neu aufbauen können von den Häusern aus – so wie es der Apostel Paulus und die ersten Christen getan haben.“

Pausenbegegnungen im Freien (Foto: Busse)

Pausenbegegnungen im Freien (Foto: Busse)


 


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