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29. April 2023 | Europäischer Familienkongress Wien 2023 | 

„Freude der Liebe - Das Ideal der Ehe zum Leuchten bringen“ – ein Impulsvortrag von Ingeborg und Richard Sickinger


Ehepaar Ingeborg und Richard Sickinger beim Eröffnungsimpuls des europäischen Familienkongresses im Schönstattzentrum am Kahlenberg, Wien (Foto: C. Becker)

Ehepaar Ingeborg und Richard Sickinger beim Eröffnungsimpuls des europäischen Familienkongresses im Schönstattzentrum am Kahlenberg, Wien (Foto: C. Becker)

Cbre/Hbre. Drei zentrale Punkte bestimmen den Impulsvortrag von Ingeborg und Richard Sickinger, Leiterehepaar der Schönstatt-Bewegung Österreich, am ersten Arbeitstag des europäischen Familienkongresses in Wien. Unter dem Thema: „Freude der Liebe - Das Ideal der Ehe zum Leuchten bringen“ sprechen sie über den Umgang mit Strömungen unserer Zeit, über den Auftrag, den christliche Ehepaare in der heutigen Zeit haben und über Kraftquellen, die ihnen zur Verfügung stünden.

Unter den über 300 Teilnehmenden an diesem Vormittag ist auch der österreichische Familienbischof Hermann Glettler (Foto: C. Becker)

Unter den über 300 Teilnehmenden an diesem Vormittag ist auch der österreichische Familienbischof Hermann Glettler (vorne rechts)  (Foto: C. Becker)

Freude an leuchtenden Zielen haben

Wie kann Ehe und Familienarbeit gehen? (Foto: Videoausschnitt)

Wie kann Ehe und Familienarbeit gehen? (Foto: Videoausschnitt)

Ermutigend und gleichzeitig motivierend, ruft Ehepaar Sickinger die anwesenden Ehepaare aus 12 verschiedenen europäischen Ländern dazu auf, durch ihr Leben und Wirken das „Wie“ der Ehe so zu leben, dass diese Freude mache. Schönstatt bedeute Freude zu haben an leuchtenden Zielen. „Wir leben nicht von Vorschriften und Geboten, wie man zu sein hat, unser Anliegen ist, an einer Kirche zu bauen, wo Ziele leuchten. Wenn wir auf einen hohen Berg steigen, dann wissen wir, es wird anstrengend – aber es wird auch schön.“

Strömungen unserer Zeit und der Umgang damit

Den Strömungen unserer Zeit, dem Daueralarm, der Polarisierung und der Sorge um die Umwelt setzen sie die „Pendelsicherheit“ und die „Geborgenheit“, die ein Hausheiligtum schenkt, entgegen: „Unser Haus, ein Ort der Stabilität“. Im Blick auf den Umgang mit Polarisierungen sei für sie ein Wort des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich zum Schlüssel geworden: Er rege an, das Richtige aus der Meinung eines anderen herauszuhören. Das meine nicht: Jede Meinung sei richtig; aber es sei eine Aufforderung, das berechtigte Anliegen, das sich in der Meinung des anderen verberge, verstehen zu wollen.

Mit Blick auf die Sorge um die Umwelt könne eine Anleihe bei Kentenichs Aussagen zur „Dinggebundenheit“ eine Hilfe sei: „Wenn wir an Dinge gut gebunden sind (und den lieben Gott als ‚Geber‘ dahinter sehen lernen), dann reduziert das das Maß. Dann brauchen wir nicht so viel und gehen sorgsamer mit den Dingen um. Und erleben mehr Freude!“, so das Ehepaar. So habe eine junge Familie mit drei Kindern herausgefunden, dass Familien in unseren Breiten vor 100 Jahren im Schnitt 200 Gegenstände in ihrem Besitz hatten. Heute seien es etwa 10.000! Mit Blick auf ihr eigenes Zuhause sei diese Familie zu dem Schluss gekommen: „Es ist einfach zu viel!“ und sie habe sich dann Schritte überlegt, um einfacher zu leben.

Die neuen Räume des Schönstattzentrums eignen sich gut für den europäischen Familienkongresses (Foto: C. Becker)

Die neuen Räume des Schönstattzentrums eignen sich gut für den europäischen Familienkongresses (Foto: C. Becker)

An der Zukunft der Kirche mitwirken, ein Auftrag für christliche Paare

Christliche Ehepaar hätten einen großen Auftrag, so zeigt sich Ehepaar Sickinger überzeugt. Als Träger der Pastoral dürften Familien an der Zukunft der Kirche mitwirken als Gestalterinnen und Gestalter. Es brauche heute Menschen, die durch ihr Sein Zeugnis dafür ablegen würden, dass das Ideal der Ehe lebbar und anziehend sei und dass es glücklich mache danach zu streben.

Drei Kraftquellen für herausfordernde Zeiten

Als Kraftquellen für Ehepaare in der heute herausfordernden Zeit benennt Ehepaar Sickinger das Hausheiligtum: Die Gottesmutter gehe neu durch diese Zeit, und suche Herzen und Häuser, wo sie Christus „neu“ zur Welt bringen könne, wie damals in Bethlehem.

Auch das Ehe-Ideal sei eine Kraftquelle: Gott habe einen besonderen Plan mit Frau und Mann, die in Liebe verbunden sind. Diesem gemeinsamen Auftrag nachzuspüren und ihn klarer entdecken und formulieren zu dürfen, das gebe jedem Ehepaar Richtung und Ziel.

Die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten sei eine dritte große Kraftquelle. Es tue der Seele gut, zu sehen: „Es gibt ein Netzwerk von Familien, es gibt Gleichgesinnte - auch über die Landesgrenzen hinweg!“ Diese Gemeinschaft sei bei diesem europäischen Familienkongress deutlich spürbar und auch, dass Familie Hoffnung für die Zukunft sei.

Kraftquelle Gemeinschaft: Mit Gleichgesinnten auf dem Weg sein (Foto: Videoausschnitt)

Kraftquelle Gemeinschaft: Mit Gleichgesinnten auf dem Weg sein (Foto: Videoausschnitt)

Active Agents der Familienpastoral

Abschließend betonten die Referenten die Sendung aller Anwesenden für Ehe und Familie. Papst Franziskus spreche in Amoris Laetitia davon, dass Ehepaare selbst Träger der Pastoral sein sollten. Sie als Ehepaar würden die englische Übersetzung „Active Agents“ bevorzugen. Das klinge spannend und voller Leben: „Wie Secret Agents, manchmal in aller Verborgenheit, neue Entwicklungsräume für Ehe und Familie bauen.“ Dem wolle der europäische Familienkongress dienen.


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