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14. April 2023 | IsraelPilgerFahrt2023 | 

Über den Berg Tabor zum See Genezareth


Die Verklärungskirche auf dem 588 Meter hohen Berg Tabor am Ostrand der Jesreelebene in Galiläa im Norden Israels (Foto: Brehm)

Die Verklärungskirche auf dem 588 Meter hohen Berg Tabor am Ostrand der Jesreelebene in Galiläa im Norden Israels (Foto: Brehm)

HBra. Wir brechen auf in Nazareth, um hinüber zum Berg Tabor zu fahren. Während der Fahrt können wir in der Ferne das mit Schnee bedeckte Hermon-Gebirge erkennen. Da Reisebusse die engen Serpentinen auf den Tabor nicht bewältigen können, steigen wir um in Kleinbusse, die uns in einer flotten Fahrt auf die Anhöhe von fast 600 Meter bringen.

Jesus verwandelt: als Kind; in der Eucharistie; als Lamm sowie als Auferstandener (Foto: Brehm)

Jesus verwandelt: als Kind; in der Eucharistie; als Lamm sowie als Auferstandener (Foto: Brehm)

Dem Taborereignis nachspüren

Nach einem ersten Rundgang können wir im unteren Teil der Kirche Eucharistie feiern. Wir bewundern um uns herum die Mosaiken, die jeweils einen Aspekt der geheimnisvollen Erlösungstat Jesu darstellen: In der Gestalt eines Kindes wird die wunderbare Menschwerdung des Gottes Sohnes angezeigt. – In einer Hostie verbirgt sich die Gegenwart Christi im Sakrament. – Ein Lamm zeigt die Hingabe Jesu am Kreuz an. – Ein über dem Grab schwebender Engel verkündet die Auferstehung. Im Mittelpunkt unserer Feier steht natürlich das Tabor-Ereignis, das einen Ausblick gibt auf die eigentliche Verklärung Christi durch die Auferstehung.

Einführung durch Pater Stefan Strecker in die Ausgrabungen von Mygda (Foto: Brehm)

Einführung durch Pater Stefan Strecker in die Ausgrabungen von Mygda (Foto: Brehm)

Ruinen und Reliefs am Heimatort von Maria Magdalena

Am Nachmittag führt uns der Weg an den See Genezareth. Wir steuern zunächst Migdal an, Magdalena, den Heimatort von Maria Magdalena. Wir besichtigen das archäologische Gelände, zunächst die Ruinen der Synagoge aus dem ersten Jahrhundert. Dort ist besonders erwähnenswert ein Stein aus der Gegend von Jerusalem, wunderschön bearbeitet mit Reliefs vom siebenarmigen Leuchter und Pflanzen. Auf diesem Stein, dessen Replik noch in der Mitte der Synagogen-Ruine steht, wurde wohl die Tora verlesen.

Faszinierend: Der Altar in der "Duc in altum"-Kirche als Fischerboot (Foto: Brehm)

Faszinierend: Der Altar in der "Duc in altum"-Kirche als Fischerboot (Foto: Brehm)

Duc in altum - Fahre hinaus!

Wir gehen weiter durch das Gelände zu der neu erbauten Kirche mit dem Titel: Duc in altum - Fahre hinaus! Der große, moderne Kirchenbau wurde von der in der Schönstatt-Bewegung bekannten Künstlerin María Jesús Fernández (Ausgestaltung der Gott-Vater-Kirche der Schönstätter Marienschwestern in Buenos Aires, Argentinien; künstlerische Ausgestaltung der Pilgerkirche in Schönstatt, Vallendar, Deutschland) wesentlich mitgeprägt. Die Vorhalle der „Duc in altum“-Kirche, die durch ihre fantastische Akustik besticht, wird von Säulen getragen, die den biblischen Frauen gewidmet sind, eine natürlich Maria Magdalena. Von dort erreichbare Seitenkapellen zeigen biblische Szenen, die am See Genezareth spielen, so auch die Begegnung zwischen Jesus und Maria Magdalena.

Die Frau berührt den Saum von Jesu Gewand in der Hoffnung, dass er sie heilt (Foto: Brehm)

Die Frau berührt den Saum von Jesu Gewand in der Hoffnung, dass er sie heilt (Foto: Brehm)

Das Gästehaus des Deutschen Vereins vom heiligen Lande in Tabgha am See Genezareth (Foto: Brehm)

Das Gästehaus des Deutschen Vereins vom heiligen Lande in Tabgha am See Genezareth (Foto: Brehm)

Abendrunde mit der Schriftrolle (Foto: Brehm)

Abendrunde mit der Schriftrolle (Foto: Brehm)

Ausklang auf der Seeterasse des Gästehauses (Foto: Rausch)

Ausklang auf der Seeterasse des Gästehauses (Foto: Rausch)

Der eigentliche Kirchenraum zeigt an den Seiten die von einem russisch-orthodoxen Künstler stammenden großen Ikonen der Apostel. Überwältigend ist der Blick zum Altar, der wie ein Schiff aus der Zeit Jesu gestaltet ist. Man hat den Eindruck, dass es gerade hinaus auf den See fährt und somit den Titel „Duc in altum“ in Szene setzt. Im Untergeschoss besticht ein großes Wand-Mosaik von der Szene, in der die blutflüssige Frau heimlich das Gewand Jesu berührt und dadurch geheilt wird. Jedoch sieht man nicht die vollständigen Gestalten, sondern nur den Ausschnitt der Füße, zwischen denen die Frau ihre Hand zum Saum des Gewandes Jesu ausstreckt. Fasziniert bleiben alle Besucher stehen und versuchen diese eindrückliche Darstellung zu fotografieren.

Eine geniale Pilgerunterkunft in Tabgha

Mit einem Lied in dieser Kapelle verabschieden wir uns von Magdalena, um zu dem großen Pilgerhaus in Tabgha zu fahren. Dort stellen wir fest, dass wir betreffs unserer Unterkünfte den Höhepunkt unserer Reise erreicht haben. Nach den bisherigen anstrengenden Tagen springen die ersten aus unseren Reihen sofort in den See Genezareth, der bereits eine Temperatur von 19° hat. Wer nicht direkt baden will, kann am See entlang spazieren oder es sich in der Cafeteria gutgehen lassen. Das gehört ja auch zum Pilgern!

Und wenn ich Maria von Magdala wäre?

Am Abend stellen wir uns bei der Runde um unsere gemeinsame Pilgerschriftrolle die Szene vor, wie Jesus Maria von Magdala nach seiner Auferstehung mit ihrem Namen anspricht, als diese meint, den Gärtner vor sich zu haben. Wir stellen uns die Frage, was jede und jeder einzelne von uns sich wünscht, wie Jesus uns ansprechen möge. Es ist eine sehr persönliche Bitte, über die wir nicht in der Runde diskutieren, sondern die wir nur diskret auf der gemeinsamen Schriftrolle notieren. Und dann gibt es einen gemütlichen Abend – mit dem See Genezareth vor unseren Augen.

 

 

 


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