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Wir als seine Freunde feiern den Propheten…
mkf. Papa, warum regnet es denn immer noch? - Sonst wäre die Wiese doch morgen nicht grün, wenn die vielen Leute kommen, die mit uns Pater Kentenich feiern! - „Dein Wort kommt direkt aus dem Herzen Gottes", heißt es im neuen Pater-Kentenich-Lied. Und offenbar gilt das auch für seine Freunde, Helfer, Schüler und Mitarbeiter. Es ist zehn Uhr abends, noch gut zwölf Stunden bis zum Beginn des Festes, und die besagte Wiese ist momentan vor allem nass, nass wie auch die Füße der meisten Helfer, die jetzt im Saal in der Runde sitzen und die getane Arbeit des Tages, auf Zetteln geschrieben, in den Krug werfen. Memhölz feiert ein Fest, wieder einmal: „Wir als seine Freunde feiern den Propheten", heißt es im eben fertig gedruckten, gefalteten, gehefteten Programmheft. Und die Arbeit für ihn und sein Fest ist selbst schon Fest. Auch für ihn.
Fünf Stunden früher.
Blitz, Donner, Wolkenbruch, tolle Stimmung. Im Haus wimmelt es von großen und von kleinen Helfern. Da wird gedruckt, geheftet, gelegt, laminiert, dekoriert, geputzt, gefegt, gespült, geklebt, gesungen, getippt, gerechnet, gedeckt, geschleppt, geredet, gelacht... Erwachsene und Kinder arbeiten um die Wette. Alles ganz ernst und ganz verantwortlich, alles ganz persönlich und ganz liebevoll, alles gleichzeitig irgendwie ganz und gar entspannt. Es hat den Eindruck, hier arbeiten alle gerne und tun genau das, was sie am liebsten tun, aus ganzem Herzen und mit all ihrer Kraft. Der Eindruck täuscht nicht. Es ist tatsächlich so. Und es wird überall einfach etwas schöner, etwas besser, etwas phantasievoller, etwas persönlicher als wenn man eben tut, was eben getan werden muss. „Hier macht man das, was man richtig gut kann und gerne tut", erklärt Miriam Stetter, 17. „Nicht das, was irgendeiner ausgedacht hat, was man tun soll, sondern was man einfach möchte. Hier kann man was gestalten!" Sie ist darum noch dabei, die Losnummern für die Tombola aufzuschreiben und Gewinne zu Nummern zu sortieren. „Keiner wollte eine Tombola", meint sie. „Ich musste die richtig hart überzeugen, aber irgendwann hatte ich sie soweit!" Und sie ist überzeugt, die Tombola wird der ganz große Renner morgen beim Fest. Und das mit jener Leichtigkeit, die nur entsteht, wenn jemand in Berührung ist mit dem, woraus er lebt. Die Tombola ist Miriams Herzensanliegen - und das Fest das Herzensanliegen aller, die hier ihre Zeit und ihre Kraft investieren, gerne und leicht.
Eine Stunde danach
Wer die Feste kennt, die seit September 2000, seit dem großen Geburtstagsfest für Jesus „für das Beste in dir" hier gefeiert werden, weiß, dass jetzt das Beste kommt. Neun Uhr, Samstagabend. Da sitzt die Memhölzer Generation Kentenich (einer dieser „kommenden Generationen", von denen er 75 Jahre zuvor beim Silberjubiläum seiner Priesterweihe spricht, die „Schönstatt neu erobern" und" ihr Herzblut hingeben" für Schönstatt) rund um einen Krug und eine in den Jahren schon etwas mitgenommene Holzkiste, im Hintergrund eine Pinwand mit Zetteln und rundherum Spuren der laufenden Arbeit. Da stimmen Christine und Erwin Hinterberger mit ein paar Worten aus dem Herzen ein auf diese Runde, in der einer nach dem anderen Pater Kentenich, der Gottesmutter und den anderen von seiner Arbeit heute erzählt. Und dann wird ein Zettel zusammengeknüllt oder -gefaltet und in den Krug geworfen. Und Spinnwebenfegen unter der Treppe, Zeltaufbau wie zusammengekrachtes Zeltdach, Dekoration der Treffpunkt-Räume, Eistruhe richten, Schilder laminieren, Lied schreiben, Vortrag ausarbeiten, Bänke schleppen und Tische decken füllen den Krug, und wie in Kana aus Wasser Wein wurde, wird hier daraus Fruchtbarkeit und Freude, für das Beste in dir.
Die Schokolade aus der berühmten Holzkiste (der Sicherungskiste!) schmeckt einfach nach Fest und der Arbeitsstil nach Kentenich...
Und dann erklingt das neue Lied zum Fest, zum Fest von 100 Jahren Priesterweihe Pater Kentenichs, zu dem Fest, das das fruchtbare priesterliche Wirken Pater Kentenichs feiert, der so vielen Menschen Orientierung und mehr Gottesnähe geschenkt hat: "Pater Kentenich, unser Vater und Prophet... du wirkst durch alle Zeiten fort durch Menschen, die Hand in Hand, Herz in Herz mit dir Ewigkeit säen."
Es regnet immer noch in Strömen...
Drei Stunden vor dem Fest
Sieben Uhr, 18. Juli, vor dem Heiligtum. Die Wiesen sind sehr grün. Und darauf scheint die Sonne aus leicht bewölktem Himmel. Keine brütende Hitze wie die ganze Woche zuvor, kein Regen, ideales Festwetter. Die Gottesmutter hat irgendwann in der Nacht ihren Zettel in den Krug geworfen. Bevor die Helfer ihr und Pater Kentenich das Fest schenken, wird der Wegweiser zum Urheiligtum vor dem Heiligtum angebracht und exakt Richtung Urheiligtum ausgerichtet. Dann wird im Heiligtum alles was gearbeitet wurde und alles, was an diesem Tag geschehen soll , der Gottesmutter und Pater Kentenich in die Hand gegeben. Und die Helfer, allen voran die anwesenden Jugendlichen, sind die ersten, die im „Freundschaftsbuch" dem Vater und Propheten einen Festtagsgruß schreiben... Dann geht es wieder an die Arbeit. Wer Albert Reich strahlend Bänke schleppen sieht, möchte bloß noch mitmachen. Und wer Markus Stetter oben im Baum sitzend das Giga-Willkommensplakat aufhängen sieht, das die „Mädels" gemalt haben, freut sich schon mal stellvertretend für die Besucher, die so empfangen werden.
24 Stunden danach
24 Stunden, grüne Wiese und ein Fest danach sitzen sie wieder in der Runde, erzählen von dem, was sie beobachtet haben, was einfach schön war, was die Menschen gesagt haben, und immer, wenn das Wort „Kentenich" fällt, trällert und kräht die nächste kommende Generation, die in der Mitte der Runde auf dem Boden liegt und Bilder malt: „Pater Kentenich, unser Vater und Prophet"... „Wenn man sieht, wie Menschen einfach etwas glücklicher von hier weg gehen, dann ist das doch allen Einsatz wert..."
Auch den Einsatz, der am anderen Tag noch wartet auf die, die sich teils Urlaub genommen haben, um das Zelt abzubauen und mehr. Darunter auch Sophia Hinterberger (5), die im Kindergarten schon vorsorglich erklärt hat, dass sie am Montag unmöglich kommen kann, weil sie dann das große Zelt abbauen muss.
Und eigentlich müsste man müde sein, aber das merkt man frühestens am anderen Morgen. Und selbst wenn: „Wenn ich morgen aufwache, dann weiß ich, ich freue mich schon aufs nächste Fest!"
Video (Kamera und Schnitt: Jorgelina Jordá)
Das Video kann zusammen mit den beiden Festvideos auch auf DVD bestellt werden (gegen Spende)