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8. März 2023 | Inspiration | 

KI


Bild eines Roboters, von einer KI erzeugt

Bild eines Roboters, von einer KI erzeugt

Kurt Faulhaber, pastoral-am-puls.de. Dieses Foto eines Roboters entstand durch KI = Künstliche Intelligenz. In etwa 15 Sekunden. Im Stil „v2“. Ich hätte es auch im Stil „Line Art“ oder „Street Art“ oder vielen anderen wählen können.

Bild eines Roboters, von einer KI erzeugt

Bild eines Roboters, von einer KI erzeugt

Kürzlich schrieb mir nachts Herr K. von einem „Gänsehauterlebnis“ mit der KI ChatGPT. Er hatte sich angemeldet und dann als erste Frage gestellt: „Wo kann man Gott finden?“

Die Antwort der KI: „Gott kann an vielen Orten gefunden werden, einschließlich in der Bibel, im Gebet, in der Natur, in anderen Menschen und in deinem eigenen Herzen.“ Wow!

Später kam uns zu dritt die Idee: Wir lassen die KI mal einen Fastenhirtenbrief schreiben. Und schon entstand blitzschnell Buchstabe um Buchstabe ein Text. Mit bischöflicher Unterschrift. Jeder Satz fehlerfrei und theologisch richtig! Allerdings: langweilig. Wir hätten auch eingeben können: „bitte provokativ“ oder „emotional“ oder „im Jugend-Slang“!

Dann kam der wirkliche Fastenhirtenbrief. Bischof Michael Gerber nennt darin den Anlass zu seinem Thema: die derzeitigen Polarisierungen in Kirche und Gesellschaft. Auslöser war seine Begegnung mit Kardinal Grech. Der übergab ihm das neueste Dokument (noch in Englisch): „Mach den Raum deines Zeltes weit...!“ Das zündete im Bischof. Es geht mit ihm um, ist sein Thema, wochenlang.

Bei einem abendlichen Gespräch darüber hatte er Pfadfinderinnen vor sich. Die erzählten ihm, wie sie ihr großes Zelt, die Jurte, aufbauen. „Das hat mich gepackt“, steht im Hirtenbrief. Eine Idee wurde geboren und bald in die Tat umgesetzt: PfadfinderInnen bauen mit dem Bischof ein solches Zelt auf. Das wird gefilmt, und der Bischof deutet das Spannen der Zelttücher als evangeliumsgemäße Konfliktkultur. Ein Hirtenbrief entsteht – performativ mit Jugendlichen.

Noch an demselben Tag melden sich Junge wie Alte, mündlich und schriftlich: „Herr Bischof ...“, „Herr Bischof ...“. Was aus dem Leben kommt, weckt Leben. Was aus dem Herzen kommt, geht zu Herzen.

Von einer Krise angestoßen – in Kopf und Herz erwogen und gereift – in Dialogen entwickelt – die Angesprochenen vor Augen – deren Resonanz aufgenommen – mit deren aktiver Mitarbeit - Sichtbares als deutendes Gleichnis von Erfahrungen und als Lösungsweg – das kann keine KI.

Das ist die Art, wie Gott spricht. In der Bibel. Und heute.

08.03.2023 – Kurt Faulhaber
Quelle: www.pastoral-am-puls.de


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