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24. Februar 2023 | International | 

Neue Perspektiven zur Schönstatt-Geschichte - Teilband 3 schließt die Studienausgabe 3 zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung ab


Die Studienausgabe 3 zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung ist mit Erscheinen des 3. Teilbandes am 23. Februar 2023 vollständig (Foto: Brehm)

Die Studienausgabe 3 zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung ist mit Erscheinen des 3. Teilbandes am 23. Februar 2023 vollständig (Foto: Brehm)

Hbre. Am 23. Februar 2023 ist im Patris Verlag in der Reihe „Dokumente zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung“ der dritte Teilband der Korrespondenz zwischen Pater Josef Kentenich und Pater Adalbert Turowski SAC erschienen. Auch dieser Band, der die insgesamt 1.132 Seiten umfassende Studienausgabe 3 der Reihe vervollständigt, wird vom Postulator im Seligsprechungsprozess Pater Josef Kentenichs, Pater Eduardo Aguirre ISch, herausgegeben. In Fortsetzung der beiden ersten Teilbände werden 56 weitere Schriftstücke vorgestellt, die Aufschluss geben über die „Auseinandersetzung“ des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich, seiner damaligen Gemeinschaft der Pallottiner und der wachsenden Schönstatt-Bewegung mit dem Heiligen Offizium. Der Teilband enthält ein ausführliches Quellen-, Personen-, Orts- und Sachverzeichnis für die drei Teilbände der Studienausgabe 3.

Thematische Linien

In diesem dritten Teilband wird deutlich, wie sich die in den beiden ersten Teilbänden dargestellten Entwicklungslinien bis zum Generalkapitel der Pallottiner im Mai 1953 zuspitzen. Sie zeigen die Rolle, den Einfluss, aber auch die Ohnmacht des dann nicht mehr gewählten pallottinischen Generalrektors Turowski. Sie stellen die geistliche Entwicklung dieses Mannes bis zu seinem Tod 1959 dar sowie dessen Bedeutung in einer schwierigen Zeitspanne der Geschichte der Schönstatt-Bewegung.

Insgesamt umfasst die Studienausgabe 3 1.132 Seiten in drei Teilbänden. Teilband 3 ist mit 532 Seiten der umfangreichste. Er enthält ein ausführliches Quellen-, Personen-, Orts- und Sachverzeichnis (Foto: Brehm)

Insgesamt umfasst die Studienausgabe 3 1.132 Seiten in drei Teilbänden. Teilband 3 ist mit 532 Seiten der umfangreichste. Er enthält ein ausführliches Quellen-, Personen-, Orts- und Sachverzeichnis (Foto: Brehm)

Der Band dokumentiert das Ende der Vision Pater Kentenichs und vieler seiner Mitarbeiter, dass die Gemeinschaft der Pallottiner auf Dauer „Pars motrix et centralis“ des Schönstatt-Werkes sein könnte. Mit dem Generalkapitel der Pallottiner 1953 beginnt die zunächst schleichende, dann aber 1964 kirchenamtlich verfügte und vollzogene Trennung der Gemeinschaft der Pallottiner und der Schönstatt-Bewegung.

Es werden ferner widerstreitende oder sich zusammenschließende Interessengruppen in der Zeit der Apostolischen Visitation durch Pater Sebastian Tromp SJ deutlich. Mit verschiedenen Intentionen agieren zum Beispiel innerhalb der Pallottiner solche, die Pater Kentenich als Gründer sehen und das eigenständige Charisma Schönstatts anerkennen und betonen, und andere, die das verneinen. Letzte Gruppe setzt sich durch, nicht zuletzt mit Hilfe und auf Anordnung des Heiligen Offiziums.

Auch viele Einzelprobleme werden in den Briefen und Antworten zwischen Pater Kentenich und dem Generalrektor Turowski angesprochen, etwa zum Gehorsamsverständnis, zum geistlichen Umgang mit kirchlichen Behörden, zur Haltung Pater Kentenichs im Umgang mit Konflikten. Aus heutiger Sicht kommt man nicht umhin, das Verhalten und die Einstellung kirchlicher Behörden, besonders des Heiligen Offiziums, als Machtmissbrauch wahrzunehmen, der mit spirituellen Begründungen bemäntelt wird.

Auch das Brauchtum bei den Marienschwestern kommt zur Sprache, ferner Analysen zum Verhalten jener Schwestern, die sich als Gegnerinnen Pater Kentenichs positionierten. Hier stellt sich für den Leser der Dokumente die kritische Frage, inwiefern die von interessierter Seite vorgetragenen Vorwürfe des Missbrauchs Pater Kentenichs gegenüber einigen Schwestern zustande kamen und seither in der Öffentlichkeit wiederholt werden. Diese Dokumente zeigen völlig andere Perspektiven auf, die in einer wissenschaftlich qualifizierten Diskussion berücksichtigt werden müssten.

In der Reihe "Dokumente zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung" sind bisher fünf Bücher erschienen (Foto: Brehm)

In der Reihe "Dokumente zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung" sind bisher fünf Bücher erschienen (Foto: Brehm)

Weitere Studienausgaben sind in Arbeit

Neben den bereits erschienenen Studienausgaben (Studienausgabe 1: "Berichte der Bischöflichen und Apostolischen Visitation 1949 bis 1953" und Studienausgabe 2: "Korrespondenz und Ansprachen zur Bischöflichen Visitation 1949") bildet die nun in drei Teilbänden mit insgesamt 1.132 Seiten als Studienausgabe 3 erschienene Korrespondenz zwischen Pater Turowski und Pater Kentenich einen wichtigen Baustein in der Betrachtung und Aufarbeitung der Geschichte der Schönstatt-Bewegung, aber durchaus nicht den einzigen. So sind bereits zwei weitere Studienbände in Arbeit.

Studienausgabe 4 nimmt sich der kirchlichen Dekrete an, die das Verhalten Pater Kentenichs und der Mitglieder der Bewegung vom Beginn der Visitationen bis zum Ende der Zeit des Schönstatt-Gründers in Milwaukee regulieren sollten. Studienausgabe 5 wird sich in Form einer historisch-kritischen Ausgabe mit der sogenannten „Epistola perlonga“ befassen, dem Antwortschreiben Pater Josef Kentenichs auf den bischöflichen Visitationsbericht des damaligen Trierer Weihbischofs Dr. Bernhard Stein, der vom 19. bis 28. Februar 1949 die Visitation der Apostolischen Bewegung von Schönstatt durchgeführt hatte. Pater Kentenichs Antwort wurde von den kirchlichen Amtsträgern nicht, wie von ihm gewünscht, als Beitrag zur Diskussion, sondern als Provokation empfunden und löste die Auseinandersetzungen zwischen amtskirchlichen Stellen im Bistum Trier und später in Rom aus, die schließlich zum 14-jährigen Exil Pater Josef Kentenichs führten.

Die Studienausgaben werden konsquent auch in die spanische Sprache übersetzt. In diesen Tagen wird in Chile der Teilband 2 der Studienausgabe 3 in einer übersetzten Version veröffentlicht werden. Ebenfalls im Februar ist die 2. überarbeitete Ausgabe der Studienausgabe 3, Teilband 2 neu erschienen.

Bibliografische Angaben

Studienausgabe 3 der Reihe „Dokumente zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung“: „Auseinandersetzung mit dem Heiligen Offizium - Der Briefverkehr zwischen Pater Kentenich und Generalrektor Turowski SAC“, hg. von Eduardo Aguirre, Patris Verlag, Vallendar 2022, 2023

  • Format A5, Softcover
  • TEILBAND 1: 320 Seiten, TEILBAND 2: 280 Seiten, TEILBAND 3: 532 Seiten
  • ISBN 978-3-946982-23-4, ISBN 978-3-946982-24-1, ISBN 978-3-946982-25-8
  • Preis je Teilband: 20,00 Euro (zzgl. Versandkosten)

Bestelladresse: Patris Verlag, Höhrer Str. 109, 56179 Vallendar, Tel. 0261/604090, Mail: bestellen@patris-verlag.de oder in jeder Buchhandlung.


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