Nachrichten

9. Februar 2023 | International | 

Milwaukee – Auftrag und Sendung


Marienschwester Eileen Johannsen aus Milwaukee beim ersten Vortrag beim Milwaukee-Pilgertreffen im Schulungsheim, Berg Schönstatt, Vallendar  (Foto: Springer)

Marienschwester Eileen Johannsen aus Milwaukee beim ersten Vortrag beim Milwaukee-Pilgertreffen im Schulungsheim, Berg Schönstatt, Vallendar  (Foto: Springer)

H.B. Marienschwester Eileen Johannsen aus Milwaukee weilt zu Besuch in Europa. Eine ihrer Stationen, an denen sie von ihren Erfahrungen mit Pater Kentenich während der Exilzeit berichtet, war ein Begegnungswochenende im Schulungsheim auf Berg Schönstatt. Die 86-jährige Schwester faszinierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch ihre Erlebnisse mit dem Gründer, die sie als junge Frau, Studentin und dann als Marienschwester geprägt haben.

Sr. M. Eileen Johannsen (r) mit Alicja Kostka (Orga-Team) und Markus Amrein (Foto: Springer)

Sr. M. Eileen Johannsen (r) mit Alicja Kostka (Orga-Team) und Markus Amrein (Foto: Springer)

Schönstatt-Pater Josef Fleischlin, Schweiz, eröffnete die Veranstaltung (Foto: Springer)

Schönstatt-Pater Josef Fleischlin, Schweiz, eröffnete die Veranstaltung (Foto: Springer)

Schwester Eileens Vater betätigt sich als Friseur Pater Kentenichs (Foto: M.T.Brantzen)

Schwester Eileens Vater betätigt sich als Friseur Pater Kentenichs (Foto: M.T.Brantzen)

Das Treffen von Milwaukee-Pilgerinnen und -pilgern am ersten Wochenende im Februar dieses Jahres hatte einen besonderen Charakter: Schwester Eileen berichtete, wie Pater Kentenich sie 12 Jahre lang begleitete und auf ihr Leben als Lehrerin, Direktorin einer großen Schule, als Unternehmerin und Marienschwester vorbereitete. Wie hilfreich ihre Beziehung zum Gründer war, zeigt etwa die Schrift „What is my Philosophy of education?“, die Pater Kentenich zur Unterstützung ihrer Abschlussarbeit an der Jesuiten-Universität Marquette in Milwaukee verfasste.

Am berührendsten waren jedoch jene geschilderten Details aus der gemeinsamen Zeit, die den Gründer als einfühlsamen Vater und Erzieher schilderten. So etwa, wie er sie als 16-Jährige zu einer freien Entfaltung und dann zu einer entschiedenen Berufswahl führte; wie er ihr zu einem selbstbestimmten und religiösen Leben in der säkularen Welt einer staatlichen Schule verhalf; wie er Kontakt auch mit ihrer Familie suchte und ihren Vater als seinen persönlichen Friseur gewann; wie er die sogenannten Pionier-Ehepaare (auch ihre Eltern) einlud, um sie in Montagsvorträgen zu einer besonderen Ehe-Spiritualität anzuregen; wie er die Familien in ihren Häusern besuchte, um an ihrem Leben teilzunehmen, ihre Wohnungen zu segnen und ihre Hausheiligtümer einzuweihen.

Pater Kentenich zeigte sich nicht nur als ein gewissenhafter und zuwendender Seelsorger, sondern auch als einer, der an vielen Lebensbereichen teilnahm. So regte er Feste und Tanzveranstaltungen an, bei denen er sich froh durch die Reihen bewegte, um mit den Menschen zu sprechen und mit ihnen die Freude des Lebens zu teilen.

Schwester Eileens Berichte bestärkten das, was die Milwaukee-PilgerInnen auch selbst im Gespräch mit anderen Zeugen der Exilzeit erfahren haben. Jene hörten von einem Priester und väterlichen Freund, der Einzelne und Familien in schlichter und herzlicher Weise begleitete. Sie erlebten ihn nicht als den bekannten Gründer einer weltweiten Bewegung, sondern als einen Menschen, der sich für die kleinsten Details ihres Lebens interessierte, in Gesprächen wertschätzend daran anknüpfte und dadurch weiterhalf.

Schwester Eileen ist aufgebrochen, um an weiteren Stationen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn von ihren Erfahrungen zu berichten. Eine dankbare Zuhörerschaft wünschte ihr zu diesem Unternehmen viel Segen und die Erfahrung, wie hilfreich ihre authentischen Berichte für die sind, die den Gründer nicht persönlich erleben konnten.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich eine Gemeinschaft um Pfarrer Dr. Rainer Birkenmeier gebildet, die durch Pilgerreisen nach Milwaukee eine Beziehung zum Gründer der Schönstatt-Bewegung entwickelt hat. Jedes Jahr findet ein Treffen dieser PilgerInnen statt, um Erfahrungen über das auszutauschen, was sie durch die Begegnungen vor Ort und danach an Erkenntnissen gewonnen haben, wie das ihr Leben prägt und wie sie ihre Erfahrungen weitergeben. Organisiert und moderiert werden diese Treffen durch Ehepaar Rosa und Dr. Josef Wieland, Dr. Alicja Kostka, Pfarrer Stephan Müller und Pater Josef Fleischlin.


Top