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8. Februar 2023 | Kommentar der Woche | 

Hubertus Brantzen: Zukunftshoffnung?


(Grafik: Institut für Demoskopie Allensbach)

(Grafik: Institut für Demoskopie Allensbach)

Kommentar der Woche:

Zukunftshoffnung?

Prof. Dr. theol. Hubertus Brantzen (Foto: basis-online.net)

Prof. Dr. theol. Hubertus Brantzen (Foto: basis-online.net)

 

 

 

 

 

Hubertus Brantzen

Zukunftshoffnung?

08.02.2023

Seit 1949 stellt das Institut für Demoskopie Allensbach jeweils im Dezember in einer repräsentativen Umfrage der deutschen Bevölkerung die Frage: Sehen Sie dem kommenden Jahr mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegen. Die Ergebnisse werden in einer Graphik dargestellt. In diesem Jahr zeigt eine Sonne die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Hoffnungen an, ein Maulwurf die verringerten Hoffnungen.

Wie sich jeweils herausstellte, spiegelten diese jährlichen Umfragen unter den Bürgern genauer die Realität des jeweils kommenden Jahres wider als die Prognosen aus Politik und Wirtschaft. Offenbar spüren die Menschen intuitiv die kommende Lebenssituation exakter als noch so ausgeklügelte Vorhersagen.

Für das Jahr 2023 sehen die von der Bevölkerung gefühlten Aussichten düsterer aus als je zuvor: Waren es im Jahr zuvor noch 40 Prozent, können jetzt nur noch 28 Prozent der Menschen dem neuen Jahr positive Seiten abgewinnen. Ähnlich starke Rückgänge der Hoffnungen gab es noch Ende der 1960er Jahre und um die Jahrtausendwende. Nur ein einziges Mal, nämlich 1950, waren die Hoffnungen vergleichbar tief wie in diesem Jahr.

Gründe, warum die gefühlten Aussichten dieses Mal so düster ausfallen, liegen auf der Hand. Sie werden täglich in den Medien und in den Gesprächen der Menschen wiederholt. Das Institut formuliert: „Skeptisch blickt die Bevölkerung dem neuen Jahr entgegen. Wir hoffen, dass das Jahr Anlass zu neuem Optimismus geben wird.“ Doch was kann den Optimismus wecken, wenn die Ukrainekrise weiter eskaliert, wenn die Flüchtlingsströme aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse weiter anschwellen, wenn noch mehr Putins die Welt noch unsicherer machen?

Helfen können den glaubenden Menschen in dieser Situation Worte des Propheten Jeremia (17,7): „Gesegnet der Mensch, der auf den HERRN vertraut und dessen Hoffnung der HERR ist.“ 120 Mal ist in der Bibel von der Hoffnung auf Gott die Rede. So ermahnt auch Paulus die Gemeinde in Rom (12,12): „Freut euch in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!“ Ist das ein gesellschaftsfähiger Auftrag – oder wird er eher ein mitleidiges Kopfschütteln hervorrufen?

Immerhin stellt uns dieser Auftrag persönlich vor die Frage: Erfüllst du deinen Beitrag zur Krisenbewältigung (und wenn es nur die niedrigere Temperatur in der Wohnung ist) und vertraust du zugleich auch Gottes Begleitung und Führung durch die Krise?

Für das Basis-Team:
Hubertus Brantzen

Quelle: www.spurensuche.info
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung


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