Wenn doch alle Jahre alle Kinder kommen dürften ...

Christa Henkes. Wenn doch alle Jahre alle Kinder kommen dürften, geht es mir durch den Sinn. Schätzungsweise 40 Millionen Abtreibungen sind es jährlich weltweit. Durch Krieg sterben ca. 250 000 Kinder im Jahr. Unvorstellbar diese Relationen.

Die Geburt Jesu in Bethlehem. Sie ist in der Menschheitsgeschichte nicht wegzudenken und wirklich passiert. Auch heute werden Kinder in schwierigste Verhältnisse hinein geboren. Gott sei Dank, dass solche Geburten möglich sind. Wir bei Lichtzeichen e.V. machen uns dafür stark.

Konkrete Hilfe, die dankbar und glücklich macht

Seit 2 Jahren arbeite ich im Verein mit. Die Nachricht, dass ein Kind das Licht der Welt erblickt hat, macht uns immer wieder neu dankbar und glücklich.

Da ist Anastasia, schwanger mit dem ersten Kind. Der Vater wollte nicht, dass sie das Kind zur Welt bringt. Den Beratungsschein hatte sie schon in der Tasche. Doch sie war sich nicht sicher. Sie nahm Kontakt mit Lichtzeichen auf. Heute ist sie glückliche Mama, auch wenn der Alltag als alleinerziehende Mutter viele Herausforderungen in sich birgt.

Ruth hat ihr viertes Kind geboren. Durch den Vater des Kindes erhoffte sie, ihren Kindern endlich wieder eine ‚komplette‘ Familie bieten zu können und für sich selbst einen starken und liebenden Partner an der Seite zu haben… Obwohl sie mit ihren drei Kindern bereits auf Hilfe angewiesen war, kam eine Abtreibung für sie nicht in Frage. Lichtzeichen Mitarbeiterinnen entlasten sie immer wieder bei der Kinderbetreuung, der Haushaltsführung, finanziell durch Spenden von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Gebrauchs.

Weihnachtsmarkt mit Obst, Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs (Foto: Lichtzeichen e. V.)

Markttage, Storchennest und mehr: „Glücklich kaputt“

Für die 14tägigen Markttage erhalten wir vieles kostenfrei und können es weitergeben. Anderes kaufen wir dazu. Das Geld für die gestiegenen Lebenshaltungskosten reicht für viele unserer betreuten Familien einfach nicht. Diese Markttage machen zudem ganz unkompliziert Begegnung möglich. Wie der Babytreff montags und das Storchennest am Mittwoch sind sie Haltepunkte für die Frauen. Sie können dort alles besprechen und klären und erhalten das, was sie notwendig brauchen. Die Kinder werden zeitgleich auf unterschiedlichste Art gefördert. Sie finden Freunde und haben Spaß an dem Zusammensein.

Ca. 20 Familien werden derzeit von Lichtzeichen begleitet. 2022 freuten wir uns über die Geburt von 15 Kindern. „Glücklich kaputt“, sagt eine unserer Mitarbeiterinnen gerne, wenn wir nach vier Stunden Markt oder am Abend eines Storchennestes die Tür des Lichtzeichen-Hauses schließen. Wir halten weiter Ausschau nach Menschen, die sich anregen lassen, mit uns für Kinder und schwangere Frauen, die in eine Notlage geraten sind, da zu sein.

Der Bedarf an Hilfe steigt

Da die Anzahl der von uns begleiteten Familien steigt und weil wir ein größeres Raumangebot brauchten, konnten wir in diesem Jahr das Nebenhaus von Lichtzeichen anmieten. Die Renovierungsarbeiten schreiten langsam voran. Die ankommenden Rechnungen lassen uns bisweilen den Atem anhalten. Doch wir brauchen einen wohnlichen Ort und genügend Raum, damit Frauen und Kinder eintauchen können und neue Kraft für den Alltag schöpfen.

Das Lichtzeichenhaus (oben mitte und links) braucht mehr Platz. Daher wurde ein angebautes Haus angemietet (oben rechts), das derzeit renoviert und zugänglich gemacht wird. (Foto: Lichtzeichen e. V.)

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind …

Seitdem ich bei Lichtzeichen arbeite, klingt dieses Lied anders. Das Bild von dem Kind in der Krippe wird realer. Es strahlt aus, wofür es sich einzusetzen lohnt: Gott hat Freude an uns Menschen. Deshalb lässt er seinen Sohn Mensch werden, ein Kind, das uns Hoffnung, Licht und Leben schenkt.