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27. September 2022 | International | 

Abenteuer Israel der Schönstattjugend


Faszination Wüste - Ein besonderes Erlebnis bei der Israelfahrt der Schönstattjugend (Foto: Krumnacker)

Faszination Wüste - Ein besonderes Erlebnis bei der Israelfahrt der Schönstattjugend (Foto: Krumnacker)

Im September dieses Jahres reiste eine Gruppe von 34 jungen SchönstätterInnen zusammen mit Pater Stefan Strecker und Pater Hans-Martin Samietz ins Heilige Land. 10 Tage verbrachten die jungen Leute in Israel, einem Land voller Kontraste und religiöser Präsenz. Eva Krumnacker berichtet von diesem eindrücklichen Erlebnis.

Land der vielen Religionen

Eva Krumnacker. Auf Jesu Spuren sind wir als Schönstatt MJF und SMJ an verschiedene biblische Orte und zu anderen Highlights des Landes gereist. Der erste Stop auf unserer Fahrt war Jerusalem. Eine Stadt, die schon Jahrtausende besteht und wegen der viele Kriege geführt worden sind. Eine Stadt, die für so viele Menschen eine große Bedeutung hat. Wir haben Jerusalem als Ort der Religionen erlebt. Judentum, Islam und verschiedene Ausrichtungen des Christentums sind spürbar und präsent. Klagemauer, Felsendom und Grabeskirche sind alle nur einen Fußmarsch voneinander entfernt. Auf Berg Sion treffen sich das Davidsgrab, der Abendmahlssaal und der Ort der Entschlafung der Gottesmutter (wo wir in der Krypta Gottesdienst feiern durften).

Menschen mit Kippa oder Kopftuch begegnen uns auf dem Souk (Markt). In der Grabeskirche hört man die unterschiedlichsten Sprachen. Diese Atmosphäre ist faszinierend. Bei so vielen Eindrücken ist es praktisch, dass Pater Stefan mit uns immer wieder sein geschichtliches und biblisches Wissen geteilt hat. So haben wir auf dieser Reise nicht nur viel gesehen, sondern auch viel erlebt und dazu gelernt.

Die Gruppe von 34 jungen SchönstätterInnen zusammen mit Pater Stefan Strecker und Pater Hans-Martin Samietz vor der beeindruckenden Kulisse von Jerusalem (Foto: Krumnacker)

Die Gruppe von 34 jungen SchönstätterInnen zusammen mit Pater Stefan Strecker und Pater Hans-Martin Samietz vor der beeindruckenden Kulisse von Jerusalem (Foto: Krumnacker)

Bei über 30 Grad das eigene kleine Weihnachten feiern

Bevor wir nach ein paar Tagen weiter nach Nazareth sind, haben wir noch einen Nachmittag in Tel Aviv verbracht: starkes Kontrastprogramm zum geschichtsträchtigen Jerusalem. Beeindruckende Momente auf der Reise waren definitiv der Gottesdienst in der Geburtskirche in Bethlehem und der Mittag am See Genezareth. Man könnte meinen, „Tochter Zion“ und „Stille Nacht“ haben nur bei Minustemperaturen Wirkung. Aber auch bei über 30 Grad kann man sein eigenes kleines Weihnachten feiern und das taten wir in der Grotte der Geburtskirche. An diesem Ort wurde uns klar, dass wir unsere europäische Kultur in die biblischen Geschichten projizieren. Der Sohn Gottes ist wohl kaum in einem Viehstall aus Holz auf die Welt gekommen, sondern vielmehr in einer Art Felsgrotte. Doch für EuropäerInnen liegt die Vorstellung eines klassischen Stalls nahe.

Am vorletzten Tag machten wir eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Man konnte sich richtig gut vorstellen, dass Jesus an diesem Ort seine Wunder getan hat. Der See Genezareth hat eine Atmosphäre der Ruhe ausgestrahlt.

Ein Kontrastprogramm zu Städtebesichtigungen stellte der Tag in der Wüste von Judäa dar (Foto: Krumnacker)

Ein Kontrastprogramm zu Städtebesichtigungen stellte der Tag in der Wüste von Judäa dar (Foto: Krumnacker)

Wüstenerfahrung

Kontrastprogramm zu Städtebesichtigungen stellte unser Tag in der Wüste von Judäa dar. Wir brachen früh am Morgen auf, um noch ein kühleres Klima bei unserer Wanderung zu erwischen. Einigen von uns war bis zu diesem Tag nicht bewusst, was für eine wunderschöne Landschaft Wüste darstellen kann. Die unendlich scheinende Weite zieht einen in ihren Bann. Auf unserem Weg begegneten uns zwei Beduinenkinder, die durch die Wüste auf dem Weg zur Schule waren. Die Wüste lebt. Unser Guide meinte, wir könnten nirgends auf der Welt dem biblischen Leben so nahekommen, wie in der Wüste. Und wirklich: Auf dieser Wanderung gingen wir auf den Spuren Jesu. So viele Geschichten der Bibel spielen in der Wüste. Wir können uns jetzt das Leben zu seiner Zeit besser vorstellen. Belohnung für die anstrengende Wanderung war übrigens ein Bad im Toten Meer. Es funktioniert wirklich – man geht nicht unter. 

Innere Reise

An jedem Abend hielten wir Abendgebet der besonderen Art. Jede und jeder von uns Reisenden wurde mit einer Schriftrolle ausgestattet, auf der wir im Abendgebet unsere Gedanken festhalten konnten. Dieser Prozess des Schreibens, Innehaltens und Reflektierens hat sehr dazu beigetragen, die Erlebnisse des Tages besser zu verarbeiten und die Eindrücke einzuordnen. Jeden Tag konnten wir Israel mit allen Sinnen wahrnehmen. Wir haben viele unterschiedliche Menschen, beeindruckende Landschaften und eindrucksvolle Bauten gesehen. Wir haben den Worten aus der Bibel, dem Lärm einer pulsierenden Stadt und der Stille der Wüste gelauscht. Wir haben auf dem Souk unfassbar viele Gerüche wahrgenommen. Wir haben Hummus, Falafel, Schawarma, Baklava, Datteln und andere wunderbare Spezialitäten des Landes kosten dürfen. Im Nazareth Village haben wir sogar ein authentisches biblisches Mahl eingenommen. Und wir sind auf Jesu Spuren gewandert. So viele Eindrücke, die einen auch ganz schön überwältigen können. Die Reflexion in der Schriftrolle und das anschließende Teilen der eigenen Gedanken mit denen der anderen hat uns geholfen, die Erlebnisse und Gedanken besser einordnen zu können. Der Austausch hat uns vor allem an Tagen wie der Wüstenwanderung oder der Besichtigung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gutgetan.

Ein faszinierendes Erlebnis

Die Reise ins Heilige Land war faszinierend und hat den eigenen Horizont erweitert. So viele unvergessliche Erlebnisse, die wir als Gemeinschaft miteinander teilen dürfen. Zu Beginn der Fahrt nach Israel kamen wir aus unterschiedlichen MJF und SMJ Gruppen aus ganz Deutschland und kannten uns nur teilweise untereinander. Doch im Laufe der Zeit sind wir zu einer starken Gruppe zusammengewachsen. Es wurde aufeinander geachtet, Wasser geteilt und Rucksäcke getauscht, wenn es für den einen zu schwer wurde. Eine prägende Zeit, die uns unseren Glauben nochmal anders erleben hat lassen. Danke an Pater Stefan, Pater Hans-Martin, Berno Miller und Martin Stetter für die Organisation und Begleitung – diese Reise werden wir nicht so schnell vergessen.


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