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27. Mai 2022 | Katholikentag | 

Gemeinsam Gott begegnen - Gottesdienst aller Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen


Gottesdienst der geistlichen Gemeinschaften in der evangelischen Stiftskirche beim Katholikentag in Stuttgart (Foto: Brehm)

Gottesdienst der geistlichen Gemeinschaften in der evangelischen Stiftskirche beim Katholikentag in Stuttgart (Foto: Brehm)

Hbre. Unter dem Motto „Gemeinsam Gott begegnen“ versammelten sich beim Stuttgarter Katholikentag Mitglieder der geistlichen Gemeinschaften am Freitag in der Mittagszeit in der Stuttgarter Stiftskirche zu einer gemeinsamen Eucharistiefeier. Hauptzelebrant war Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Münster. Ebenfalls am Altar war Pfarrer Franz Xaver Weber, Diözesanleiter der Schönstatt-Bewegung im Bistum Rottenburg-Stuttgart.

Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Münster (Foto: Brehm)

Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Münster (Foto: Brehm)

Einladung zu einer Radikalität der Zärtlichkeit und der Liebe

Weihbischof Hegges Predigt drehte sich um das Thema des Katholikentages „Leben teilen“. In Jesus Christus habe Gott sein Leben mit den Menschen geteilt. Damit der Mensch teilen könne, teilhaben könne am Leben Gottes, müsse er erst einmal innerlich leer werden. Nur dann könne er Empfangender werden. „Leben teilen heißt, in mir einen Freiraum schaffen, dass ein Anderer in mein Leben eintreten kann.“ Dazu seien die Mitglieder von Geistlichen Gemeinschaften in vielfältiger Verschiedenheit gerufen. Papst Franziskus lade zu einer Radikalität der Zärtlichkeit und der Liebe ein, wie sie Maria gelebt habe. Das sei nicht zuerst ein aktiver Prozess des einzelnen, sondern es gehe darum Gottes Zärtlichkeit und Liebe ganz radikal ins eigene Herz hineinzulassen. Dann könne man sich wie Maria ganz in den Dienst am Nächsten stellen. „Leben teilen heißt, Gott das Größere tun lassen, Gott das Größte zutrauen, was wir menschlich gesehen manchmal einfach nicht können“, so Hegge.

Zeugnis: Schwester M. Bianca Wörz, Schönstätter Marienschwestern (Foto: Brehm)

Zeugnis: Schwester M. Bianca Wörz, Schönstätter Marienschwestern (Foto: Brehm)

Musikalische Gestaltung durch die Gemeinschaft Shalom (Foto: Brehm)

Musikalische Gestaltung durch die Gemeinschaft Shalom (Foto: Brehm)

Das Wirken des Himmels – eine echte Realität: Zeugnis von Schwester M. Bianca

Der Predigt vorausgegangen war ein Zeugnis von Schwester M. Bianca Wörz, die als Grundschullehrerin an einer öffentlichen Schule tätig ist. Sie sei froh, so betonte die Schönstätter Marienschwester, in einem Bündnis mit Maria, der Mutter Gottes zu stehen, die sie durch ihren oft sehr bunten und auch turbulenten Alltag begleite. So vertraue sie als Lehrerin viele Situationen der Gottesmutter an, „weil ich merke, allein mit menschlichen Mitteln komme ich nicht weiter.“ So zum Beispiel auch einen Jungen, dem es sehr schwer fiel, auf seinem Platz zu bleiben und zuzuhören, der ständig abgelenkt war und auch andere in seinen Bann zog. Als alle pädagogischen Mittel nicht zu greifen schienen, hab sie Maria die Sorge um dieses Kind anvertraut. Auch wenn sie zunächst keine riesengroßen Veränderungen bei dem Jungen habe wahrnehmen können, so sei doch sehr viel passiert. Bei der Übergabe der Klasse an eine andere Lehrerin habe gerade dieser Junge ihr eine selbstgezüchtete Pflanze und eine Karte geschenkt, auf die er in Erstklässlerschrift geschrieben habe „Danke, dass du mir beim Wachsen geholfen hast.“ „Damit rechnet man nicht“, so Schwester Bianca, „aber dies hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Wirken im Hintergrund – oder besser: das Wirken des Himmels – eine echte Realität ist.“

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes konnten Mitgliedern der Gemeinschaft Shalom gewonnen werden, die Lieder aus dem Liedgut ihrer Gemeinschaft einbrachten. Während bei anderen Katholikentagen für diesen Gottesdienst das Platzangebot oft nicht ausreichend war, gab es in diesem Jahr noch ausreichend freie Plätze für weitere Besucher.


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