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25. Mai 2022 | Katholikentag | 

Grußbotschaft des Heiligen Vaters Papst Franziskus anlässlich des 102. Deutschen Katholikentages


Papst Franziskus bittet um Frieden in seiner Botschaft an den Katholikentag (Foto: Brehm)

Friedensgebet bei der Eröffnungsfeier des Katholikentages. Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft an den Katholikentag: Gott steigt "bis in die tiefsten Tiefen unseres Menschseins hinab. Den Armen und Leidenden gilt seine besondere Liebe, ja, er identifiziert sich mit ihnen (vgl. Mt 25). So sind wir in diesen Tagen mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und wir beten für alle Menschen, deren Leben bedroht und beeinträchtigt ist, für alle, die sich nach jener Fülle des Lebens sehnen, die nur der Herr geben kann. Beten wir um seinen Frieden!"

Hbre. In seiner Grußbotschaft anlässlich des 102. Deutschen Katholikentages macht Papst Franziskus deutlich, dass Gott auf vielerlei Weise mit den Menschen sein göttliches Leben teile. „In seinem Sohn Jesus Christus erreicht dieses Gottes ‚Leben teilen‘ seinen unüberbietbaren Höhepunkt: Er teilt unser irdisches Leben, um uns an seinem göttlichen Leben teilhaben zu lassen.“

Jesus teile den Menschen nicht nur etwas mit, er schenkt ihnen alles: „Er gibt sein Leben für uns.“ Entsprechend hätten Christen den Auftrag, nicht nur für sich selber zu leben, sondern ihr Leben einzusetzen für Gott und die Mitmenschen. Papst Franziskus: „Solche Hingabe des eigenen Lebens kann vielfältige Formen annehmen. Ich denke etwa an Mütter oder Väter, die ganz für ihre Kinder da sind, an die vielen Menschen, die im kirchlichen Dienst oder in sozialen und karitativen Berufen das eigene Leben hintanstellen, um anderen zu dienen und beizustehen.“

Was Gott schenkt, schenkt er immer um es zu teilen

Papst Franziskus fordert in seiner Botschaft dazu auf, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, „dass wir alle Kinder des einen Vaters sind, Brüder und Schwestern; dass wir alle das eine Haus bewohnen, das uns gemeinsam anvertraut ist; dass eins vom anderen lebt und wir gar nicht umhinkönnen, unser Leben miteinander zu teilen.“ Nur gemeinsam sei es möglich voranzukommen. Was Gott schenke, schenke er immer auch, „um es mit anderen zu teilen und es für sie fruchtbar zu machen.“

Von der Demut, etwas von anderen annehmen zu können

Das Miteinander-Teilen habe aber auch noch einen weiteren Aspekt, so der Heilige Vater: „Es ist nämlich nicht nur so, dass jeder – auch der Ärmste – etwas hat, was er anderen weiterschenken kann. Es gilt auch umgekehrt, dass ein jeder – auch der Reichste – einen Mangel an etwas hat und deshalb der Gaben seiner Mitmenschen bedarf.“ Etwas von anderen anzunehmen sei manchmal schwieriger, als etwas zu geben, „weil es ein Eingeständnis der eigenen Unvollkommenheit beinhaltet.“ Petrus habe mit einiger Mühe bei der Fußwaschung lernen müssen, den Dienst seines Meisters anzunehmen. „Bitten auch wir um die Demut, etwas von anderen annehmen zu können“, so Papst Franziskus. Maria, die Mutter Jesu, die alles von ihm erhofft habe, sei ein Beispiel für diese demütige Haltung Gott gegenüber, Voraussetzung dafür sei, dass Gott den Menschen mit seinen Gaben beschenken könne. „Sie erbittet und erwartet inmitten der Apostel den Heiligen Geist und sie bittet auch heute an unserer Seite und mit uns um diese Gabe aller Gaben.“

Quelle: www.vaticannews.va

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