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19. Mai 2022 | Demnächst | 

Gottesspiel – Ein neues Musical von Wilfried Röhrig vor der Uraufführung


Scene aus dem Musical "Gottesspiel" von Wilfried Röhrig (Foto: Brehm)

Scene aus dem Musical "Gottesspiel" von Wilfried Röhrig (Probenfoto: Brehm)

CBre. Dieses Mal sind es keine historischen Personen wie der junge Pater Josef Kentenich in „Auf dem Hochseil“ oder Franz Reinisch in „GEFÄHRLICH“, dieses Mal überschrieb Wilfried Röhrig, der bekannte Liedermacher, Texter und Komponist, sein neues Musical mit dem Titel „Gottesspiel“. Dieses neue Musical wird am 22. Mai 2022 um 16.00 Uhr auf dem Schlossplatz in Hardheim, einer Gemeinde am nordöstlichen Rand des Neckar-Odenwald-Kreises gut 7 km vom Schönstatt-Zentrum Waldstetten entfernt, open Air uraufgeführt. Am 27. Mai 2022 um 10.30 Uhr wird die Musicaltruppe das „Gottesspiel“ beim Katholikentag in Stuttgart auf der Bühne im Oberen Schlossgarten aufführen.

Gottesglaube nur noch eine Option?

Seit Jahren treibe ihn die Frage um, welche Rolle Gott und der Glaube an ihn in der westlichen Welt von heute spiele, so der Komponist, und wie es dazu gekommen sei, dass aus einer Welt, in der der Glaube an Gott eine Selbstverständlichkeit war, eine Welt geworden sei, in der der Gottesglaube nur noch eine Option unter vielen sei?

Ein Spieleabend gibt Anlass zu Diskussionen (Probenfoto: Brehm)

Ein Spieleabend gibt Anlass zu Diskussionen (Probenfoto: Brehm)

Spurensucher im Gespräch

So treten in der spannenden Handlung – ganz alltagsbezogen – die unterschiedlichsten Typen auf, was ihre Vorstellungen bezüglich Gott betrifft. Da gibt es das existenzialistische Paar, das ganz auf eigene Faust lebt und in Gott den Konkurrenten seiner Freiheit sieht. Ganz anders die traditionalistischen Eltern, denen die gestrige Kirche Halt gab und die sich äußerst schwertun, Neues zuzulassen. Der fromme Fundamentalist, der meint, Gott könne wie ein Zauberer die Welt retten, trifft auf den Naturalisten, für den nur diese rein weltliche Welt existiert. All diese Menschen gehören zum Freundeskreis der beiden Hauptdarsteller Eva und Thomas, einem jungen Paar, das Nachwuchs erwartet. Sie selbst verstehen sich als „Spurensucher“ Gottes, die Gott hinter den Dingen suchen, in ihrem gewöhnlichen Alltag und den sich dramatisch zuspitzenden Ereignissen in ihrem Freundeskreis, im Austausch, im Ringen um Antworten, der Frage nach dem Leid und dem Schweigen Gottes.

Hauptprobe in der Aula der Marienschule in Schönstatt, Vallendar

Die rund 25 Akteurinnen und Akteure des Musicals, die sich am vergangenen Wochenende, 14./15. Mai 2022, in der Aula der Schönstätter Marienschule in Vallendar-Schönstatt für die Hauptprobe vor der Uraufführung getroffen haben – sind, wie Röhrig im Interview sagt – „Laien mit professionellem Anspruch“, bühnenerfahrene Erwachsene und junge Erwachsene, die das Projekt als engagiertes Hobby betreiben. Für die packenden Musikarrangements und die Musikproduktion ist Hans-Werner Scharnowski verantwortlich, mit dem Röhrig bereits mehrere Musical-Projekte verwirklicht hat. Loreen Fajgl, die die Tanzchoreographie erarbeitete und leitet und ihre 5 jungen Tänzerinnen unterstützen eindrucksvoll mit ihren ausdrucksstarken Tanzeinlagen das Geschehen auf der Bühne.

(Probenfoto: Brehm)

(Probenfoto: Brehm)

Gottesspiel ein Abenteuer: Ausgang offen

Die Geschichte von Thomas und Eva mache deutlich, so Röhrig: „Das ‚Gottesspiel‘ ist kein ‚Kinderspiel‘. Es ist ernst und spannend, umfasst sowohl die Sternstunden, als auch die Abgründe des Lebens, erfordert ganzen Einsatz, erfordert Liebe und Leidenschaft. Es ist ein Abenteuer, Ausgang offen. Und genau das merkt man den Darstellern an und macht dieses Musical so bewegend: die Passion, mit der sie spielen und sich ganz auf ihre Rollen und auf das Geschehen einlassen. Als Zuschauer spürt man, wie sie selbst ihre Lebensfragen einbringen, ringen und suchen und in manchem sich langsam und anfanghaft Antworten für ihr Leben herauskristallisieren. Man kann nicht anders als mitfiebern und ist gespannt, wie und ob die zahlreichen Krisen bewältigt werden und wie Gott dabei wirkt. Beeindruckend wie Röhrigs Handlung und Texte es schaffen, nichts Frömmelndes, Kitschiges oder Harmoniesüchtiges einzubauen, sondern Klarheit, Kantiges, Sich Entwickelndes, Leidvolles, Provozierendes. Der Zuschauer wird mithineingenommen und ist selbst angefragt, welchen Platz er Gott in seinem Leben geben möchte.

Die Hauptdarsteller (Probenfoto: Brehm)

Die Hauptdarsteller (Probenfoto: Brehm)

Und die Schauspieler spielen überzeugend. Besonders beeindruckend ist die Leichtigkeit und Lebensfreude der jungen Hauptdarstellerin – die als Ersatz für die ursprüngliche Hauptdarstellerin, die Mutter wurde, ihre Rolle in kürzester Zeit lernte – und die Tiefe und das Ringen ihres „Partners“ sowie das beharrliche Suchen der beiden von Gottes Spuren in den sie umgebenden Situationen und Herausforderungen. Ihre strahlenden Stimmen und die Tiefe der Texte tun ein Übriges, um mit viel Gewinn dem Musical zu folgen und mit neuen Erkenntnissen und viel Ermutigung den Heimweg anzutreten. Nicht ohne die eingängige Melodie und Text eines der Lieder summend mitzunehmen: „Gottesspiel – in unseren Herzen ein Feuer. Gottesspiel, ein Abenteuer.“

Eine lebensnahe und lebendige Beziehung zu Gott finden

Röhrig komponierte das Musical – wie er selbst sagte – „für offene, fragende Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, sei es in der Kirche, am Rand der Kirche oder außerhalb der Kirche. Da gäbe es auch keine Altersbegrenzung. Ob alt, ob jung, alle seien willkommen.“ Die Aufführungen werden open Air oder in geeigneten Kirchen, nach Möglichkeit auch in Stadt- und Gemeindehallen aufgeführt werden. Denn Gott und Glaube haben ihren Ort nicht nur in der Kirche – davon ist Wilfried Röhrig zutiefst überzeugt – sondern auch und vor allem mitten in der Welt. Im Umfeld der Aussetzung des Seligsprechungsprozesses für Pater Kentenich durch den Trierer Bischof kommt dieses Musical zur Aufführung, das sich thematisch um ein zentrales Anliegen Kentenichs dreht. Selig gesprochen zu werden war nie Kentenichs Anliegen, wohl aber, dass viele Menschen in eine lebensnahe und lebendige Beziehung zu Gott finden und Gottes Spuren in der Welt, der Gesellschaft, der Kirche und im eigenen Leben finden und deuten können. Das Musical „Gottesspiel“ transportiert diese Botschaft überzeugend und lebensnah.

Die geplanten Aufführungen

  • 22.05.2022, 16.00 Uhr: Uraufführung auf dem Schlossplatz Hardheim (Open Air)
  • 27.05.2022, 10.00 Uhr: Katholikentag Stuttgart, Bühne Oberer Schlossgarten (Open Air)
  • 11.06.2022, 19.00 Uhr: Marienpfalz, Herxheim (Open Air)
  • 08.10.2022, 19.00 Uhr: Kirche St. Petrus-Canisius, Mainz
  • 15.10.2022, 19.00 Uhr: Pilgerkirche, Vallendar-Schönstatt

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(Probenfoto: Brehm)

(Probenfoto: Brehm)


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