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3. Mai 2022 | Causa Kentenich | 

Forschung notwendig zu Fragen, die nicht im Seligsprechungsprozess geklärt werden können


Dom und Liebfrauen, Trier (Foto: Brehm)

Dom und Liebfrauen, Trier (Foto: Brehm)

Hbre. Bischof Dr. Stephan Ackermann hat in einem Interview mit katholisch.de seine Entscheidung in der Causa Kentenich präzisiert, die in einer Pressemitteilung des Bistums vom 3. Mai bekanntgegeben wurde. In dem bei katholisch.de im Wortlaut veröffentlichten Interview begründet er seine Entscheidung mit ungeklärten Fragen und im Raum stehenden Missbrauchsvorwürfen gegen Pater Kentenich, die seiner Einschätzung nach innerhalb des Seligsprechungsprozesses nicht geklärt werden können.

Ackermann macht weiter deutlich, dass es bisher keine Untersuchungen der von ihm im vergangenen Jahr beauftragten Experten gegeben habe. „Bisher habe ich im Gespräch mit Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen nach Wegen gesucht, wie bei dieser Sachlage richtig vorzugehen ist“, so der Trierer Bischof. Seine Schlussfolgerung: Es brauche „freie und transparente Forschung“, die nicht im Rahmen eines von ihm geführten und beauftragten Prozesses von statten gehen könne. Die Diskussionen der vergangenen beiden Jahre sowie neu verfügbare Dokumente zeigten, „dass wir noch nicht am Ende sind mit dem, was es über Leben, Wirken und Spiritualität von Pater Kentenich zu sagen gibt.“ Hier müsse noch viel mehr geforscht werden. So brauche es zu verschiedenen Fragen „Einzelstudien verschiedener Disziplinen, deren Erkenntnisse dann zusammengefügt werden können“. Die Anschuldigungen gegen die Person Pater Kentenichs sieht der Bischof derzeit nicht als entkräftet an, deshalb könne er den Seligsprechungsprozess nicht fortführen.

In seiner Stellungnahme zur Entscheidung des Bischofs stellt das Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes fest, dass es Ackermanns Anliegen einer transparenten und freien Forschung in allen Fragen um Pater Kentenich teilt und unterstreicht: „Wo bisher aus Rücksicht auf das laufende Seligsprechungsverfahren Zurückhaltung und Diskretion geboten waren, können Fragen und Erkenntnisse nun mit der gebotenen Offenheit behandelt und kommuniziert werden.“ Die weitere Erforschung der Zusammenhänge könne helfen, den Gründer Schönstatts noch besser zu verstehen, auch als Persönlichkeit, die im Bewusstsein ihrer Sendung für die Kirche Widerstände hervorrufe und aushalten kann.

Bischof Ackermann macht im Interview mit katholisch.de abschließend deutlich, dass das Bistum mit der Aussetzung des Prozesses in der Causa nicht weiter aktiv sein werde. „Natürlich werde ich mit Interesse verfolgen, ob es eine unabhängige, interdisziplinäre Forschung zur Person Kentenichs gibt und was sie erbringt. Ich selbst werde mich daran nicht beteiligen.“ Gleichzeitig betont er, „dass die Aussetzung des Seligsprechungsprozesses kein negatives Urteil ist über die weltumspannende Arbeit aller, die sich in den verschiedenen Gruppierungen und Instituten der Schönstatt-Bewegung engagieren.“

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