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16. Juni 2010 | Priesterjahr | 

Rom 2010: Es hat sich gelohnt, dabei zu sein


Pfr. Adolf Schoels in Belmonte: Überreichung des Zingulums durch Bischof RealiPfr. Adolf Schöls. Mit sechzig unserer Mitbrüder aus dem Schönstatt-Priesterbund durfte ich am internationalen Priestertreffen in Rom vom 8. bis 12. Juni 2010 teilnehmen. Es waren schöne und tiefe Eindrücke, die das Treffen in mir verursachten und mir zeigten: Es hat sich gelohnt, dabei zu sein. Besonders erfreulich und aufbauend war es für uns, Bundespriester aus verschiedenen Ländern zu treffen und kennen zu lernen.

 

 

 

Ankunft von Papst Benedikt

Da sich mehr Priester als ursprünglich geplant gemeldet haben, wurden wir am Mittwoch und Donnerstagvormittag nach Sprachgruppen auf zwei Kirchen aufgeteilt, was leider etwas negativ für unsere Bundesgemeinschaft war. Denn so trafen wir uns nur beim Frühstück und am Abend auf der Terrasse unserer Unterkunft.

BegegnungZum ersten Mal konnten wir so richtig erleben, dass wir eine internationale Priestergemeinschaft sind. Die ausländischen Mitbrüder haben uns gut getan und gezeigt, dass sie zum Bund gehören. Einer meiner Kursbrüder meinte: „Die lieben die Freiheit, das sind Freiheitsmenschen."

Eine bewegte Kirche

Am beeindruckendsten war für viele die Veranstaltung in der Audienzhalle Pauls VI. Diese wurde von den Fokolaren und der Schönstattbewegung vorbereitet und war äußerst professionell und lebendig. Es zeigte sich hier eine bewegte Kirche, eine Kirche der Zukunft. Die Zeugnisse und die Beispiele griffen die Probleme der Priester von heute auf, waren überzeugend und gaben Antworten.

"Heute Priester sein"Anders als beim offiziellen Programm der Kleruskongregation wurde hier vor allem das Leben in Blick genommen und nicht nur theologisiert. Hohe und geistige Worte alleine genügen heute nicht mehr.

Die Vigilfeier am Petersplatz war ebenfalls gut, doch sie kam meiner Meinung nach in Bezug auf die Zeugnisse nicht an die Veranstaltung in der Audienzhalle heran.

Priester in einer Zeit des Neuanfangs

Fleißig verteilten wir die Schrift unserer vier Priestergemeinschaften „Priester in einer Zeit des Neuanfangs" und konnten feststellen, dass so mancher Priester sie gerne in die Hand nahm. Es war die einzige deutsche Schrift, die man in Rom erhielt.

Belmonte

Ein weiterer Höhepunkt war das Treffen der vier Priestergemeinschaften am Schönstattzentrum Belmonte. Hier zeigte sich für mich noch mal eine andere, offenere und bewegtere Kirche als bei den offiziellen Programmen. Die Texte bei der Feier waren aus dem Leben gegriffen.

Internationalität: ein Wort, das von der Begegnung von Völkern erzählt - Bau-Plane auf dem PetersplatzWir legten einen Pilgerweg zurück. Der Pilgerstab, der uns vorausging, erinnerte uns daran, dass wir Kirche auf dem Weg sind. Die Fackel an der zweiten Station sagte uns, dass wir uns für Christus entzünden lassen sollen. Wir nahmen an der dritten Station Scherben mit, die uns an unsere eigene Gebrochenheit erinnerten und die wir vor dem Heiligtum in den Krug legten als unsere Beiträge zum Gnadenkapital.

Nach der Segnung der Pater Josef Kentenich Statue erhielt jeder Priester ein Zingulum. Ein schönes Zeichen, das uns an diese Feier erinnert und sagt: Wir gehören dir, Pater Kentenich, und wollen dir folgen.

Das Abendessen beim Schönstattzentrum nach der Feier eröffnete uns die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und uns ein wenig tiefer kennen zu lernen. Es herrschte eine familiäre Atmosphäre, die einfach gut tat. In Belmonte wurde mir so richtig bewusst, dass wir der Kirche viel zu bieten haben und dass unser Weg viel näher am Leben ist als bei vielen anderen. Mit reiner Dogmatik und Mystik treffen wir das Leben der Menschen heute nicht mehr.

International

Brüder unter BrüdernFür mich waren es bewegende Momente, die wir in Rom erlebten. So viele Priester an einem Ort werde ich wohl nicht mehr erleben. Für uns als Bund war Rom auch ein tolles Zeichen für unsere Internationalität, da wir zahlenmäßig gut vertreten waren und vor allem die Priester aus Südamerika und Afrika mit dabei waren. Uns wurde damit erstmals so richtig bewusst: Wir sind eine Gemeinschaft über Kontinente hinweg und uns verbindet das Liebesbündnis über alle Sprachgrenzen und macht uns zu Brüdern.


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