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23. Februar 2022 | Aus Bewegungen | 

Wir leben authentische und starke Bindungen - Initiativkreis „Miteinander für Europa“ traf sich in München


Offen wie Maria für den Heiligen Geist - Ein Symbol, das den Prozess der Befreundung von Charismen und Generationen bei den Treffen des Initiativkreises "Miteinander für Europa" der Schönstatt-Bewegung Deutschland seit einiger Zeit begleitet (Foto: Güthlein)

Offen wie Maria für den Heiligen Geist - Ein Symbol, das den Prozess der Befreundung von Charismen und Generationen bei den Treffen des Initiativkreises "Miteinander für Europa" der Schönstatt-Bewegung Deutschland seit einiger Zeit begleitet (Foto: Güthlein)

Hbre. Mitte Februar machte sich der Initiativkreis „Miteinander für Europa“ der Schönstatt-Bewegung auf zu einem Wochenendtreffen, bei dem es zu Begegnungen mit Vertretern und Charismen anderer Gemeinschaften aus dem Netzwerk „Miteinander für Europa“ MfE und darüber hinaus kam. Ein Austausch im Gebetshaus Augsburg, ein Treffen mit jungen Erwachsenen aus dem CVJM München und der Fokolarbewegung im Schönstatt-Zentrum München und ein Gottesdienst in den Räumen der christlichen Kirche „Vineyard München“ waren Teil des Programms, genauso wie die gemeinsame Reflexion darüber, inwiefern das in Schönstatt lebendige Liebesbündnis möglicherweise im Sinne einer Bündniskultur einen Dienst leisten könnte für das Zusammenwirken vielfältiger Charismen aus verschiedenen Kirchen beim Werden einer neuen Gestalt von Kirche. Pater Hans-Martin Samietz berichtet von diesem Treffen.

Der Initiativkreis „Miteinander für Europa“ traf sich in München

Hans-Martin Samietz. Kennst du das Land, … das unentdeckte Land, von des Bezirk kein Wandrer wiederkehrt …? Ja, da steckt noch etwas Großes, Schönes, Unentdecktes in diesem Schönstatt, so wurde es dem Initiativkreis deutschsprachiger Schönstätter „Miteinander für Europa“ am Wochenende in Augsburg und München bewusst. Er ging das Wagnis ein, anzuklopfen und einzutreten, einzutreten in Begegnungen von Generationen und Charismen.

Begegnung im Gebetshaus Augsburg

Am Freitagnachmittag ließen wir uns im Gebetshaus Augsburg nieder. Wir nahmen einen Ort wahr, der auch als Ausstellungsfläche für hochwertvolle Designerinneneinrichtung hätte gelten können. Hier eine verzaubernde Blumentapete einen ganzen Flur entlang, dort stylische blauweiße Fliesen auf dem Weg in ein beeindruckendes Oratorium. Doch der Ort, zu dem alle Wege dieses Hauses hinstreben ist der Gebetsraum in der ersten Etage, lichtdurchflutet, hell auf ein von der Decke hängendes kleines Holzkreuz vor weißem Hintergrund hin zentriert. Vorne die Band mit gut ausgewählten Stimmen, die sich die ersten zwei Verse des Psalms 50 im Wechsel zusingen und in ihrem Wechselgesang zu einem vertiefenden Gespräch über diese Bibelverse übergehen – mitnehmend, ausleuchtend, zu innerem Lobpreis führend.

Miteinander für Europa, eine Verheißung, die eine neue Gestalt von Kirche entdecken lässt

Am Samstagnachmittag waren wir die Gastgeber. Gekommen waren vier junge Erwachsene aus dem CVJM München und der Fokolarbewegung, daneben alte Hasen aus denselben Bewegungen, die im Miteinander für Europa ihr Lebensthema entdeckt haben. Unsere Ziele für diesen Nachmittag im Schönstattzentrum München: Wir achten auf die Intuition der anwesenden jungen Erwachsenen. / Wir begegnen fremden Generationen und Charismen. / Wir teilen miteinander gläubige Deutungen unserer Begegnung. Unsere Erkenntnis: Das Miteinander für Europa ist eine Verheißung, die uns eine neue Gestalt von Kirche entdecken lässt. Jede dieser Bewegungen ist ein Licht, das der Heilige Geist entzündet hat. Treten sie zueinander wird ein unentdecktes Land sichtbar, eine Kirche, die sich aus Kirchen aufbaut, Schritt für Schritt, Begegnung um Begegnung.

Kontakt mit dem Gott des Lebens aufnehmen

Und der Sonntagvormittag? Wir wurden Zeuge, wie im Rahmen eines Gottesdienstes Leute nach vorne kommen und Geschichten von Durchblicken auf ein in ihrem Leben konkret handelnden Gott erzählen, Geschichten von schreienden Kindern, freundlichen Grüßen auf der Straße und peinlichen Begegnungen im Supermarkt. Eine der Form unserer schönstättischen Spurensuche so verwandte Gottesdienstpraktik hätten wir beim Sonntagsgottesdienst in den Räumen der christlichen Kirche „Vineyard München“ nicht vermutet. Wie schön davon zu wissen, dass Christinnen und Christen in hunderten Ecken der Großstatt München jeden Sonntag ihr Herz erheben und Kontakt mit dem Gott des Lebens aufnehmen.

Bündniskultur als Auftrag

Und wie wird aus diesen auf den ersten Blick so zufällig nebeneinanderher fließenden Strömen christlicher Glaubensfreude ein gemeinsames Reservoir an Gottverbundenheit? Hat Schönstatt mit seiner Entdeckung der Bündniskultur da einen Auftrag? Könnte es sein, dass unser Liebesbündnis gar nicht geheim gehalten werden will? Könnte es sein, dass Schönstatt an seiner Sendung vorbeiläuft, wenn es lediglich stolz darauf ist, dass in ihm ein Geheimnis schlummert?

„Wir wählen den Weg der Heiligkeit! Wir leben authentische und starke Bindungen! Wir treffen eine missionarische Entscheidung!“ (Memorandum für den Weg der internationalen Schönstattbewegung am Beginn des zweiten Jahrhunderts ihrer Geschichte, 2015) Unser Liebesbündnis ist gefordert, so resümierten wir am Ende des Wochenendes. Es lässt sich konkretisieren im Zugehen auf uns fremde Gruppen und Charismen, die wie wir in Schönstatt nach Gott in ihrem Leben suchen. Unser Liebesbündnis in Schönstatt könnte einen zentralen Dienst leisten beim gemeinsamen Ergreifen einer neuen Gestalt von Kirche, die in unserer Welt vielleicht bereits sichtbar vor Augen liegt und von Christinnen und Christen verschiedener Kirchen nur noch ans Licht gehoben werden müsste.

 


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