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17. November 2021 | Deutschland | 

In Gemeinschaft wertvolles bewegen – Solidarität aus dem Liebesbündnis bei den Hilfseinsätzen des bewegenswert e.V. im Ahrtal.


Uferreinigung im Ahrtal (Foto: bewegenswert e.V.)

Uferreinigung im Ahrtal (Foto: bewegenswert e.V.)

Thommy Birringer/Hbre. Einen zweiten Hilfseinsatz im Ahrtal hatte der bewegenswert e.V., eine Initiative aus der jungen Generation Schönstatts, vom 24. bis 29. Oktober 2021 organisiert. 14 motivierte Freiwillige hatten, wie auch schon ihre Vorgänger beim ersten Hilfseinsatz im August, das Gefühl, dass egal wie klein die Aufgabe war, am Ende jede Hilfe wertvoll war und dort ankam, wo sie benötigt wurde. Zu den Arbeiten zählten z.B.: Heu- und Strohspenden mit großen Planen wetterfest verpacken, Putz von den Wänden stemmen, Estrich entfernen und Fließen rausschlagen, Dachziegel aus einem Lagerraum in den Dachboden einer Scheune umsetzen, im Rahmen des Wiederaufbaus Wände frisch streichen sowie bei der Reinigung des Ahr-Ufers in Mayshoß mitwirken, was Müll einsammeln bedeutete und dabei auch den Fokus auf mögliche Erinnerungsstücke von ideellem Wert zu richten.

Stemmarbeiten: Der alte, hochwasserdurchtränkte Putz muss weg (Foto: bewegenswert e.V.)

Stemmarbeiten: Der alte, hochwasserdurchtränkte Putz muss weg (Foto: bewegenswert e.V.)

Gespendete Strohballen für die Bauern im Ahrtal werden zum Schutz vor Witterungseinflüssen mit Planen abgedeckt (Foto: bewegenswert e.V.)

Gespendete Strohballen für die Bauern im Ahrtal werden zum Schutz vor Witterungseinflüssen mit Planen abgedeckt (Foto: bewegenswert e.V.)

Für die Betroffenen im Ahrtal sind solche Hilfseinsätze nach wie vor ein Zeichen der Solidarität, das zeigt, dass die Menschen auch Monate nach der Katastrophe nicht vergessen sind. „Ein Hausbesitzer, bei dem wir im Einsatz waren, war überwältigt von den vielen Menschen, die zum Helfen kamen und von der allgemeinen Bereitschaft und Motivation der Helfer“, so schreibt Kerstin in ihrem Tagesbericht. Und die Helfer selbst empfinden ein Gefühl der Dankbarkeit, durch kleine Beiträge viel bewegen zu können und durch die intensiven Erfahrungen selbst zu wachsen.

Solidarität und Dankbarkeit

„Am Anfang waren es viele fremde Gesichter, die teilweise Schönstatt auch nicht kannten. Aber schnell wurde aus der durchmischten Gruppe mit 14 jungen und älteren Helfern ein Team, das sehr gut zusammenwuchs,“ schreiben Kerstin Herkommer und David Schrey, die für diese zweite Hilfsaktion organisatorisch verantwortlich zeichneten. „Gerade der Austausch über die Erlebnisse und Geschichten der Menschen im Ahrtal hat die Gruppe zusammengeschweißt. So herrschte eine sehr respektvolle Stimmung gegenüber den Geschehnissen im Ahrtal, was aber keinesfalls für gedämpfte Stimmung sorgte, sondern bei allen ein positives Gefühl erzeugte, gemeinsam für die Menschen im Ahrtal etwas Wertvolles zu leisten. Das führte gerade bei den Arbeitseinsätzen vor Ort zu viel guter Laune unter allen Helfern und auch bei denjenigen, denen geholfen wurde. Solidarität zu leisten, aber auch zu erfahren, hinterließ bei allen eine große Dankbarkeit.“

Eindrückliche Blitzlichter über die Erlebnisse an den einzelnen Tagen des Hilfseinsatzes finden sich auf der Homepage des bewegenswert e.V. in der Rubrik Fluthilfe.

Gelebtes Liebebündnis

Die Hilfseinsätze seien in besonderer Weise Ausdruck eines gelebten Liebebündnisses, über die verschiedenen Gliederungen der Schönstattbewegung hinweg und sogar weit darüber hinaus, so halten es Verantwortliche des bewegenswert e.V. in einer ersten Reflexion der beiden Hilfseinsätze fest. „Was am Ende nach den beiden Hilfseinsätzen bleibt, ist der Eindruck, wie wichtig gerade heute gelebter Glaube und unser gelebtes Liebesbündnis ist. Es war ein gemeinsames Arbeiten und ein gemeinsamer Einsatz aus der Motivation des Glaubens, Nächstenliebe zu leben, egal ob evangelisch oder katholisch, ob Schönstätter Marienschwester, Frau von Schönstatt, Mitglied der Jugendgemeinschaften oder der Jungen Erwachsenen Schönstatts.“ Dieses übergreifende Miteinander habe das Bewusstsein gestärkt: Wir alle sind gerufen zum Helfen, zum Einsatz, zum Mitwirken und Mitbauen an unserer Welt. Wir alle tragen Verantwortung füreinander und für die Menschen, die Not leiden. Die beiden Hilfseinsätze hätten deutlich gezeigt, dass nicht nur diejenigen große Dankbarkeit spürten, denen geholfen wird. Die Möglichkeit zu helfen, habe auch bei den Helfern selbst ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit verankert. „Dieses praktisch anpackende, gelebte Liebesbündnis ist in meinen Augen eine Perspektive auf Schönstatt und auf die Werte Schönstatts, die besonders wesentlich sind und so fruchtbar werden. Das ist auch nach außen hin ansprechend, attraktiv und entwickelt Strahlkraft,“ sagt Tobias Brehm, Vorsitzender von bewegenswert e. V. Der Verein werde auch in den nächsten Jahren versuchen, ein solches Engagement im eigenen Land auf die ein oder andere Art und Weise weiterzuführen.

Die intensiven Erlebnisse und Erfahrungen im Ahrtal hinterlassen Spuren. Auch wenn die Flutkatastrophe sicher keine positiven Seiten hat, so hilft zumindest die hier gezeigte Solidarität und Nächstenliebe, dass man mit Schmerz und Leid nicht allein ist und es auch in dunklen Stunden immer wieder neue Aufbrüche geben kann.

Weitere Informationen zu bewegenswert e.V.

Zweiter Hilfseinsatz im Ahrtal (Grafik: bewegenswert e.V.)

Zweiter Hilfseinsatz im Ahrtal (Grafik: bewegenswert e.V.)

 


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