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8. November 2021 | Deutschland | 

Ehe und Familie als Beitrag zu einer neuen Gesellschaftsordnung


St.-Martin-Kirche, Bad Lippspringe (Foto: Weweler)

St.-Martin-Kirche, Bad Lippspringe (Foto: Weweler)

Hbre. Die Gründung des Institutes der Schönstattfamilien, die Pater Josef Kentenich und Dr. Fritz Kühr am 16. Juli 1942 im Konzentrationslager Dachau vorgenommen haben, ist ohne die Ehe von Helene und Fritz Kühr, die sie vor 100 Jahren am 8. November 1922 geschlossen haben, nicht denkbar. Die Begegnung des politisch aktiven Sozialwissenschaftlers Dr. Fritz Kühr und des Schönstatt-Gründers in der „Hölle von Dachau“ hatte zu Gesprächen der beiden über eine neue Gesellschaftsordnung geführt, als deren Fundament sie Ehe und Familie angesehen hatten. Die neue Familiengemeinschaft sollte hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Zum 99. Ehejubiläum versammelten sich daher Mitglieder und Freunde des heute internationalen Institutes der Schönstattfamilien zu einem Gottesdienst in der Trauungs-Kirche des Ehepaares Kühr, der St.-Martin-Kirche von Bad Lippspringe. Mit diesem Gottesdienst wurde gleichzeitig das Jubiläumsjahr zum hundertsten Hochzeitstag von Helene und Fritz Kühr eröffnet.

Ehepaar Patricia & José Antonio Köstner, Generalobere des Institutes der Schönstattfamilien (Foto: Weweler)

Ehepaar Patricia & José Antonio Köstner, Generalobere des Institutes der Schönstattfamilien (Foto: Weweler)

Predigt: Pater Marcel Mouras ISch (Foto: Weweler)

Predigt: Pater Marcel Mouras ISch (Foto: Weweler)

Ein Foto machte Helene und Fritz Kühr in "ihrer" Trauungskirche präsent (Foto: Weweler)

Ein Foto machte Helene und Fritz Kühr in "ihrer" Trauungskirche präsent (Foto: Weweler)

Die Confidencia-Band aus Jugendlichen der Gemeinschaft sorgte für die musikalische Gestaltung (Foto: Weweler)

Die Confidencia-Band aus Jugendlichen der Gemeinschaft sorgte für die musikalische Gestaltung (Foto: Weweler)

Vor dem Gottesdienst gab es Mittagessen und Kaffee im Gemeindezentrum St. Martin (Foto: Weweler)

Vor dem Gottesdienst gab es Mittagessen und Kaffee im Gemeindezentrum St. Martin (Foto: Weweler)

Aloisia und Albert Busch, die Hauptorganisatoren des Treffens, vor dem Bus, mit dem Albert Busch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schönstatt, Vallendar, nach Bad Lippspringe brachte.  (Foto: Weweler)

Aloisia und Albert Busch, die Hauptorganisatoren des Treffens, vor dem Bus, mit dem Albert Busch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schönstatt, Vallendar, nach Bad Lippspringe brachte.  (Foto: Weweler)

Ein „Ja“ das bleibt

Das JA, das Helene und Fritz Kühr sich gegenseitig gegeben haben, sei geschichtlich gesehen wichtig, sagte Ehepaar Patricia & José Antonio Köstner, Generalobere des Institutes, bei der Begrüßung. „Aus diesem JA heraus wurde die Gründung des Institutes der Schönstattfamilien und das Schönstatt-Familienwerk möglich.“ In einem JA könne sehr viel Fruchtbarkeit und Reichtum stecken und von einem JA ausgehend, baue Gott Geschichte.

Gott macht Geschichte mit kleinen Werkzeugen und mit kleinen Momenten

„Wenn wir ein JA sagen, bewegt sich Vieles!“, so Pater Marcel Mouras, geistlicher Assistent des Institutes der Schönstattfamilien, in seiner Predigt während der festlichen Messe. Das junge Ehepaar Kühr habe sicher nicht davon geträumt, dass an ihrem Hochzeitstag sich Mitglieder einer internationalen Gemeinschaft von Ehepaaren, in Erinnerung an ihre Trauung vor 99 Jahren, an diesem Ort zur Erneuerung des Eheversprechens – sogar in Gemeinschaft mit ihnen – versammeln würden. „Gott macht Geschichte mit kleinen Werkzeugen und mit kleinen Momenten“, so Mouras weiter.

Darüber hinaus rief der Schönstatt-Pater den Anwesenden die Situation im Konzentrationslager Dachau in Erinnerung, in der Dr. Fritz Kühr und Pater Josef Kentenich sich begegneten: Lebensgefahr, Dunkelheit, Ungewissheit. Gerade in dieser außergewöhnlichen Lage hätten sie die Vision einer neuen Gesellschaftsordnung geteilt, in der Ehe und Familie als Keimzelle der Gesellschaft eine wesentliche Rolle zukäme. Die Familie als Fundament der neuen Gesellschaft und der neuen Gemeinschaft sei ihr Traum gewesen. In diesem Zusammenhang sei es dann zur Gründung der neuen Gemeinschaft gekommen, natürlich unter der Voraussetzung, dass Helene zu einem möglichen späteren Zeitpunkt auch ihr Ja dazu sagen würde. Mouras erinnerte ebenfalls an die freundschaftliche Beziehung zwischen Pater Kentenich und Dr. Kühr: „Wo ist mein Freund?“ soll er bei einem seiner späteren Besuche in Brasilien gefragt haben.

Das nun eröffnete Jubiläumsjahr könne für die Familien des Institutes ein Tor öffnen und neue Kraft schenken, die Freude, die Schönheit, die Tiefe der Liebe, wie es Papst Franziskus in „Amoris laetitia“ ausdrücke, zu leben und das Evangelium von der Familie – für eine neue Gesellschaftsordnung – noch stärker zu verkünden, unterstrich Pater Mouras. So erhalte der Traum Pater Kentenichs und von Ehepaar Kühr einen neuen Input von Entschiedenheit, von Kraft und Bestätigung.

Eheerneuerung

Am Ende des Gottesdienstes waren alle Ehepaare zur Erneuerung ihres Eheversprechens eingeladen. Pfr. Georg Kersting, Pfarrer der Gemeinde St. Martin, der während des ganzen Gottesdienstes zugegen war, segnete erneut die Ringe der einzelnen Paare. Jedes Paar war dann eingeladen, sein Eheversprechen im gegenseitigen Neu-Anstecken der Ringe zu erneuern. Anschließend waren auch die Witwer und weitere Gottesdienstbesucher eingeladen, sich segnen zu lassen für ihren persönlichen Berufungsweg.

Nach dem Gottesdienst, der musikalisch von der Confidencia-Band aus Jugendlichen der Gemeinschaft festlich gestaltet und von www.schoenstatt-tv.de live im Internet übertragen wurde, waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Begegnung im Gemeindehaus bei einem Glas Sekt und einem Buffet mit Fingerfood zum Nachklingenlassen der Feier eingeladen.

 

 

 

 

 

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