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25. Oktober 2021 | Deutschland | 

Ein „Ja“, das bleibt – Feier der Ehe-Erneuerung und Eröffnung des Jubiläums-Jahres am 99. Hochzeitstag von Helene und Dr. Fritz Kühr


Helene und Fritz Kühr. Im Hintergrund die Kirche St. Martin Bad Lippspringe (Foto: Archivbild und ludger1961, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=581447)

Helene und Fritz Kühr. Im Hintergrund die Kirche St. Martin Bad Lippspringe (Foto: Archivbild und ludger1961, CC BY-SA 3.0, Link)

A.&A. Busch/Hbre. Am 6. November 2021 sind Ehepaare und verwitwete Personen in die St.-Martin-Kirche von Bad Lippspringe eingeladen, die für ihre gemeinsam erlebte Zeit danken bzw. ihre Ehe feiern und einander neu ihr „JA-Wort“ schenken wollen. In dieser Kirche haben Helene und Dr. Fritz Kühr 1922 geheiratet. www.schoenstatt-tv.de wird den Gottesdienst online übertragen.

Jubiläumsjahr

Mit dieser Feier, zu der das Internationale Institut der Schönstattfamilien herzlich einlädt, wird gleichzeitig das Jubiläumsjahr zum hundertsten Hochzeitstag von Helene und Fritz Kühr eröffnet. Fritz Kühr war wie Pater Josef Kentenich im Konzentrationslager Dachau und dort Mitgründer des Instituts der Schönstattfamilien.

Fritz und Helene sind beide im Erzbistum Paderborn im Kreis Olpe, in Waukemicke und in Attendorn aufgewachsen, haben einander dort kennen und lieben gelernt und – wohl wegen des Bruders von Helene, Josef Keespe, der als Vikar und Rektor des Marienstifts dort eingesetzt war – in Bad Lippspringe geheiratet.

„Was damals unscheinbar und fast im Verborgenen geschah, hat mittlerweile internationale Bedeutung“, so Aloisia und Albert Busch vom Institut der Schönstattfamilien in einer Information zum Jubiläumsjahr. Für die Mitglieder des Institutes der Schönstattfamilien beginne mit der Feier am 6. November ein Jubiläumsjahr, das die 100-jährige Ehe von Helene und Fritz in den Mittelpunkt rücke. „Eine Vertretung von Mitgliedern dieser Gemeinschaft, die inzwischen in 20 Ländern verbreitet ist, kommt nach Bad Lippspringe, weil sie dankbar sind für das Lebenszeugnis der Ehe von Helene und Fritz, die trotz schwierigster Lebensumstände in Treue Bestand hatte. Weil sie selbst als Ehepaare im Glauben an Gott und in der Liebe wachsen und reifen wollen, nehmen sie den 100. Hochzeitstag des Ehepaares Kühr zum Anlass, in einem festlichen Gottesdienst für das Geschenk der Berufung zur Ehe zu danken und als Paar ihr ‚JA‘ zueinander zu erneuern.“

Helene und Dr. Fritz Kühr (Foto: Archivbild)

Helene und Dr. Fritz Kühr (Foto: Archivbild)

Eine schicksalhafte Lebensgeschichte

Dr. Fritz Kühr war Wirtschaftswissenschaftler. Im August 1920 hatte er an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt promoviert. Kühr setzte sich auseinander mit verschiedenen Formen des Lohns und mit der Frage der gerechten Lohnverteilung. Zunehmend wurde er in den 1920-er Jahren angefragt als Referent, und arbeitete als Experte für Wirtschaftsfragen bei der Christlich-Nationalen Arbeitnehmerschaft und bei der Christlichen Gewerkschaft in Berlin. Zusammen mit den Jesuitenpatres Gustav Gundlach und Professor Dr. Oswald von Nell-Breuning gehörte er ab 1930 zum „Königswinterer Kreis“, einem führenden Kreis von Soziologen und Sozialwissenschaftlern. Durch dieses Engagement geriet er zur Zeit des Nationalsozialismus unter die Beobachtung der Gestapo, wurde verhaftet und 1938 in das Konzentrationslager Dachau verlegt. Dort traf er 1942 auf den Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, und fing Feuer für dessen Vision einer erneuerten Kirche, in der Priester und Laien miteinander das Leben in Kirche und Welt im Glauben gestalten. So stellte er sich bewusst für die Gründung des Institutes der Schönstatt-Familien zur Verfügung – vorbehaltlich der Zustimmung seiner Frau, die er erst 1947 wiedertreffen konnte.

Helene, die mit dem Ziel, Lehrerin zu werden, in Freiburg und Münster studierte, bevor sie Fritz 1922 heiratete, war zum Schutz vor den Nationalsozialisten nach Brasilien ausgewandert und hatte dort eine Farm aufgebaut. Nach dem Krieg blieben dem Ehepaar drei gemeinsame Jahre, bevor Dr. Fritz Kühr am 27. Oktober 1950 an einem Krebsleiden auf seiner Farm in Rolandia starb. Zeugnisse aus ihrem Lebenslauf machen deutlich, wie sehr Helene und Fritz sich trotz der schicksalhaften Fügungen in ihrem Leben und sich trotz 10 Jahre Trennung – zeitweise ohne das Wissen, ob der Ehepartner überhaupt noch am Leben ist – in ihrem christlichen Glauben miteinander verbunden wussten und einander treu geblieben sind.

Familie und Ehe als tragende Säulen einer christlichen Gesellschaftsordnung

Die Mitglieder im Institut der Schönstattfamilien beeindruckt neben dem beruflichen gesellschaftspolitischen Engagement vor allem die tiefgläubige Haltung der beiden Ehepartner, die trotz der lebensgefährlichen Bedrohungen seitens der Nationalsozialisten und den damit verbundenen Herausforderungen mutig und entschieden ihren Lebensweg weitergingen und aktiv gestalteten. Es ging dem Ehepaar Kühr um mehr als nur um ein Leben in trauter Zweisamkeit, sondern um gesellschaftliche Mitgestaltung aus christlicher Verantwortung.

Das Institut sollte – so war es die Vision des Gründers Josef Kentenich – ein Säkularinstitut für Ehepaare werden. Bis heute ist diese Form kirchenrechtlich (noch) nicht vorgesehen, die ca. 600 Mitglieder weltweit orientieren sich jedoch in der Alltagsgestaltung ihres Ehelebens an den Evangelischen Räten – natürlich ehe- und familiengerecht. Pater Kentenich hatte dieses Institut konzipiert und damit eine Kerngemeinschaft ins Leben gerufen, damit die Institution Familie und die Ehe in der ganzen Welt zu tragenden Säulen einer neuen christlichen Gesellschaftsordnung werden.

Die Ehe und die gemeinsame Geschichte in Gemeinschaft miteinander feiern

Die Mitglieder des Institutes der Schönstattfamilien freuen sich, wenn viele sich ansprechen lassen, um ihre Ehe und ihre gemeinsame Geschichte in Gemeinschaft miteinander zu feiern.

Programm am Samstag, 6. November 2021

  • 13.00 Uhr: Möglichkeit zum Mittagsimbiss im
    Pfarrzentrum St. Martin, Martinstraße 5,
    33175 Bad Lippspringe
  • 15.00 Uhr: Festmesse mit der Möglichkeit zur
    Erneuerung des Eheversprechens und zum
    Einzelsegen
    Pfarrkirche St. Martin, Bad Lippspringe
    Übertragung durch schoenstatt-tv.de: bei youtube.de (siehe unten: am 6.11.2021 live ab 15 Uhr)
  • anschl.: Begegnung und Abendimbiss

Für die Teilnahme gelten die 3G-Regeln (Bescheinigung über Corona-Genesung oder Impfnachweis oder aktuelles negatives Testergebnis)

Mehr Informationen

  • Alle, die über Vallendar-Schönstatt nach Bad Lippspringe anreisen, können einen Bus nutzen, der am 06.11.2021 um 8.30 Uhr ab Vallendar-Schönstatt, Haus der Familie, Höhrer Straße 111, zur Abfahrt bereit steht. Das Ticket kostet pro Person 25 Euro.

  • ANMELDUNG bei Albert und Aloisia Busch, 0152-28616810, domumpatris@gmail.com

Übertragung

Am am 6.11.2021 live ab 15 Uhr


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