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5. Oktober 2021 | Deutschland | 

Wallfahrt der Verbundenheit am Tag der deutschen Einheit


"Mahnmal für den Frieden" auf dem Gelände des Schönstatt-Zentrums Marienberg, Scheßlitz, Erzbistum Bamberg (Foto: Siebenkäs)

"Mahnmal für den Frieden" auf dem Gelände des Schönstatt-Zentrums Marienberg, Scheßlitz, Erzbistum Bamberg (Foto: Siebenkäs)

Renate Siebenkäs/Hbre. Der Tag der deutschen Einheit wurde im Schönstatt-Zentrum Marienberg, das auf dem Gelände eines ehemaligen Nato-Stützpunktes zur Raketenabwehr entstanden ist, mit einem Pilgertag gefeiert, zu dem im Laufe des Tages etwa 300 Gäste, Wallfahrerinnen und Wallfahrer kamen. Mit einem Fußpilgerweg vom Bamberger Dom bis zum Marienwallfahrtsort in Scheßlitz, den es im Jahr 1996 zum ersten Mal gab, wollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Verbindung zwischen der „Mutterkirche“ des Bistums Bamberg und dem spirituellen Zentrum der Schönstatt-Familie im Bistum Bamberg erneut sichtbar machen.

Eucharistiefeier zum Abschluss der Wallfahrt

Nach der Fußwallfahrt, die am frühen Morgen am Bamberger Dom begann, trafen sich die Pilgerinnen und Pilger bei schönstem, spätsommerlichen Wetter mit anderen Gästen am Nachmittag zur Eucharistiefeier vor dem Heiligtum der Verbundenheit auf dem Marienberg, die gleichzeitig auch als Gottesdienst zum Heiligtums-Kirchweihfest begangen wurde.

Erntedankaltar im Schönstatt-Heiligtum der Verbundenheit auf dem Bamberger Marienberg (Foto: V. Freitag)

Erntedankaltar im Schönstatt-Heiligtum der Verbundenheit auf dem Bamberger Marienberg (Foto: V. Freitag)

Unterwegskirche

Schönstattpriester Andreas Hornung griff in seiner Predigt vier Aspekte des Tages auf. Anlehnend an den Pilgermarsch sprach er über die Kirche als „Unterwegskirche“ in der Geschwisterlichkeit erfahrbar geworden sei. Diese Kirche dürfe aber nicht den Anspruch erheben, eine fertige Kirche zu sein. Sie müsse stetig an ihrer Kommunikation und an ihrem Image arbeiten und dabei nicht vergessen Jesus Christus in die Mitte zu stellen.

Mehr Sensibilität und Dankbarkeit für die Schöpfung

Der Pilgerweg durch die Natur und die von Gott geschenkte Schöpfung – so ein zweiter Aspekt Hornungs – mache deutlich, wie wichtig es sei, Gottes gute Schöpfung zu bewahren und zu gestalten, aber nicht zu zerstören. „Unsere Welt könnte anders aussehen, wenn wir dankbarer wären und sensibler mit ihr umgehen würden: mit dem Wasser, das wir oftmals unbedacht vergeuden; mit der Luft, die wir leichtfertig verschmutzen und mit der ganzen Schöpfung, die wir allzu oft mit Füßen treten.“ Das Erntedankfest wolle Christen zu mehr Sensibilität und Dankbarkeit ermutigen.

Zu einer Zivilisation der Liebe beitragen

Sich einzuschalten in das Engagement des Bistums für Menschen in Not, für Kinder und Jugendliche, für Familien, für Obdachlose und Arbeitslose, für Menschen in Lebenskrisen, für Behinderte, Kranke, Ältere und Sterbende in Krankenhäusern, Altenheimen, Hospizen oder zu Hause, wie es im 100-Jahr-Jubiläum der Caritas zum Ausdruck komme, so ein weiterer Gedanke Hornungs, sei eine konkrete Möglichkeit zu einer „Zivilisation der Liebe“ beizutragen und Verbundenheit mit dem Bistum zu realisieren.

Sich mit Maria verbinden

Das Schönstatt-Heiligtum der Verbundenheit, dessen Kirchweihfest an diesem 3. Oktober gefeiert werde, sei ein Marienwallfahrtsort, der Maria als den Menschen zeigen wolle, wie Gott ihn sich gedacht hat: „innig mit Gott verbunden, auf ihn vertrauend wie ein Kind, reich an Liebe und Beziehungen, voll natürlicher Freude und innerer Freiheit.“ Menschen, die sich mit ihr verbünden, würden selbst zu neuen Menschen, die zu einer erneuerten Kirche beitragen könnten, so Hornung in seinem abschließenden Gedanken.

Hornung lud die Pilger zum Abschluss der Wallfahrt und mit Blick auf das am 15. August 2021 von Erzbischof Dr. Ludwig Schick über dem Altar angebrachte und gesegnete Vatersymbol dazu ein, sich erneut unter Marias mütterlichen Segen zu stellen und darum zu bitten, „dass wir uns als geliebte Kinder Gottes unter seinem liebevollen Blick erfahren dürfen.“

Die Mutter Gottes zieht Menschen an.

„Die Mutter Gottes zieht Menschen an“, so erlebt es das „Bergteam“ immer wieder. Die etwa 300 Wallfahrer und Gäste, die an diesem Tag auf den Marienberg kamen, freuten sich nicht nur über das wunderbare Wetter, die Begegnung mit anderen Mensche und über spirituelle Anregungen, sondern auch darüber, ein Glas Bier im Freien trinken zu können. „Das darf bei einer echten fränkischen Kerwa nicht fehlen!“, wie ein Besucher es ausdrückte. Mancher machte an diesem Tag der Einheit auf dem Gelände des Schönstatt-Zentrums auch einen Besuch am „Mahnmal des Friedens“, wo ein Stück Berliner Mauer eindrücklich auf eine noch nicht lange zurückliegende Epoche der Geschichte Deutschlands verweist.


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