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1. Oktober 2021 | Deutschland | 

Seien wir selbst die VerÄnderung, die wir uns wünschen für unsere Welt! – Frauenkongress auf der Liebfrauenhöhe, Diözese Rottenburg-Stuttgart


An den beiden Terminen des "Frauenkongress deutschlandweit" im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe, Diözese Rottenburg-Stuttgart, nahm eine große Zahl von Frauen teil (Foto: Cyganik)

An den beiden Terminen des "Frauenkongress deutschlandweit" im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe, Diözese Rottenburg-Stuttgart, nahm eine große Zahl von Frauen teil (Foto: Cyganik)

C&Hbre. Berührend und lebensnah, so empfanden die Zuhörerinnen den Impuls von Schwester M. Caja Bernhard unter dem Thema „Du wirkst - von innen her mehr bewegen“, der sich – verwoben mit einer gekonnten Sandperformance der Sandmalerei-Künstlerin Frauke Menger – mit der Herausforderung, heute Frau zu sein, auseinandersetzte. Mehr als 200 Frauen fanden am letzten Wochenende im September ihren Weg zum Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, wo zwei weitere Termine des langerwarteten „Frauenkongress deutschlandweit“ stattfanden.

Schwester M. Caja Bernhard hielt den Kernimpuls beim Frauenkongress in der Aula des Pater-Kentenich-Hauses (Foto: Cyganik)

Schwester M. Caja Bernhard hielt den Kernimpuls beim Frauenkongress in der Aula des Pater-Kentenich-Hauses (Foto: Cyganik)

Du wirkst …

Mit einem schwungvollen Beginn sorgten die beiden Moderatorinnen Adilia Schweizer und Annette Gaus für gute Stimmung. Kurzinterviews zu Fragen wie „DU wirkst, heißt für mich …“ oder „Als Frau im Glauben unterwegs sein, beinhaltet für mich, …“ sorgten gleich zu Beginn dafür, dass die Teilnehmerinnen ins Programm einbezogen waren.

Viele Angebote des Alternativprogrammes konnten bei strahlend blauem Himmel im Freien stattfinden (Foto: SMAH)

Viele Angebote des Alternativprogrammes konnten bei strahlend blauem Himmel im Freien stattfinden (Foto: SMAH)

Die Sonne scheint, Begegnungsmöglichkeiten und Austausch  - Erholung pur (Foto: Cyganik)

Die Sonne scheint, Begegnungsmöglichkeiten und Austausch  - Erholung pur (Foto: Cyganik)

Meditatives Tanzen unter freiem Himmel (Foto: SMAH)

Meditatives Tanzen unter freiem Himmel (Foto: SMAH)

Der spezifische Beitrag der Frau

Im Kernimpuls des Kongresstages referierte Schwester M. Caja Bernhard über den wichtigen Beitrag der Frau, den sie von innen her für die Gesellschaft geben kann. Pater Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung habe davon gesprochen, wie viel für das Gelingen einer lebensstarken, menschenwürdigen Zukunft vom spezifischen Beitrag der Frau abhinge. Seine Überzeugung und sein Postulat: Das Herz der Frau solle nicht verloren gehen, sondern sich möglichst ganzheitlich entfalten und auswirken – so entfalten und auswirken, dass es sämtliche Lebensbereiche, ja die gesamte Kultur geistig-seelisch präge. Dafür habe er am Symbol des Baumes die weiblichen Wachstumsschritte aufgezeigt.

Verwurzelt in Gottes rückhaltloser Liebe

Um den heutigen Herausforderungen gewachsen zu sein, brauche die Frau starke Wurzeln in der Liebe Gottes, ist Sr. Caja überzeugt: „Und wenn die ganze Welt mir ein Nein entgegenhielte: Gott hat sein Ja zu mir gesprochen und ER spricht es jeden Tag neu. Diese Gewissheit gibt Rückhalt, schenkt Zuversicht, macht stärker und sicherer – wie immer das Leben auch mit uns spielt.“

Herzensbegabung

Mit dem Stamm des Baumes verbindet sich das mütterliche Talent der Frau: ihre ausgesprochene Herzensbegabung, ihre Fähigkeit, das Gute im Menschen zu entdecken und zu fördern und so Räume inneren Wachstums zu eröffnen. Schwester Caja: „Wo immer Grabenkämpfe auf Kosten des Menschlichen geführt werden, gilt es, einen gewissen Umschwung, einen gewissen Klimawandel einzuleiten. Durch die Kraft mütterlich inspirierter Liebe von innen her zu gewinnen suchen. Etwas mehr Herz sein! Mitwirken, die Welt zu einem menschlicheren, menschenwürdigeren Ort zu machen, zu einem Wachstumsraum des Guten.“

Persönliche Berufung

Die Baumkrone stehe für das durch Persönlichkeitsentfaltung und Lebenserfahrung gewachsene Gespür für das Echte und Große der Frau. Ihren ausgeprägten Sinn und Griff für das Wesentliche im Leben, für das, was wirklich zähle und das Wissen um ihre persönliche Berufung, ihren Auftrag in dieser Welt.

Schwester Caja ermutigte die Zuhörerinnen: „Wenn jede von uns beginnt, ihren persönlichen Gottesauftrag klarer zu erkennen und entschiedener zu verwirklichen – mit einem täglichen ganz konkreten Schritt –, dann zieht das Kreise, dann verändert das die Welt um uns herum: langsam, leise, aber unaufhaltsam.“ Henry S. Haskins formuliere es treffend so: „Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind nur Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.“ Das konzentrierte Zuhören der Frauen und der langanhaltende Beifall zeigten deutlich, dass die Teilnehmerinnen sich in vielem wiedererkannten, sich wertgeschätzt und neu ermutigt fühlten.

Das „Cafe Gertraud“, liebevoll für den Frauenkongress von jungen Frauen im Stil der 20ger Jahre gestaltet und eingerichtet, weist auf Gertraud von Bullion hin, der es maßgeblich zu verdanken ist, Schönstatt in den 20ger Jahren auch für Frauen zugänglich gemacht zu haben (Foto: Cyganik)

Das „Cafe Gertraud“, liebevoll für den Frauenkongress von jungen Frauen im Stil der 20ger Jahre gestaltet und eingerichtet, weist auf Gertraud von Bullion hin, der es maßgeblich zu verdanken ist, Schönstatt in den 20ger Jahren auch für Frauen zugänglich gemacht zu haben (Foto: Cyganik)

„Cafe Gertraud“ (Foto: SMAH)

„Cafe Gertraud“ (Foto: SMAH)

Freude am Frausein und Bestärkung

„Ich hab mir nie überlegt, ob es gut ist, dass ich als Frau und nicht als Mann geboren bin“, meinte Clara V. „Aber heute freue ich mich riesig, dass ich als Frau geboren bin. Dieser Vergleich der Frau mit einem Baum, der Übertragung von Wurzeln, dem Stamm, den Blättern und Ästen in mein Leben, hat in mir neu Freude am Frausein und Dank für die Gaben als Frau geweckt. Sie nochmals neu zu suchen und auch einzusetzen in unserer Gesellschaft ist mir nun wichtig geworden.“

Beate N. betont: „Zu erfahren, dass ich den drei großen Herausforderungen Corona, Digitalisierung und Klimawandel nicht hilflos ausgeliefert bin, sondern mein Herz einbringen kann, hat mich heute total bestärkt und das lähmende Gefühl der letzten Monate, das sich über mich gelegt hatte, weggeschwemmt.“ Und sie ergänzt: „Ich habe das Handout sofort abfotografiert und an meine Freundin geschickt mit dem Hinweis: Das musst du lesen. Es gab mir unendlich viel! Vielleicht dir auch!“

Für jede Frau mehr als etwas dabei

Der Nachmittag brachte zahlreiche interessante Workshops zur „Eleganz des Weglassens“, dem „Umgang mit den neuen Medien“, dem Einsatz im Beruf, Lettering, einer „Farb- und Stilberatung“, ideenreichen Kreativangeboten u.v.m. „Beeindruckend, wie schnell in den Gesprächskreisen Vertrautheit entstand, offen über Krisen gesprochen wurde und wie die Frauen einander gegenseitig berieten“, erzählt die Leiterin eines Gesprächskreises.

Bei schönstem Sonnenschein konnte vieles im Freien stattfinden, bei angenehmer Live-Musik von gefühlvoll musizierenden Frauen dargeboten. „Allein das hätte mir schon genügt für heute: in der Sonne sitzen, auch noch in Liegestühlen, mich mit Gleichgesinnten unterhalten, der Musik lauschen“, meint eine junge Frau. „Das ist wahre Entspannung nach einer angespannten Woche und die tut soooo gut!“ Auch von anderen Frauen wurde die sehr gute Stimmung betont, sowohl in den Kleingruppen als auch in der Großgruppe. Man habe schnell Kontakt gefunden und „sich mittendrin gefühlt“. Franziska T.: „Die Verbundenheit über den Bildschirm mit dem Ort Schönstatt und mit all den Frauen, die den Frauenkongress deutschlandweit an anderen Orten gefeiert haben und noch feiern, war beeindruckend.“

Der „Outlet Markt“ der Aktion Hoffnung fand großes Interesse (Foto: SMAH)

Der „Outlet Markt“ der Aktion Hoffnung fand großes Interesse (Foto: SMAH)

Der Outlet-Markt von Aktion Hoffnung, Besuchermagnet für Frauen allen Alters

Und dann war da noch die Shoppingmeile. Ein „Outlet Markt“ der Aktion Hoffnung (www.aktion-hoffnung.de), einer gemeinnützigen Vereinigung, die unter dem Slogan „Kleider spenden. Entwicklung stärken“ große Mengen aktueller und modischer Neuware spendet, die zugunsten sozialer Projekte zu attraktiven Preisen verkauft wird. Er wurde zum bereichernden Magneten beim Nachmittagsprogramm. Mit viel Energie und ehrenamtlichem Engagement hatten Helfer und Helferinnen diesen Markt extra eingerichtet. „An Leib und Seele gestärkt und noch dazu neu eingekleidet - mehr geht gar nicht“, meint Sarah F. und schlendert glücklich mit ihrer großen Kleidertüte Richtung Kapellchen.

Nach dem Abschlussgebet bricht sich noch einmal im fulminanten „Kongressgeflüster mit der Ode an die Frau“ und dem sich anschließenden Sektausschank – gekonnt auf dem Einrad zwei Sektgläser balancierend eingeleitet durch Adilia Schweizer – die ganze Begeisterung, Freude und Dankbarkeit über diesen wunderschönen Tag Bahn und lässt das einigende Gefühl aufkommen: „Wir gehören zusammen und gemeinsam können wir vieles erreichen“. „Ein Riesendank an die vielen engagierten Frauen, die diese beiden Tage möglich gemacht haben“, so Verena P.

Aus dem Organisationsteam heißt es glücklich: „10 Jahre in Folge hat es am 24./25.9. geregnet - und wir hatten heute Traumwetter. Es ist schön, dass eine junge Generation von Frauen sich so eingebracht und mitgemacht hat. Es war ein richtig gutes Zusammenwirken verschiedenster Generationen und auch der verschiedenen Frauengemeinschaften. Wir unterstützten und schätzten einander. So gelang Hand in Hand arbeiten unkompliziert. Ein Hoffnungszeichen auf Zukunft hin.“

Im und um's Heiligtum gab es während des ganzen Tages Möglichkeiten zum stillen Gebet (Foto: Cyganik)

Im und um's Heiligtum gab es während des ganzen Tages Möglichkeiten zum stillen Gebet (Foto: Cyganik)

 


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