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29. Juli 2021 | Deutschland | 

bewegenswert e. V. – Aufruf zum Hilfseinsatz im Ahrtal vom 22. bis 27. August


bewegenswert e.V.: Aufruf zum Hilfseinsatz im Ahrtal  (Grafik: bewegenswert; Foto: CnndrBrbr at German Wikipedia)

bewegenswert e.V.: Aufruf zum Hilfseinsatz im Ahrtal  (Grafik: bewegenswert; Foto: CnndrBrbr at German Wikipedia)

Hbre. „Wir müssen helfen! Das ist für uns und für viele andere der erste Impuls, wenn wir die Bilder aus dem Ahrtal und den anderen, von den Überflutungen betroffenen Regionen sehen“, heißt es auf der Homepage des bewegenswert e.V. in einer Mitteilung an seine Mitglieder und an die Schönstattfamilie. Der von engagierten jungen Erwachsenen aus der Schönstatt-Bewegung gegründete Verein ruft vom 22. bis 27. August zu einem Arbeitseinsatz im schwer getroffenen Ahrtal auf. Unterkünfte, Verpflegung und seelsorgerische Begleitung werden organisiert und gestellt.

„Solidarität vor unserer Haustür“

„Die große Vision hinter unserem Verein bewegenswert e. V. ist es, immer mehr zu einer Welt zusammen zu wachsen“, macht der Vereinsvorsitzende Tobias Brehm deutlich. Dabei spiele vor allem eines eine große Rolle: weltweite Solidarität zwischen Menschen. Meistens sei es dabei bisher um das Kennenlernen und Freundschaft schließen über viele kulturelle und Ländergrenzen hinweg gegangen. Und da es nicht immer machbar und sinnvoll sei, in die Partnerländer zu fliegen und vor Ort anzupacken, äußere sich die Solidarität oft in einem Sammeln von Spenden zur Unterstützung von Projekten und dem kommunikativen Austausch, welcher dadurch entstehe.

„Was vor zwei Wochen nach heftigen Regenfällen in der Eifel, dem Ahrtal, dem Rhein-Erft-Kreis und umliegenden Regionen passiert ist, macht uns erneut deutlich, dass unser Kerngedanke der ‚Einen Welt‘ nicht nur für die Ferne gilt: Solidarität wird auch in vielen Situationen hier vor Ort gebraucht“, so Tobias Brehm weiter. Der Verein sei in Schönstatt in Vallendar am Rhein gegründet worden, keine 40 Minuten Autofahrt entfernt vom heftig betroffenen Kreis Ahrweiler. „Um unsere Solidarität in dieser schwierigen, katastrophalen Lage zu zeigen, müssen wir also keine weiten Strecken fliegen, sondern können ‚einfach‘ vor Ort kommen und mit anpacken. Für uns als bewegenswert e.V. wurde schon mit den ersten Berichten aus der Region klar, dass wir in irgendeiner Weise aktiv werden wollen und müssen. Nur wie?“

Logo des bewegenswert e.V.

Logo des bewegenswert e.V.

Hilfseinsatz in Absprache mit Verantwortlichen vor Ort

Tommy Birringer, im Verein zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, ergänzt: „In unserem Umfeld hören wir von vielen, dass sie den Drang spüren zu helfen, aber nicht wissen, ob und wie genau es sinnvoll ist. Durch Beziehungen in der Region sind wir gut vernetzt mit der katholischen Kirche im Ahrtal und dem DRK, das vor Ort mit dem betroffenen Dekanat zusammenarbeitet. Durch diese Kontakte erfahren wir, dass nur von Tag zu Tag geplant werden kann. Zahlreiche, spontan angereiste und unkoordinierte Helferinnen und Helfer erschweren vielerorts die Arbeit. Aber eigentlich werden sie gebraucht: Zur richtigen Zeit, entsprechend eingewiesen, am richtigen Ort.“

Vor diesem Hintergrund organisiert der Verein einen mit den Hilfskräften vor Ort koordinierten Arbeitseinsatz vom 22. bis 27. August. „Wie der Einsatz im Ahrtal konkret aussehen wird, lässt sich aktuell noch nicht absehen“, so Birringer, „aber die grundsätzlichen Rahmenbedingungen reichen vielleicht schon aus, damit ein ‚JA - ich komme und helfe‘ möglich ist.“

Rahmenbedingungen

Einige Rahmenbedingungen sind schon klar: Alle Helferinnen und Helfer werden in Schönstatt (Vallendar) untergebracht und erhalten kostenfrei Kost und Logis. Die Anreise ist am Sonntag, 22. August 2021 möglich. Von Schönstatt aus geht es mit dem offiziellen „Helfershuttlebus“ morgens in die Krisengebiete und abends wieder zurück. „Am Ende jeden Tages wird es für die Helferinnen und Helfer die Möglichkeit zum Zusammenkommen und Austausch geben“; so Tommy Birringer. „Auf Wunsch auch seelsorgerische Begleitung – das am Tag erlebte soll auch verarbeitet werden können.“

Konkreter Arbeitseinsatz ist noch nicht vorhersehbar

„Wie der Arbeitseinsatz selbst aussehen wird, lässt sich erst kurzfristig abschätzen, da die Hilfe geleistet werden muss, die am notwendigsten ist“, so Tobias Brehm. „Wir können heute noch nicht absehen, wie die Situation in drei Wochen sein wird. Angefangen von anstrengenden Aufräumarbeiten, über Aufbaumaßnahmen wie Streichen bis hin zu Unterstützung bei organisatorischen Tätigkeiten ist alles denkbar. Das Beachten von Wünschen wird deshalb nur bedingt möglich sein. Wer besondere fachliche und handwerkliche Fähigkeiten hat, kann uns diese natürlich nennen und wir geben sie an die Koordinatoren vor Ort weiter.“

Wer kann mitmachen?

Mitmachen können volljährige Erwachsene, die sich dazu in der Lage fühlen. „Für jede Person, die trotz der noch spärlichen Informationen zu einem JA bereit ist, sind wir sehr dankbar“, so Tommy Birringer. Registrieren für den Einsatz können sich Interessierte über ein Formular auf der Homepage des Vereins. „Natürlich stehen wir vorab für weitere Rückfragen zur Verfügung“, so Birringer. (Kontakt-Email: info@bewegenswert.org)

Spenden

Spenden kann der Verein in diesem Fall nicht annehmen, da seine Satzung nur das Sammeln von Spenden für Partnerprojekte vorsieht. „Wer die Unterbringung und Verpflegung der Helferinnen und Helfer unterstützen möchte, kann an Haus Sonnenau spenden“, so der Vereinsvorsitzende (IBAN: DE06 7509 0300 0000 0614 17, Ligabank Speyer, Stichwort: „Zur freien Verfügung - Fluthilfe“).

Ein Aufruf mit manchen Fragezeichen

Die beiden Vereinsvertreter möchten angesichts der unklaren Lage der benötigten Hilfe, möglicher Entwicklungen der Corona-Situation und weiterer Unwägbarkeiten deutlich machen, dass es auch noch zu einer kurzfristigen Absage des Hilfseinsatzes kommen könnte. „Uns ist absolut bewusst, dass dieser Aufruf mit vielen Fragezeichen verbunden ist. Dennoch haben die letzten Jahre uns als Verein gezeigt, dass jede Initiative am Ende zu etwas Gutem führt“, so Tommy Birringer. Ein Zeichen der Solidarität bringe Menschen zusammen und sei es deshalb immer Wert, gesetzt zu werden. „Deshalb freuen wir uns über jede Kontaktaufnahme und jede Unterstützung in dieser Notsituation“, so Tobias Brehm abschließend.

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