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3. Juni 2010 | Deutschland | 

Impressionen vom Ökumenischen Kirchentag – in Dachau


Sr. M. Elinor. Parallel zu den Veranstaltungen in München gab es während des Ökumenischen Kirchentags (12. - 16. Mai) in der KZ-Gedenkstätte Dachau das Zentrum „Erinnern - Gedenken - Lernen".

 

 

 

 

Es wurden u. a. Überblicksführungen, aber auch thematische Führungen angeboten, z.B. „Christen im KZ und das Verhältnis der Kirchen zum KZ", Dialogbibelarbeit mit Zeitzeugen wie dem überlebenden Häftling Max Mannheimer. Das Zeitzeugengespräch mit dem letzten überlebenden katholischen Priester Prälat Hermann Scheipers, Ochtrup, war besonders gefragt. Auch beim ökumenischen Gottesdienst am 13.5. gab Prälat Scheipers beeindruckende Zeugnisse aus seiner Haft. Trotz der schlimmen Erlebnisse wusste er sich geborgen in Gott. Er zitierte das Wort von Romano Guardini: „Geborgenheit im Letzten gibt Gelassenheit im Vorletzten".

Neue Biographien im Gedächtnisbuch

Gut besucht war auch die szenische Lesung über den KZ-Überlebenden Pater Leonhard Roth in der Evangelischen Versöhnungskirche: „Noch strahlt die Abendsonne über die Berge ..." Leben und Sterben Pater Roths war darin sehr wirklichkeitsnah zum Ausdruck gebracht.

Wie sich Erinnerungskultur in der Sprache der Architektur in den religiösen Gedenkorten der KZ-Gedenkstätte in Dachau zeigt, vermittelte der Kunsthistoriker PD Dr. Kai Kappel, Berlin, bei einer Führung. Pünktlich zum ÖKT kam dazu ein eindrucksvolles Buch heraus.

Aus Anlass des ÖKT wurden auch neue Biographien über Geistliche in das Gedächtnisbuch „Namen statt Nummern" eingefügt (dies geschieht sonst nur am 22.März). Die Auswahl war bewusst ökumenisch. Die eindrucksvollen Textfahnen konnte man in der Todesangst-Christi- Kapelle lesen. Nicht nur alle Altarkerzen brannten in der kreisförmigen offenen Kapelle, auch die Osterkerze. Blumenschmuck verlieh dem sonst eher kargen Andachtsraum zusätzlich Atmosphäre.

In der Versöhnungskirche war ein Teil der internationalen Wanderausstellung zum Gedächtnisbuch zu sehen, zu der auch die Biographie von Karl Leisner gehört.

Auch Schönstätter Marienschwestern wirkten mit

Sehr gut besucht war vor allem der Kreuzweg durch die Gedenkstätte. Immer wieder traf man Besucher mit den orangefarbenen Schals des ÖKT an. In München äußerte sich ein Mann lobend einer Marienschwester gegenüber, wie gut diese Einplanung von Dachau in den ÖKT gewesen sei.

In Dachau wirkte auch Sr. Elinor aus Kösching mit bei den Führungen. So freute sich am Freitag eine Gruppe Schönstatt Mütter aus Merzig, dass zur Überblicksführung eine Marienschwester kam.

So war Schönstatt während des ÖKT in Dachau gut verteten, auch durch mehrere andere Marienschwestern aus Kösching. Auch am 11. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte nahmen einige teil. Termin und Thema wurden zum ÖKT passend geplant: „Die Kirchen und die Verbrechen im nationalsozialistischen Staat". Das Thema wurde sowohl aus katholischer,als auch aus evangelischer Sicht beleuchtet.

Die geöffneten Türen des Karmelklosters „Heilig Blut" luden die Besucher auch zum stillen Verweilen, zum Gedenken und Gebet ein.

 


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