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27. Mai 2021 | Deutschland | 

Schönstattfamilie im Bistum Fulda freut sich über Priesterweihe und Primiz ihres SMJ-lers Johannes Wende


Bischof Michael Gerber, Fulda, spendet Johannes Wende das Sakrament der Priesterweihe (Foto: Bistum Fulda / A. Müller)

Bischof Michael Gerber, Fulda, spendet Johannes Wende das Sakrament der Priesterweihe (Foto: Bistum Fulda / A. Müller)

M. Louise Schulz. Bischof Michael Gerber spendete am Pfingstsamstag im Fuldaer Dom Johannes Wende und Philipp Schöppner das Sakrament der Priesterweihe. Johannes Wende ist seit Kindertagen in der Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) aktiv. Aktuell ist er Kandidat im Schönstatt-Institut Diözesanpriester und engagiert im neuen Team Geistliche Begleitung der Fuldaer SMJ.

Aufgrund der Corona-Beschränkungen konnten nur wenige, geladene Gäste an der Feier im Dom teilnehmen. Die Schönstatt-Jugend begleitete den festlichen Einzug in den Dom mit Fahnen. Die Feier der Priesterweihe und die Primiz am folgenden Tag wurden im Internet übertragen.

Bischof Gerber dankte den Familien der Weihekandidaten und allen, die die jungen Männer geprägt und gefördert haben. Er habe die beiden als Menschen erlebt, die an den Herausforderungen des Lebens gewachsen sind und in ihrem Aufgabenfeld die Herzen der Menschen erreicht haben. Das sei eine wichtige Befähigung neben der theologischen und pastoralen Ausbildung.

Die Schönstatt-Jugend begleitete den ehemaligen SMJler (Foto: Bistum Fulda / A. Müller)

Die Schönstatt-Jugend begleitete den ehemaligen SMJler (Foto: Bistum Fulda / A. Müller)

„Minui“ – Gott muss wachsen in uns

Als Evangelium des Tages, war - mit Blick auf die Namen der beiden Weihekandidaten - die Stelle aus dem Johannes-Evangelium ausgewählt, in der von der Berufung des Philippus berichtet wird. (Joh 1, 43 f.) Das Wort des Herrn an Philippus : "Folge mir!" steht über jeder Priesterberufung, betonte Bischof Gerber. Er verwies sodann auf die Darstellung Johannes des Täufers auf dem Isenheimer Altar und seinen berühmten langen Zeigefinder, mit dem er auf Jesus hinweist. Dazu gehört das bekannte Wort des Täufers: "Illum oportet crescere me autem minui - Er muss wachsen, ich muss geringer werden" (Joh 3,30).

Der Priester der Zukunft suche gemeinsam mit den Menschen nach der Gegenwart des Herrn. Dabei sei das "Geringer werden" - das "Minui", ein offensichtliches Minus zum Vorzeichen für priesterlichen Dienst im Hier und Jetzt geworden: ein Minus an Glaubwürdigkeit und gesellschaftlichem Ansehen, immer weniger Menschen, die der Kirche angehören und sich engagieren, immer weniger finanzielle Ressourcen, die zur Verfügung stehen. Immer: minui!

Mit dem ganzen Leben ein Hinweis auf Christus

Der Bischof mahnte zur Geduld im Gespräch mit Zweifelnden und dem eigenen Zweifel. Es könne nicht darum gehen, die Gebrochenheit, das „Geringer-werden“ möglichst gut zu kitten, sondern darum, "in den Wunden unseres Lebens, in den Wunden unserer Kirche, in den Wunden unserer Gesellschaft“ die Gegenwart des Herrn zu erkennen. Das sei die Chance, an den eigenen Grenzen zu reifen und zu wachsen, die Situation anzunehmen und zu gestalten. Das „Minui“ verweise zutiefst auf die wesentliche Dimension des priesterlichen Dienstes: mit dem ganzen Leben ein Hinweis auf Christus zu sein und ein Zeuge für ihn in unserer Welt und Zeit.

Impressionen von der Primizfeier in Fuda-Bronnzel

Der Primiziant wird an seinem Elternhaus abgeholt (Foto: St. Rützel)

Der Primiziant wird an seinem Elternhaus abgeholt (Foto: St. Rützel)

Festlicher Primizgottesdienst in der Kirche seiner Heimatpfarrei (Foto: St. Rützel)

Festlicher Primizgottesdienst in der Kirche seiner Heimatpfarrei (Foto: St. Rützel)

Johannes Wende: Ein Wort des Willkommens und des Dankes (Foto: St. Rützel)

Johannes Wende: Ein Wort des Willkommens und des Dankes (Foto: St. Rützel)

Der Primiziant mit seinen Freunden aus der Schönstatt-Jugend (Foto: St. Rützel)

Der Primiziant mit seinen Freunden aus der Schönstatt-Jugend vor einem Blumenteppich mit dem Motiv Heiligtum mit Kelch, Weintrauben und Brot. Bis kurz vor der Primizfeier hat die SChönstatt-Jugend am Blumenteppich vor dem Kirchenportal gearbeitet (Foto: St. Rützel)

Pfingstnovene beim Heiligtum und in der Pfarrei

Als geistliche Vorbereitung und Gebetsunterstützung der Weihekandidaten wurde am Schönstatt-Heiligtum in Dietershausen an neun Abenden die Pfingstnovene (Pfingstgebet aus Schönstatt) gebetet. Jeden Abend versammelten sich 20 - 30 Gläubige bei Wind und Wetter Corona-gemäß draußen auf dem Kapellenplatz. Dabei gab jeweils ein Geistlicher ein Zeugnis, warum er – immer noch – gern Priester ist. Die „jüngsten“ Priester waren Schulpfarrer Sebastian Bieber mit acht und Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Thomas Renze mit 18 Priesterjahren – der älterste: Schönstatt-Priester Lothar Brähler, der auf 56 Priesterjahre zurückblicken kann. Aus diesen authentischen Zeugnissen nahmen die Beter und Beterinnen neue Glaubensfreude und Vertrauen auf das Wirken Gottes auch heute mit nach Hause.

Über 40 Exemplare der Pfingstnovene und das eigens eingefügte Gebet für die Weihekandidaten war auch in den Kreisen vom Projekt Pilgerheiligtum in Bronnzell gern angenommen worden zum Mitbeten zu Hause. Organisatorin Monika Goldbach hatte auch den Internet-link dafür in der Pfarrei verbreitet.

Primiz - Blick auf prägende Vorbilder

Am Pfingstsonntag feierte Johannes Wende seine erste hl. Messe in seiner Heimatgemeinde St. Peter in Fulda-Bronnzell. Der Neupriester wurde von 20 Priestern und einer großen Schar Ministranten am Elternhaus abgeholt, Heimatpfarrer Michael Oswald eröffnete die Feier am Haus mit der Segnung des Primizgewandes und der Segensstola. Dann zog die Gruppe unter Glockengeläut und mit Fahnen über die geschmückte Straße zur Kirche.

In der Festpredigt ging Pfarrer Martin Hufelschulte aus Hamm auf die Heiligen und Vorbilder ein, die Johannes Wende geprägt haben und die auf je eigene Art eine Botschaft mitteilen: seine beiden Namenspatrone Johannes der Täufer und der Diakon Stephanus, die Gottesmutter Maria, Bonifatius, Erzbischof Dyba und besonders Pfarrer Ulrich Schäfer, der langjährige, plötzlich verstorbene Standesleiter der Fuldaer SMJ. In ihm hat Johannes einen fröhlichen Glauben und überzeugenden Priester nachhaltig erleben können.

Die Schönstatt-Jugend hatte für Johannes vor das Kirchenportal einen Blumenteppich in Form eines Schönstatt-Heiligtums gelegt. Bis kurz vor Beginn des Gottesdienstes arbeiteten sie an ihrem Kunstwerk, das von allen gebührend bestaunt wurde.

Für den 18. Juni ist eine Nachprimiz bei der Bündnismesse in Dietershausen geplant - mit dann hoffentlich möglicher Feier und lang vermisster Begegnung als Schönstattfamilie.


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