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13. Mai 2021 | Deutschland | 

Der zweite Corona-Mai im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe


Mai im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: SMAH)

Mai im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: SMAH)

SAL. Die Marienschwestern im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe waren gerüstet, als coronabedingt Ende April die Verlagerung der Gottesdienste – und damit auch der Maiandachten – ins Freie angesagt war. Die Anschaffung von 90 Stühlen und einem Faltzelt als Überdachung für den Kapellchenplatz hatten sie nach den Erfahrungen des Vorjahres rechtzeitig in Angriff genommen. Die Planung und Vorbereitung der Maiandachten erfolgte in mehreren Modalitäten. Und die Initiative „Eine Rose für Maria“ ging wieder an den Start.

Weihbischöfe, Domkapitulare (Foto: SMAH)und auch Pfr. Franz Xaver Weber (Foto: SMAH)kommen gerne (Foto: SMAH)

Weihbischöfe, Domkapitulare – und auch Pfr. Franz Xaver Weber – kommen gerne, um die Menschen mit ihrem Wort und dem eucharistischen Segen zu stärken (Foto: SMAH)

Von Maieröffnung bis Muttertag: (Foto: SMAH)„Unter deinen Schutz und Schirm“ ist angesagt (Foto: SMAH)

Von Maieröffnung bis Muttertag: „Unter deinen Schutz und Schirm“ ist angesagt (Foto: SMAH)

Die Haltung des „Trotzdem“

Weihbischof em. Dr. Johannes Kreidler dankte den Marienschwestern bei der Maieröffnung, dass sie sich nicht entmutigen ließen und allen schwierigen Umständen zum Trotz die Andacht ermöglichten. Er begrüßte die „Hartnäckigen“ und Standhaften, die sich mit regenfester Kleidung auf dem Kapellchen-Platz eingefunden hatten. Er ermutigte, mit Maria „die Haltung des `Trotzdem´ zu leben“, wie sie „trotz der schwierigen Umstände, Zuversicht zu bewahren und unser Leben in den Dienst der anderen zu stellen“.

Die Haltung des Trotzdem ist auch von den Marienschwestern gefragt – gerade im Mai, bei der Durchführung der geplanten Gottesdienste, Maiandachten und sonstigen gottesdienstliche Angebote: die Spannung, ob die Plätze reichen; die Herausforderungen bzgl. der Technik bei kurzfristiger Gottesdienst-Verlagerung ins Freie; der Auf- und Abbau der Technik auch bei Regen; die Organisation der Ordnerdienste und Vorbereitung der verschiedenen Gestaltungen.
Dass diese Haltung Segen erwirkt, zeigen die steigenden Anmeldezahlen. „Da wird deutlich, wie wertvoll ihr Dienst ist“, kommentiert ein Domkapitular von Rottenburg diese Entwicklung.

Eine Rose für Maria

„Das kenne ich vom letzten Jahr“, freut sich eine Besucherin in der Krönungskirche. Mit „das machen wir gleich“ animiert sie erfolgreich ihren Mann. Er nimmt eine Rose und verweilt erst besinnlich vor dem Bild der Gottesmutter, ehe er sie in die Vase stellt. Dankbar freut sich auch Stefanie D., dass die Schwestern „diese Aktion wiederholen“. Sie hatte dies erhofft und bei ihrem Besuch „gleich Rosen für meine Familie und verschiedene Freundinnen an das Marienbild gestellt und Bitten und Dank an die Gottesmutter in die Herzdose gelegt“. „Mit diesen Rosen macht das Beten mehr Freude.“ Denn: „Glaube hat mit Schönheit zu tun.“ So kommentiert eine Frau den Rosen-Mai-Altar in der Krönungskirche, stellt noch drei Rosen dazu und tätigt eine kleine Spende. Schon ca. 800 Rosen hat die Gottesmutter in der ersten Maihälfte geschenkt bekommen. Viele Fotos und Videoclips werden per Smartphone verschickt, zu einer kranken Freundin nach Vorarlberg z. B., die sich „mit uns über diesen wunderschönen Rosen-Mai-Altar“ freut.

Mit Rosen macht das Beten Freude (Foto: SMAH)

Mit Rosen macht das Beten Freude (Foto: SMAH)

Per Post: (Foto: SMAH)Anliegen und Rosen für Maria (Foto: SMAH)

Per Post: Anliegen und Rosen für Maria (Foto: SMAH)

Das Beeindruckende an der Schönheit dieses Maialtars ist das Wissen, dass jede Rose für eine konkrete Person steht, dass jede Rose von der Sorge für Menschen und vom Vertrauen auf das Gebet der Marienschwestern erzählt. Es sind bewegende Sorgen und Anliegen, in denen Menschen auf das Gebet und die Hilfe der Gottesmutter vertrauen: der bisher unerfüllte Kinderwunsch, die Diakonenweihe von drei jungen Männern, die Alkoholabhängigkeit eines Sohnes, die Kontaktverweigerung der leiblichen Schwester, die Bitte um Schutz in der Pandemiegefahr, die Hochzeit, die Abitursprüfung, die Sehnsucht nach innerem Frieden auf dem Sterbeweg, gesundheitliche Schwierigkeiten und Grenzerfahrungen. Und alle Namen und Anliegen finden bleibend ihren Platz in sogenannten Gebets-Herz.

Das Gebets-Herz

Schon zum Maibeginn und immer wieder kommen Anliegen und Rosen-Bitten per E-Mail, Telefon und auch per Post im Schönstatt-Zentrum an. Alle werden auch in diesem Jahr in eine Dose in Herzform gelegt, die im wahrsten Sinn des Wortes ein Gebets-Herz ist. Zum einen weil dieses symbolische Tun zum Ausdruck bringt: Wir legen Maria unsere Anliegen ans Herz und vertrauen auf ihre Fürbitte bei Jesus. Zum anderen, weil diese Herzdose auf dem Altar – zusätzlich zu den Rosen – den Schwestern immer vor Augen steht als Erinnerung an ihre Gebetszusage. Das Besondere in diesem Jahr ist es, dass ein zweites Gebets-Herz zum Einsatz gekommen ist – auf die Bitte der Schwestern im gemeinschaftsinternen Alten- und Pflegeheim. Sie können nicht mehr alle den Weg ins Kapellchen und in die Krönungskirche gehen und sehen es doch als ihre Hauptaufgabe an, für die Menschen zu beten. Das wird ganz konkret, wenn sie die Anliegen hören und wissen, für welche Sorgen und Nöte sie beten und welchen Dank sie vor Gott bringen dürfen. So steht also auch in ihrer Hauskapelle auf dem Altar ein Gebetsherz. Darüber sichtbar bewegt bringt eine Teilnehmerin zum Lichterrosenkranz ein ausgeschnittenes Herz mit, auf das sie Rosen geklebt hatte: „Mich hat so berührt, was Sie von den älteren Schwestern schrieben. Ich möchte unbedingt in die Herzdose der älteren Schwestern.“ Sie und alle, die auf das Gebet dieser Schwestern vertrauen, können gewiss sein, gut bei Jesus und seiner Mutter vertreten zu sein. „Weißt Du, ich kann niemand mehr schreiben, weil ich nicht mehr gut sehe, aber ich nehme die Leute jeden Tag bewusst mit zur Anbetung“, versichert eine der treuen Beterinnen. Sie lässt es sich – trotz der Mühe – nicht nehmen, Nachmittag für Nachmittag am Rollator den – für sie – langen Weg in die Krönungskirche zu nehmen, um dort eucharistische Anbetung zu halten. Und die noch etwas rüstigeren Bewohnerinnen freuen sich, dass sie sich durch das Einschneiden und Vorbereiten der Rosenlieferungen auch aktiv an der Initiative „Eine Rose für Maria“ beteiligen können.

In der Hauskapelle täglich ins Gebet genommen – alle, deren Namen und Anliegen im Gebets-Herz liegen (Foto: SMAH)

In der Hauskapelle täglich ins Gebet genommen – alle, deren Namen und Anliegen im Gebets-Herz liegen (Foto: SMAH)


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