Nachrichten

10. Mai 2021 | Deutschland | 

Mit 90 Jahren immer noch als Stickmeisterin in der Paramentik aktiv


90. Geburtstag: Schwester M. Adelrita Weiss (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

90. Geburtstag: Schwester M. Adelrita Weiss (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Hbre. Am 6. Mai 2021 konnte Schwester M. Adelrita Weiss ihren 90. Geburtstag feiern. Seit 67 Jahren ist sie Mitglied in der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern und schon ganz zu Beginn hat sie sich entschieden in die Anbetungsgemeinschaft der Schwestern einzutreten. In den Jahren von 1959 bis 1965 machte sie eine Ausbildung für Graphik, Sticken und Weben und ist seither als Meisterin in der Paramentenwerkstatt der Schönstätter Marienschwestern tätig. www.schoenstatt.de hatte Gelegenheit ihr einige Fragen zu ihrem Werdegang und zu ihrer Arbeit zu stellen.

Schwester M. Adelrita an ihrem Arbeitsplatz in der Paramentenwerkstatt (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Schwester M. Adelrita an ihrem Arbeitsplatz in der Paramentenwerkstatt (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Ein von ihr gesticktes Messgewand (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Ein von ihr gesticktes Messgewand (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Sr. M. Adelrita, Sie haben am 6. Mai Ihren 90. Geburtstag gefeiert, und sind immer noch als Stickmeisterin in der Paramentik der Schönstätter Anbetungsschwestern tätig. Was war die Initialzündung für Sie, bei Schönstatt mitzumachen?

Ich kam im Alter von 20 Jahren am 28. April 1951 mit einer Buswallfahrt nach Schönstatt. Das erste Mal im Kapellchen - ich sah das Bild der Gottesmutter und den geöffneten Tabernakel, und ich wusste: „Dahin gehöre ich!“ Bei der nächsten Wallfahrt 1952 meldete ich mich bei den Anbetungsschwestern an.

Wie kam es dazu, dass Sie Stickmeisterin wurden?

1954 war ich eingetreten und nach der Einführungszeit nähte ich im sogenannten Weißnähzimmer der Anbetungsschwestern. Sie wollten ihre Paramentenwerkstatt weiter ausbauen. Deshalb begann ich 1959 in Augsburg bei einer Künstlerin eine Ausbildung für Graphik, Sticken und Weben. Da gehörte viel Mut dazu, weil ich keine Vorbildung hatte. 1965 kam ich mit dem Meisterbrief nach Hause.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

Ich bin an erster Stelle Anbetungsschwester. Die Stunden vor dem Tabernakel bei Tag und Nacht sind mir kostbar, und das Stundengebet gehört dazu. Die Ideen für meine Entwürfe wie auch die Umsetzung beim Sticken erbitte ich mir immer vom Himmel. Mein Gebet und meine Arbeit schenke ich für die Sendung Schönstatts, für die Kirche und für die Welt.

Sie haben auch die Schrift entwickelt, die auf dem Teppich an der Todesstelle Pater Kentenichs zu sehen ist: Heimwärts zum Vater geht unser Weg. Wie wird dieses Band hergestellt?

Diese Schriftbänder werden in einer alten Art gewebt, die heute fast nicht mehr bekannt ist. In vielen Sprachen und Größen habe ich diese Bänder schon gewoben, und in dieser Technik auch Stolen und Zingula.

Was waren Ihre letzten Arbeiten?

Eine Stola, deren Hauptmotive Johannes der Täufer und die Verkündigungsszene waren, und anschließend ein Primizgewand. Diese und die meisten Aufträge werden nach gewünschten Symbolen entworfen.

Was bewegt Sie am meisten?

Ich bin unendlich dankbar, dass ich Schönstatt mit seiner Sendung kennen lernte und das Glück hatte, Pater Kentenich noch zu begegnen, zuerst durch das Erzählen der Mitschwestern und dann durch persönliche Begegnungen in der Zeit zwischen 1965 und 1968. Ich vertraue und bete, dass auch in Zukunft junge Frauen für unsere Anbetungsaufgabe berufen werden.

Vielen Dank für ihre Bereitschaft zu diesem Interview und Kraft und Gottes Segen für Ihr weiteres Wirken!

Die Fragen stellte Heinrich Brehm

Schwester M. Adelrita konnte ihren Geburtstag zusammen mit ihrem Bruder, Pfr. Hermann Weiss, feiern (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)

Schwester M. Adelrita konnte ihren Geburtstag zusammen mit ihrem Bruder, Pfr. Hermann Weiss, feiern (Foto: Sr. Maribirga, S-MS)


Top