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25. Mai 2010 | Rund ums Urheiligtum | 

Achtzehn Länder, vierzehn Sprachen, eine Leidenschaft: Familie


Abschluss am Heiligtum der Familienmkf. Vom ersten Pfingstfest wird berichtet, dass Menschen ganz erstaunt darüber waren, dass sie einander verstehen konnten, dass Herz zu Herzen fand - trotz unterschiedlicher Sprachen. Diese pfingstliche Erfahrung erlebten Familien aus 18 Ländern Europas während des 3. Europäischen Ehe- und Familienkongresses in Schönstatt. - So beginnt die Deklaration, die bei der Abschlussmesse am Pfingstmontag, 24. Mai,  am Heiligtum der Familien verlesen wird.

 

Familien um Pater Kentenich

Vorbereitet durch Ehepaare aus mehreren europäischen Ländern im "Europaforum" der Schönstatt-Familienbewegungen, ging es in diesem Kongress darum, wie Ehe und Familie heute gelebt werden können. Bei aller Unterschiedlichkeit der spezifischen politischen, soziologischen und kirchlichen Situationen in den Ländern von Litauen bis Portugal, von Frankreich bis Weißrussland entdeckten Ehepaare aus der Schönstatt-Bewegung in der Vorbereitung des Kongresses glückende, tragfähige Beziehungen - zu Menschen, zu Orten, zu Ideen und Werten - als Schlüssel.

An Erfahrungen wachsen - durch Erfahrungen einander anregen

Kleine GruppenDie Anlage des Kongresses zielte darauf, konkret im eigenen Familienleben gelebte und bewährte Erfahrungen mit glückenden Beziehungen so auszutauschen, dass sie für Familien in ganz Europa bereichernd und anregend sein können. Ehepaare bereiteten daher neben einigen grundlegenden thematischen Impulsen zu den drei Feldern der Beziehungs- und Bindungspflege vor allem Workshops vor, in denen es um ein weites Spektrum an Erfahrungen ging: von der Frage, wie viel Spielzeug für ein Kind gut ist, damit es sich noch an „sein" Spielzeug binden kann über die Verbundenheit der Ehefrau mit der Berufsarbeit des Ehemannes bis zum Konzept „Hausheiligtum", mit dem Familien das urchristliche Konzept der Hauskirche zeitgemäß aufgreifen mit einem besonderen Ort im Haus, an dem die Familie die Präsenz Jesu und seiner Mutter mitten im Familienleben feiert und lebt.

Am Samstagmorgen wurde mittels eines Stationenweges durchs Pater-Kentenich-Haus an Momenten aus dem Leben Pater Kentenichs verdeutlicht und verdichtet, was notwendig ist, damit Bindungen halten, Beziehungen glücken.

Das Zelt Gottes mitten im Leben der Familie

„Im Leben des Ehepaares und im Leben der Familie können wir eine Ahnung bekommen vom Haus Gottes mitten unter uns", so Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums der internationalen Schönstatt-Bewegung, in der Pfingstpredigt für die Familien. Die Familien feierten ihren Pfingstgottesdienst in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt. „Unser Familienhaus ist heute der Pfingstsaal, wo die Gaben des Geistes ausgegossen werden. Unser ganzes Haus wird erfüllt, wenn wir es an uns geschehen lassen. Die Familie ist der bevorzugte Ort, an dem durch das Sakrament der Ehe und durch das Hausheiligtum das Zelt Gottes aufgerichtet ist. Wenn es nicht im Alltag der Familie geschieht, dann wird es nirgendwo richtig geschehen. Pfingsten muss sich heute neu mitten in der Welt ereignen. Es geht nicht um die steinernen Tempel, es geht zuerst um Beziehungen, um Bindungen, um liebendes Annehmen und angenommen werden. In dieser Liebe nimmt dann der himmlische Vater mit seinem Sohn Platz unter uns. Er wird Mitbewohner in unserem Haus." Ein Höhepunkt dieses Kongresses war dieser Gottesdienst, in dem die Ehepaare feierlich ihre Eheversprechen erneuerten.

"Feria y Fiesta" - Messe und Fest

Am Stand von UngarnAls besonders anregend empfanden viele den "Feria y Fiesta" überschriebenen lockeren Abend am Freitag: alle Länder hatten kleine feine Geschenke und Spezialitäten vorbereitet, und dazu eine Ausstellung von apostolischen Projekten aus dem Bereich Ehe und Familie, in denen sich Schönstatt-Familien stark machen: Akademien für Familienpädagogik, Ehevorbereitungskurse, Hausgespräche, "Nimm die MTA mit nach Hause"-Initiative, Schulen ...

Kroatien zeigte voller Stolz, wie alles mit "Herz" zusammenhängt, Portugal ließ das goldene Schönstattjubiläum aufleben, und manch einer hatte nachher einen Anstecker aus einem anderen Land an...

Im Blick auf Pater Kentenich

Ehepaar BaumgartnerEin sehr dichtes Klima herrschte am Samstagabend, als Zeitzeugen - Ehepaar Renate und Dr. Norbert Martin, Pater Michael Joh. Marmann - von ihren Erlebnissen mit Pater Kentenich berichteten. Ehepaar Manuela & Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Österreicher, die zur Zeit in Münster, Deutschland, leben, haben Pater Kentenich selbst nicht mehr erlebt. Sie gaben eindrucksvoll Zeugnis davon, wie sie in eine persönliche Beziehung zu ihm gefunden haben im Staunen über die Größe seines Denkens und in der Begegnung mit Menschen, die Anteil haben an seinem Charisma - eine Beziehung, die nicht bei Bewunderung und Staunen stehen bleibt, sondern sie aktiv fragen lässt, wie sie selbst heute aus seinem Charisma leben, entscheiden und ihre Welt gestalten können. Zum Abschluss gingen die Familien hinaus zur Pater-Kentenich-Statue, wo sie einen Kreis um ihn bildeten und sich bewusst mit ihm verbündeten.

"Das war eine ganz tiefe Pater-Kentenich-Atmosphäre an dem Abend", so Melanie Grauert aus der Schweiz.

In Liebe verbunden von Land zu Land

Abschluss am Heiligtum der FamilienAm Pfingstmontag wurde in kleinen Gruppen und dann im Plenum Ernte gehalten. Hier zeigte sich, dass die Familien nicht zuerst an einem programmatischen Kongress teilgenommen haben - das auch -, sondern sich haben persönlich berühren lassen und eigenes inneres Wachstum möglich war. Die Freude an der Internationalität, an der Kompetenz der Ehepaare, an der großen Einheit in aller Vielfalt, die vielen neuen Kontakte: das sind Gaben, die die Familien aus diesem Kongress mitnehmen. "Jeder hat ein Thema gefunden, das für ihn wichtig war", so ein Kommentar. Ein anderer: "Wir haben als junge Ehepaare so viel lernen können von den älteren Ehepaaren, wie die miteinander umgehen." Oder ein Mann: "Ich habe hier gesehen, wie die Männer ihre Frauen immer mal wieder in den Arm genommen haben. Wir hatten das bisher nicht so oft gemacht. Das will ich jetzt öfters tun."

Ehepaar Wolff verliest die DeklarationAbschluss des Kongresses war ein Familiengottesdienst am Heiligtum der Familien. Pater Ludovico Tedeschi aus Italien predigte in Latein, Deutsch, Italienisch, Spanisch und Englisch - ein kleines pfingstliches Sprachenwunder für sich! Auf dem Weg nach 204 strebt die Schönstattfamilie weltweit nach Vernetzung; Pfingsten ist ein Fest der Vernetzung, in dem der Geist Gottes Einheit und Sendung zugleich schenkt. Als europäische Familienbewegungen möchten wir uns stärker vernetzten, verbinden, gemeinsam arbeiten, um in Europa von den Familien aus eine Bündniskultur zu schaffen.

Mit den "Herzkarabinern", die die Familien am Anfang des Kongresses erhalten hatten, bildeten sie eine Kette, Zeichen der Verbundenheit in Liebe, wie es in der Deklaration heißt:

Eine Herz-Kette entsteht„In Liebe verbunden in der Familie: Mann und Frau, Großeltern, Eltern und Kinder.

In Liebe verbunden von Land zu Land: mit allen familienfördernden und lebenschützenden Initiativen.

In Liebe verbunden mit Gott und der Gottesmutter: damit der Himmel die Erde berührt."

Predigt von Pater Heinrich Walter

Deklaration des dritten Europäischen Familienkongresses

Siehe auch: Der europäische Familienkongress hat begonnen

Fotos

Videos in der Mediathek von SchoenstattTV


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