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25. Mai 2010 | Deutschland | 

Grenzenlos


Grenzenlos...mkf. Ganz lange,  sogar von der Autobahn aus, sieht man ihn noch da oben schweben, im grenzenlos wolkenlos blauen Himmel über der Liebfrauenhöhe und den über 600 Jugendlichen dort: den knallrot-weißen Heißluftballon, mit dem auch eine Teilnehmerin des Jugendfestes entschwebt und der irgendwie zu einem Symbol für dieses Jugendfest wird, wie er da so ganz unaufgeregt und fast geräuschlos die geballte grenzenlose Weite und Kraft des Himmels mitreißt... Sieh die Weite des Himmels, spüre diese Kraft..." haben über 600 Jugendliche und zahlreiche weitere Menschen mit jugendlichen Herzen am Nachmittag beim Pfingstgottesdienst geschmettert, „Sprenge Grenzen, geh in die Welt... In DIR grenzenlos, du wirkst in mir so weit hinaus..."

 

Die ganze LH ist Jugendfest

Über vierzig Jahre ist sie her, die legendäre Familien-Tagung auf der Liebfrauenhöhe während jener Fußball-WM, als die (damals) jungen Familienväter abends durch jenes Fenster sprangen und hinunter nach Ergenzingen liefen, um in der dortigen Kneipe das Endspiel zu gucken... und ihre Kinder (heute schon älter als ihre Väter damals) ihr erstes großes Schönstattabenteuer erlebten, als sie spät in der Nacht von ihren steinchen-ans-fenster-werfenden Vätern geweckt wurden, um eben jenes Fenster wieder aufzumachen...

Auch ein Abenteuer: auf dem Seil laufenWo bleiben diese Abenteuer, wenn heute das Championsleague-Endspiel beim Auftakt des Jugendfestes live im Schwabenzelt angeschaut wird?!? Bayern München hat übrigens trotzdem verloren. „Das hat die Stimmung aber nicht wirklich getrübt", so ein Kommentar. Und die Übertragung geht dann irgendwie über in Abendgebet, in Lichter, in Anliegen, in Lieder, mit Beten und Beichten danach, in Party und Spaß. Natur und Gnade im Bündnis.

Spannender als das Fußball-Endspiel jedenfalls ist das Finale einer anderen Sportart, wieder gegen München, nicht Bayern München allerdings, sondern Jugendfest München. „Wir schaffen es!!! Es fehlen nur noch vierzig!!" - so die Begrüßung eines Nachzüglers am Sonntagmorgen. Nur noch vierzig Leute fehlen, um die magische Marke der Teilnehmerzahl vom Jugendfest München zu knacken.

Ankunft am PfingstsonntagUnd so wie an diesem sonnigen Pfingstsonntag Jugendliche und junge Familien herbeiströmen, die jetzt auch noch mitmachen wollen, müsste die Marke locker geknackt worden sein!

"Ich habe gestern noch überlegt, ob es nicht vielleicht doch zu viel wird, aber es war genau richtig, die Priesterweihe hier auf dem Jugendfest ausklingen zu lassen": so Norbert Becker, am Tag zuvor in Würzburg zum Priester geweiht. Der Pfingstgottesdienst am Nachmittag wird seine Primizmesse, und bis in den frühen Abend hinein spendet er danach im Heiligtum einzeln den Primizsegen.

"Und was machen meine Eltern so in Schönstatt, geht's denen gut?", fragt eine vielleicht Fünfzehnjährige. Sie meint die Eltern, die gerade auf dem Europäischen Familienkongress sind. Auf die bejahende Antwort murmelt sie im Weitergehen: "Na, dann kann ich hier ja beruhigt weiterfeiern."

Lasst die Leute sich lagern...

MottorundeAn die Schriftstelle von der wunderbaren Brotvermehrung am See Genesareth erinnert das Bild, das die Liebfrauenhöhe am Pfingstsonntag morgens bietet. Überall, aber wirklich überall auf dem Gras sitzen junge Menschen zu zehn oder fünfzehn im Kreis. Es ist die wunderbare Mottovermehrung. "Mottorunden" heißt das, was hier nach einem kurzen Morgenimpuls abgeht. Unter zehn Themen, die alle um das Motto: In dir grenzenlos (sprich: Herzensheiligtum) kreisen, kommen die Jugendlichen ins Gespräch - über Grenzen meiner Belastbarkeit, Wachsen an Grenzen, Moral und Forschung, PR für den Glauben, Grenzen meines Glaubens - Konflikte mit der Glaubenslehre, Gott in dir... und auch in dem Mädchen mit den komischen Klamotten.

Am weitesten angereist: Jorgelina aus ArgentinienAufhören kann man, wann man will, denn danach ist einfach Zeit... Zeit, schon mal den Platz fürs Mittagessen zu sichern, Zeit fürs Heiligtum, Zeit für Gespräche, Zeit für Wiedersehensfeste und grenzenlos alles. Das ist das Konzept des Jugendfestes, das sich vom Anfang bis zum Ende durchzieht, "Phantasialand-Prinzip": die ganze Liebfrauenhöhe mit den Menschen, den Zelten, den Angeboten, den Ständen, den Hängematten, dem Heiligtum, den Räumen der Stille, den Kreativ-, Power- und Theoworkshops (Alles was kreativ, schöpferisch und handwerklich herausfordert - Alles, was Spaß macht und Action bringt - Alles, was begeistert, interessiert und geistig weiterbringt) und auch der Siesta IST Jugendfest, ist für alle  gleichzeitig da und für jeden dann, so oft und so intensiv wie er möchte. Oder, um nochmal jene legendäre Tagung zu strapazieren: alles ist Fenster und weit auf.

Happy Birthday, liebe Kirche...

So weit auf, dass beim pfingstlichen Gottesdienst mit Weihbischof Thomas Maria Renz spontan der Kirche ein Geburtstagsständchen gesungen wird: "Happy Birthday, liebe Kirche, happy birthday to you!"

EinzugAusgelöst hatte diese ungewöhnliche Gratulation die Bemerkung von Weihbischof Renz, dass wir alle einander heute gratulieren sollten, sei Pfingsten doch der Geburtstag der Kirche. In drei lateinischen Begriffen deutet Weihbischof Renz dann Pfingsten:

Respirare - atmen: An Pfingsten haucht Gott seinen langen Atem der Kirche in: Wir dürfen aufatmen in Gott. Wir brauchen solche Orte, solche Zeiten, wo wir bei Gott aufatmen, wo unsere Seele nachkommen kann. Der Heilige Geist ist der Raum, wo die Seele zu sich findet.

Conspirare: „Konspirieren", zusammenkommen, in einem Geist, der stärker ist als Eifersucht, Neid und Meinungsverschiedenheiten, wie es dies auch schon unter den Aposteln gab. Pfingsten ist wissen, dass es etwas gibt, das uns mit Gott und miteinander tiefer verbindet: das wirkt der Heilige Geist. „Dass ihr euch in diesen Tagen hier so gut versteht, ist doch nicht nur auf Sympathie zurückzuführen. Das ist der Heilige Geist!", so Weihbischof Renz, der die Jugendlichen aufrief, „konspirativ mit dem gleichen Geist Ziele in den Blick zu nehmen."

Beim PfingstgottesdienstInspirare - inspiriert sein und andere inspirieren, anregen, hinausgehen und der Welt die Frohe Botschaft verkünden, das ist die Kraft von Pfingsten.

In diesem bewegten, pfingstlichen Gottesdienst, bei dem man allen  - Priestern, Musikern, Sängern, Technikern, "Volk", Schwestern, Gästen - anmerkt, dass sie voll inspiriert sind, da spürt man genau etwas von diesem Pfingstgeist, der alles neu macht, alles bewegt, grenzenlos.

Am Pfingstmontag nach einer starken Aussendungsfeier und dem Mittagessen geht das Jugendfest zu Ende. Der Heißluftballon ist wieder gelandet. Auch unter den Wolken gibt es das: Grenzenlos. "In DIR grenzenlos: Ich bin dein Werkzeug und entflammt..."

Grenzenlos...

Fotoalbum

Noch mehr Fotos auf www.jugendfest2010.de


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