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22. Dezember 2020 | Deutschland | 

„Mein Weg mit Gott“ – Online-Veranstaltung mit Tiefgang!


Was ein Farbrührstab eines Malers mit "Berufung" zu tun hat, erklärte Markus Amrein bei einem Online-Meeting der Männerwerkstatt2022 (Foto: Amrein)

Was ein Farbrührstab eines Malers mit "Berufung" zu tun hat, erklärte Markus Amrein bei einem Online-Meeting der Männerwerkstatt2022 (Foto: Amrein)

Peter Hagmann/Hbre. Zur Online-Veranstaltung der Männerwerkstatt2022 in der Reihe „Mein Weg mit Gott“ am Sonntag, 6. Dezember 2020, pünktlich zur Tatort-Zeit, trafen sich rund 25 Männer. Markus M. Amrein, Mitglied der Gemeinschaft der Schönstätter Marienbrüder, nahm die Zuhörer mit auf den bisherigen Weg seines persönlichen Lebens und Glaubens.

Markus Amrein, Mitglied des Schönstattinstitutes Marienbrüder (Foto: privat)

Markus Amrein, Mitglied des Schönstattinstitutes Marienbrüder (Foto: privat)

Wie merkt ‚MANN‘, dass Gott im persönlichen Leben etwas bewirkt?

„Wie merkt ‚MANN‘, dass Gott in seinem Leben überhaupt etwas bewirkt?“ auf diese Frage möchte dieses Format der Männerwerkstatt eine Antwort versuchen und dafür ist es hilfreich und spannend, an den ganz persönlichen Erfahrungen eines Mannes teilhaben zu dürfen, der z.B. ganz zu Anfang schon berichtet, wie er als Junge in der 2. Klasse sich schon mal von den Kirchenglocken spontan zum Gottesdienst einladen ließ, wie er besonders Glaubenserfahrungen als Sakristan in seiner Heimatpfarrei machte und wie er in der Lebensschule-Wohngemeinschaft sich für die existenziellen Fragen und die göttliche Ordnung dahinter interessierte und begeisterte.

In seinem erlernten Beruf als Maler versucht er durch seine Haltung und Hingabe, das Christliche im Alltag zu leben und sah den christlichen Weg als den für sich richtigen Weg an, angesichts der damals polarisierten Weltsichten zwischen Kommunismus und Kapitalismus.

Die Welt mit Gott verbinden

Eine Biografie von Mario Hiriart, dem ersten Schönstätter Marienbruder aus Lateinamerika, habe ihn besonders inspiriert, so Amrein. Hiriart, Ingenieur, sah es als seine besondere Berufung, „die Welt mit Gott zu verbinden“. Genau das habe ihn interessiert und das habe er genau wissen und selbst prüfen wollen, ob das auch in seinem Beruf zutreffe, so Markus Amrein. Es war spannend für die Zuhörer aufzunehmen, dass Amrein bei der ganz normalen Arbeit, beim Farbenmischen, urplötzlich eine intensive und erfüllende Freude erlebte: „das Zusammenfließen der Tausend Farbtöne – ein Wunder der Unendlichkeit und Schönheit!“ Amrein: „Das wurde für mich immer mehr zu einer geheimnisvollen Gottesbegegnung – spürbar etwas sakrales wie in einem Heiligtum.“

So sei für ihn das Mischen eines schwierigen Farbtones mehr geworden als nur Orientierung an einem physikalischen Gesetz. Immer stärker habe er im Vorgang des Mischens eine zugrundeliegende göttliche Ordnung wahrnehmen können. „Es war dieser persönliche Kontakt mit Gott, durch das Sein der Materie, der meine Haltung zu mehr Liebe und Hingabe veränderte.“

Im Beruf Mitarbeiter Gottes werden

Zunehmend liebte er diese Materien, mit denen er täglich zu tun hatte, verwendete sie sorgsamer und machte sich Gedanken, sie sinnvoll zu entsorgen. Tatsächlich haben sich mit diesem neuen Bewusstsein auch die Beziehungen zu den Arbeitskollegen, den anderen Handwerkern auf den Baustellen und den Kunden verändert. Immer öfters sei es unwichtig geworden, ob es Montag oder Freitag war, auf dem Gerüst, denn bei der Arbeit sei ihm immer mehr bewusst geworden, dass er selbst ein Mitarbeiter Gottes sein kann. Das dadurch ausgelöste Vertrauen sei wegweisend für seinen Berufungsweg geworden.

Querschnitt des Farbrührstabes von Markus Amrein (Foto: Amrein)

Querschnitt des Farbrührstabes von Markus Amrein (Foto: Amrein)

Amrein konnte den teilnehmenden Männern ein Symbol zeigen, in dem sich sein ganz persönlicher Berufungsweg „abzeichnet“: der Querschnitt seines Maler-Farbrührstabes, von dem er irgendwann recht spontan – als dieser längst ungenutzt im Keller stand – ein Stück abgesägt habe, um zu schauen, wie so ein Querschnitt aussieht. „Im ersten Augenblick war das Ergebnis enttäuschend, weil die Farben ineinander flossen. Als ich dann aber das Verschmierte abschliff, kam mehr und mehr ein spannender Farbkranz heraus, der für mich die 3 ½ Jahre meiner Berufungszeit dokumentiert und wie Jahresringe die Projekte anzeigt, die ganz unbeabsichtigt zu meinem ganz persönlichen Berufungsweg gehören.“

Berufung: kein Paukenschlag, sondern viele kleine Schritte

Die zahlreichen Fragen und Anmerkungen der Teilnehmer in der sich anschließenden Gesprächsrunde vertieften den Blick auf manche Aspekte. Als Resümee aus diesem lebendigen Glaubenszeugnis konnte man den Eindruck gewinnen, dass Markus Amrein durch viele kleine Schritte und Momente auf seine heutige Aufgabe sorgsam vorbereitet wurde, für die es jeweils eine lebendige Wahrnehmung brauchte. Es war nicht der eine Paukenschlag, sondern eher ein Konzert an leisen Tönen, die manchmal so unscheinbar daher kommen, wie der Rührstab des Malers, der ja eigentlich nur ein einfaches Hilfsmittel ist und für den Referenten doch zum Symbol für seine Berufung wurde.

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