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25. November 2020 | Kommentar der Woche | 

Hubertus Brantzen Von der Chance, Weihnachten neu zu denken


(Foto: pixabay.com)

Kommentar der Woche: Von der Chance, Weihnachten neu zu denken

Prof. Dr. theol. Hubertus Brantzen (Foto: basis-online.net)

Prof. Dr. theol. Hubertus Brantzen (Foto: basis-online.net)

25.11.2020

Hubertus Brantzen

Von der Chance, Weihnachten neu zu denken

Es ist eine wunderbare Sache, wie sehr das christliche Fest Weihnachten rund um den Globus in das Lebensgefühl der Menschen übergegangen ist. Für viele ist es zu einem zentralen Fest im Laufe des Jahres geworden. Viele Bräuche prägen das Fest. Die Familien treffen sich. Ein Lichtermeer erwärmt die Herzen und Gemüter. – Und dann kommt Corona.

Die Politik setzt nicht zuletzt auf strenge Maßnahmen, damit dieses Fest frohen Herzens gefeiert werden kann. Doch könnten die erschwerten Umstände in diesem Jahr auch ein Anlass sein, sich mehr auf das zu besinnen, was der Inhalt des Festes ist. Vielleicht könnte die angezielte Abstinenz von größeren Treffen und Veranstaltungen uns mehr in Verbindung mit dem bringen, was vor 2000 Jahren bei Ur-Weihnachten geschah.

  • Da ging es beispielsweise auch um Beherbergung. Allerdings nicht um ein Beherbergungsverbot an der Ostsee oder im Winterurlaub, sondern um die Erfahrung, dass ein armes Paar keine Herberge findet und in einem Stall übernachten muss.
  • Da ging es ferner darum, dass inmitten einer stressigen Situation ein Kind auf die Welt kommt. Allerdings ohne den Hintergrund eines Krankenhauses oder bereitstehender Intensivbetten.
  • Und dann unterstellt die Botschaft vom ersten Weihnachten, dass genau in dieser prekären Situation eine Zeitenwende stattfindet. Die höchste denkbare Instanz, Gott selbst, macht den Menschen ein heilvolles Angebot: Frieden unter den Menschen auf Erden.

Die Folgerung aus dieser Erkenntnis soll nun nicht sein: Stellt euch im Blick auf die kommende Corona-Weihnacht nicht so an; im Stall von Betlehem war es viel schwieriger. Doch könnte die gegenwärtige Situation dazu anregen, eine neue Dankbarkeit zu entwickeln, wie fröhlich und im Familienkreis die meisten von uns in der Regel zusammen sein können. Die Einschränkungen dieses Jahres, wenn wir nun einmal nicht bekommen, was wir so sehr schätzen, können bewusst machen, was uns sonst geschenkt ist.

Hubertus Brantzen



Quelle: www.basis-online.net
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung


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