Nachrichten

18. März 2020 | Rund ums Urheiligtum | 

Distanz halten und einander trotzdem nahe sein - Liebesbündniserneuerung am 18. März im Urheiligtum, Schönstatt


Pater Ludwig Güthlein zelebriert den Bündnisgottesdienst im Urheiligtum am 18. März 2020 (Foto: WebCam Urheiligtum)

Pater Ludwig Güthlein zelebriert den Bündnisgottesdienst im Urheiligtum am 18. März 2020 (Foto: WebCam Urheiligtum)

Hbre. Feier zur Liebesbündniserneuerung im Urheiligtum. Dort wo sich normalerweise die Fahnen der Länder und zu dieser Jahreszeit bis etwa 200 Personen vor dem Schönstatt-Heiligtum drängen, herrscht heute gähnende Leere. Im Urheiligtum vor dem Altar ein Tisch, der es möglich macht, zum Volk hin zu zelebrieren. Zum Volk? Anwesend sind nur ein Priester, eine Kantorin und eine Kamerafrau. Doch über die WebCam des Urheiligtums sind weltweit viele bei diesem Gottesdienst virtuell zugegen und feiern den international gestalteten Gottesdienst mit.

Gläubig sind wir miteinander verbunden

„Das Urheiligtum ist fast leer. Und doch sind heute viele bewusst hier. Geistig sind viele an diesem Ort und gläubig sind wir miteinander verbunden“, sagt Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland in deutsch, englisch und spanisch zu den zugeschalteten Mitfeiernden. Die schwierige Situation um die Ausbreitung von Corona zeige auf die tieferen Quellen des Glaubens und mache neu auf die Bedeutung von Gemeinschaft aufmerksam.

In der schlichten Feier, die normalerweise mit einem Gottesdienst in der Pilgerkirche beginnt und nach einer Prozession an der Gnadenkapelle Schönstatts endet, wird an diesem Abend der Neue Bund in Jesus Christus in der Heiligen Messe gefeiert und anschließend das Liebesbündnis mit der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt und miteinander erneuert.

Die Botschaft des Engels

Als Evangelium wird die Verkündigungsszene (Lk 1, 28-33) vorgetragen, in der Maria durch die Botschaft des Engels die Geburt ihres Sohnes Jesus angekündigt wird. „Welche Botschaft bringt der Engel uns heute?“ fragt der Zelebrant in seiner Predigt. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie könne möglicherweise für den Einzelnen, aber auch für die ganze Gesellschaft eine Herausforderung zu mehr innerem Wachstum sein. Auch gehe es um ein neues Verhältnis zur persönlich und gesellschaftlich erlebten „Unsicherheit“, die durch die aktuelle Lage provoziert werde. Vielleicht sei die Botschaft des Engels mehr auf das Innere zu hören, sich mehr im Gebet mit Gott zu verbinden, sicher aber auch mit anderen in Kontakt zu bleiben und – besonders jetzt in der Fastenzeit – aus einer von innen kommenden Liebe auf Gewohntes zu verzichten. Eine Situation, so Güthlein, in der man zwar nicht den Überblick habe, aber versuchen könne, im Glauben sich mehr bei Gott zu verankern.

Glaube an die Realität der Schicksalsverwobenheit

Im Übrigen sei es eine Erfahrung in der Schönstattgeschichte, „dass die Zeiten der langen Trennung Pater Kentenichs von seinem Wirken für seine Gründung und von den Menschen, die ihm ganz persönlich am Herzen lagen, zu den Zeiten wurden, in denen die innere Verbundenheit tiefer wurde und eine besondere geistliche Qualität bekam. ‚Glaube an die Realität der Schicksalsverwobenheit‘ als Gnadenwirklichkeit im Liebesbündnis waren die Kraftquelle in der Zeit der Gefangenschaft im Konzentrationslager. Und die Trennung von seinem Werk in den 14 Jahren seiner Zeit in Milwaukee, USA, hat Schönstatt die geistlichen Quellen seiner Einheit und seiner Lebendigkeit in einzigartiger Weise erleben lassen: Das Liebesbündnis mit Maria, die weltweite Vervielfältigung des Ur-Heiligtums an vielen Orten und in vielen Häusern und die Verbundenheit mit dem Gründer und seiner Sendung.“

Distanz halten und einander trotzdem nahe sein

"Es braucht jetzt jeden und jede von uns. Wir sind gefordert, Distanz zu halten und einander trotzdem nahe zu sein." Dieses Wort der Schweizer Bundespräsidentin in ihrer Rede an die Bevölkerung der Schweiz, ist wie eine Hinführung zur Erneuerung des Liebesbündnisses. Nach einem ausführlichen Fürbittgebet in der Corona-Krise waren alle Mitfeiernden aus der ganzen Welt eingeladen, sich innerlich zu verbinden und jede und jeder in seiner Muttersprache das Bündnisgebet zu sprechen.

Bündnismesse und Bündnisfeier am 18. März

Bündnismesse und Bündnisfeier am 18. März 2020 (Beginn: 19.30 Uhr) wurden ohne anwesende Gläubige gefeiert. Die Übertragung wurde von www.schoenstatt-tv.de im Internet übertragen.


Top