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24. Januar 2020 | Rom | 

Triduum und Fest zu Ehren des Heiligen Vinzenz Pallotti im Januar


Pallottiner und Schönstätter konzelebrieren zum Auftakt des Pallotti-Triduums 2020 am Grab des hl. Vinzenz Pallotti in der Kirche SS. Salvatore in Onda, Rom (Foto: UAC)

Pallottiner und Schönstätter konzelebrieren zum Auftakt des Pallotti-Triduums 2020 am Grab des hl. Vinzenz Pallotti in der Kirche SS. Salvatore in Onda, Rom (Foto: UAC)

Hbre. Mitglieder der „Vereinigung des Katholischen Apostolates“ (Unione Apostolatus Catholici, UAC) und Freunde des heiligen Vinzenz Pallotti waren auch in diesem Jahr zu einem „Triduum zu Ehren des Heiligen Vinzenz Pallotti“ drei Tage vor seinem Gedenktag und am 22. Januar 2020 zur Feier seines Gedenktages nach Rom eingeladen. Die Gottesdienste der drei Tage standen unter den Themen „Den Weg des Glaubens gehen“, „Den Weg der Nächstenliebe gehen“ und „Den verschiedenen Formen der Armut zuhören“, jeweils in der Schule bzw. nach dem Vorbild des Heiligen Vinzenz Pallotti. Der abschließende Festtag schließlich stand unter dem Thema „Die Stadt mit dem Herz leben – in der Schule des Heiligen Vinzenz Pallotti“.

Pater Alexandre Awi Mello ISch, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben (Foto: UAC)

Pater Alexandre Awi Mello ISch, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben (Foto: UAC)

Konzentration auf die Rolle der Laien bei der Wiederbelebung des Glaubens

Die heilige Messe des ersten Triduum-Tages wurde von Pater Alexandre Awi Mello ISch, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben und Mitglied des Instituts der Schönstatt-Patres, in der Kirche SS. Salvatore in Onda gefeiert. Der Rektor der Kirche, Pater Martin Manus SAC, bedankte sich in seinen Begrüßungsworten für diesen Moment der Gemeinschaft zwischen der pallottinischen Familie und den Mitgliedern des Instituts der Schönstatt-Patres, die zu dieser Feier gekommen waren.

Inspiriert von den pastoralen Leitlinien der Diözese Rom, die zu einem neuen Stil der pastoralen Präsenz in der Stadt einlade, der aus Zuhören und dem Aufbau menschlicher Beziehungen bestehe, gehe es an diesem Abend besonders um die Frage, wie man heute den Weg des Glaubens gehen könne, sagte Pater Awi zu Beginn seiner Predigt. In der Schule des hl. Vinzens Pallotti bedeute hier, sich besonders auf die Rolle der Laien bei der Wiederbelebung des Glaubens zu konzentrieren. Pallotti habe neben der Bedeutung der Taufe das Apostolat der Laien als grundlegend für einen gelebten Glauben betrachtet und dies in seiner noch sehr „klerikal-zentrierten" Kirche unterstrichen. Obwohl von der Weltkirche und auch von den Töchtern und Söhnen des hl. Vinzenz Pallottis viel getan worden sei, „um das Bewusstsein und den konkreten Einsatz der Laien im familiären, sozialen und öffentlichen Leben zu fördern“, sei es heute immer noch nicht selbstverständlich, mit der Kraft und Überzeugung Pallottis vom Apostolat der Laien zu sprechen. „Den Glauben im Herzen der Stadt neu zu beleben, geht heute über dieses soziale Engagement, das mit dem Zeugnis des Glaubens beginnt“, so Pater Awi Mello.

Zusammenarbeit im universalen Apostolat der Kirche

Der typische Beitrag des Charismas von Vinzenz Pallotti sei jedoch nicht nur das Apostolat der Laien groß zu sehen, sondern vor allem auch auf die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Lebensständen im universalen Apostolat der Kirche hinzuwirken. „Pallotti schlägt der Kirche eine Theologie des Apostolats vor, in der die Laien nicht als ‚Hilfskräfte der Hierarchie‘, sondern als mitverantwortlich für die Wiederbelebung des Glaubens und die Wiederbelebung der Liebe in der Kirche und in der Welt und für die Führung aller zur Einheit in Christus angesehen werden.“ Diese Idee habe auch den Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich fasziniert, und sie als Ziel, als Sendung auch für die Schönstatt-Bewegung formuliert.

Die Kirche der Pallottiner in der Kirche SS. Salvatore in Onda  mit dem Grab des hl. Vinzenz Pallotti (Foto: UAC)

Die Kirche der Pallottiner in der Kirche SS. Salvatore in Onda  mit dem Grab des hl. Vinzenz Pallotti (Foto: UAC)

Dieses pallottinische Charisma des Zusammenwirkens aller apostolischen Kräfte sei gerade heute wichtig, in einer Zeit, die von der Suche nach Synodalität im Leben der Kirche geprägt sei. Die im Generalstatut der „Vereinigung des Katholischen Apostolates“ (Unione Apostolatus Catholici, UAC) zum Ausdruck kommende Parität einer Pluralität von Berufungen zum Laienleben, zum geweihten Leben und zum geweihten Dienst, die so miteinander verbunden sind, dass jeder dem anderen hilft, auf ein ständiges Wachstum zu achten und seinen eigenen besonderen Dienst zu leisten, könne auch heute ein Modell für den „neuen Stil der pastoralen Präsenz“ in der Stadt Rom sein, führte der aus Chile stammende Schönstatt-Pater weiter aus. „Auf diese Weise können wir in der Pflege des Glaubensweges unserer Gemeinschaften sicherer vorankommen, denn die Stärke des gemeinsamen Priestertums, das allen Getauften gemeinsam ist, ist uns wichtig.“

P. Emanuele Spagnolo, Vizerektor des Collegio Urbano De Propaganda Fide (Foto: UAC)Pater Denilson Geraldo SAC, Generalkonsultor der Pallottiner (Foto: UAC)Mgr. Antonio Raspanti, Bischof von Acireale, Sizilien (Foto: UAC)

P. Emanuele Spagnolo, Vizerektor des Collegio Urbano De Propaganda Fide (Foto: UAC) | Pater Denilson Geraldo SAC, Generalkonsultor der Pallottiner | Mgr. Antonio Raspanti, Bischof von Acireale, Sizilien

Zeugnis der Nächstenliebe gegenüber allen Menschen geben

P. Emanuele Spagnolo, Vizerektor des Collegio Urbano De Propaganda Fide, hob in seiner Predigt am zweiten Abend des Triduums hervor, wie sich die Radikalität eines Lebens in der Nachfolge Jesu Christi nicht nur äußerlich, z.B. in Werken der Nächstenliebe, sondern vor allem in einer inneren Bekehrung des Menschen manifestiert, der bereit ist, „den neuen Wein in neuen Schläuchen“ aufzunehmen. Bei der Feier der Heiligen Messe am dritten Abend des Triduums erinnerte Pater Denilson Geraldo SAC, Generalkonsultor der Pallottiner, in seiner Predigt daran, dass die pallottinische Familie heute aufgerufen sei, ein Zeugnis der Nächstenliebe gegenüber allen Menschen zu geben, die keine eigene Familie haben, insbesondere gegenüber den jungen Menschen. Indem sie Menschen helfen, die aus verschiedenen Gründen gezwungen sind, auszuwandern und ihr eigenes Land zu verlassen, könnten sie dem Beispiel des heiligen Vinzenz Pallotti folgen. Bei der feierlichen Eucharistie zu Ehren des heiligen Vinzenz Pallotti an seinem Todes- und Gedenktag, am 22. Januar, erklärte Mgr. Antonio Raspanti, Bischof von Acireale, Sizilien, in seiner Predigt, dass die Nächstenliebe als Teilhabe an der Armut des anderen ein integraler Bestandteil der Verkündigung sei. „Ohne dieses Hinabsteigen, ohne diese Demut, werden wir sein wie ‚Zimbeln, die nicht klingen‘.“

 


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