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31. August 2019 | Nacht des Heiligtums | 

Was macht dich stark? Wie wir lernen können, auf unser Herz zu hören – Mottotalk der NdH 2019 mit David Kadel


Motivationstrainer David Kadel beim Mottotalk der NdH 2019 (Foto: Brehm)

Motivationstrainer David Kadel beim Mottotalk der NdH 2019 (Foto: Brehm)

Hbre. Einer der Höhepunkte der Nacht des Heiligtums in Schönstatt, Vallendar, ist in jedem Jahr der sogenannte Mottotalk. Zum Thema des Jugendfestivals wird dazu ein Gast eingeladen, in einem moderierten Gespräch oder mit einem Vortrag den anwesenden Jugendlichen Impulse und Anregungen für ihren Alltag mit auf den Weg zu geben. In diesem Jahr hat das NdH-Kernteam David Kadel eingeladen, der seinen Beitrag unter das Thema stellte: „Was macht dich stark? Wie wir lernen können, auf unser Herz zu hören.“ Seine zentrale Botschaft an die NdH-Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Werde eine Persönlichkeit! Entdecke, was in dir steckt! Finde deinen eigenen Weg, denn du bist wertvoll, nicht weil du etwas leistest, sondern weil Gott dich so geschaffen hat und dich liebt, so wie du bist.

Ein aufgeschlossenes Publikum (Foto: Brehm)

Ein aufgeschlossenes Publikum (Foto: Brehm)

Witzig, kurzweilig, konkret und authentisch

Die Themenwahl begründete Kadel, der als Mentaltrainer für Spieler und Trainer in der Fußball-Bundesliga und in anderen Sportarten sowie als Persönlichkeits-Coach auch mit Führungskräften verschiedener Firmen arbeitet, mit der Tatsache, dass Deutschland derzeit „schwächle“. Kinder müssten freitags auf die Straße gehen, um etwas zu tun, was Politiker eigentlich tun sollten – kein Zeichen für Stärke Deutschlands. Soziologen würden Deutschland mit den Stichworten Ermüdungsgesellschaft, Überforderungsgesellschaft beschreiben. Das „Burn-out-Syndrom“ habe 2018 einen wirtschaftlichen Schaden von 47 Milliarden Euro in Deutschland verursacht und im Ausland rede man von „German Angst“, was auch nicht gerade ein Zeichen von Stärke des Landes sei.

Doch sein Talkbeitrag sind nicht politische Rezepte oder Programme, sondern Anregungen und Inspirationen für die persönliche Entwicklung der jungen Menschen, die sich im NdH-Festivalzelt versammelt haben. Weil er diese mit viel Witz, auf kurzweilige Art und Weise, mit konkreten Beispielen aus der den jungen Leuten bekannten Lebenswelt und mit persönlichem Zeugnis einbringt, hat er die Zuhörerinnen und Zuhörer schnell auf seiner Seite und kann ihre Aufmerksamkeit fast 1,5 Stunden lang fesseln. Dass er vieles von dem, was er zu sagen hat, mit biblischen Bezügen und einem klaren Bekenntnis zum Glauben an einen liebenden Gott einbringt, kommt bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Glaubensfestivals der Schönstattjugend nicht nur deshalb an, weil ihnen diese Sprache geläufig ist, sondern auch, weil Kadel als Person an diesem Morgen absolut authentisch erlebt wird.

Weil Deutschland gerade etwas "schwächelt" braucht es mehr starke Persönlichkeiten (Foto: Brehm)

Weil Deutschland gerade etwas "schwächelt" braucht es mehr starke Persönlichkeiten (Foto: Brehm)

Die Nähe zu Gott und Gottvertrauen machen stark

Gleich zu Beginn zeigt sich Kadel zu 100% davon überzeugt, dass Gott für jeden Menschen bei seiner Erschaffung einen Plan hatte, den es nur zu entdecken gelte. In jeder und in jedem stecke ein Riese. „Entdecke dein Potential, entdecke die Kraft, die Gott dir gegeben hat“. Diese Kraft sei, so betonte Kadel, Jesus Christus, weshalb er mit Paulus formulieren könne: „Wenn du Jesus in dich aufgenommen hast, dann bist du ja der Tempel des Heiligen Geistes.“ Dieses Bewusstsein mache stark. Deshalb empfahl er den Jugendlichen, sich nach Gott auszustrecken, mit ihm Verbindung aufzunehmen, denn auch die Nähe Gottes mache stark. Genauso wie das Vertrauen: „Gott sorgt für uns!“ (G.S.F.U.). Jürgen Klopp, mit dem er seit dessen Zeit bei Mainz 05 zusammenarbeite, sage von sich: „Gottvertrauen ist meine Stärke.“ Das sei sicher ein Grund dafür, dass er so eine faszinierende Persönlichkeit geworden sei. Gottvertrauen könne durch Nähe zu Gott entstehen. Das sei wie in einer Partnerschaft. Je besser man sich kennenlerne, desto größer werde das Vertrauen. Deshalb sei es wichtig, z.B. durch Lesen in der Bibel von Gott und Jesus immer mehr zu erfahren und ihn dadurch besser verstehen zu können.

Entdecke den Riesen in dir (Foto: Brehm)

Entdecke den Riesen in dir (Foto: Brehm)

Selbstbewusstsein, Inspiration, Eigenverantwortung, Glaube, Einstellung und Ruhe

Im Schnelldurchgang erläuterte Kadel das „Sieger Plakat“, das er auf die Bühne mitgebracht hatte. Anhand der Anfangsbuchstaben des Wortes „Sieger“ regte er an, sich auf dem Weg zur Persönlichkeit mit sechs Punkten zu beschäftigen: Das erste Wort: „Selbstbewusstsein“; es gelte sich jeden Tag neu selbst bewusst zu machen, dass Gott da ist und sich auf ihn auszurichten. Das Wort „Inspiration“ bedeute entfachen, anzünden. Siegertypen seien Menschen, die wüssten wofür sie „brennen“. Im Wort „Eigenverantwortung“ stecke drin, das auch tatsächlich umzusetzen, was man für sich als richtig erkannt habe. Über das 4. Wort „Glaube“ habe er ja im vorausgehenden Teil bereits viel gesagt, dafür wolle er zum Wort „Einstellung“ die 4 Ds zitieren, die er von Jürgen Klopp aufgenommen habe. Klopp ermutige seine Spieler demütig zu sein, Dankbarkeit zu leben, eine Bereitschaft zum Dienen und Disziplin, also was man für sich als richtig erkannt habe, das auch diszipliniert umzusetzen. Mit dem letzten Wort „Ruhe“ sei gemeint: Um die beste Version von mir zu werden müsse man auf sein Herz hören. Die Ablenkung durch alles Mögliche, vor allem auch durch die mediale Dauerberieselung trage nicht dazu bei, dass man auf sein Herz hören könne. Kadel: „Wir brauchen Stille, um unsere Sehnsüchte stillen zu können.“ Und außerdem: Gott lasse sich am leichtesten in der Stille finden.

„Und vorne hilft der liebe Gott“ – ein Film mit David Alaba, Jürgen Klopp und anderen

Zum Abschluss seines Beitrages zeigte Kadel den Trailer seines Filmes „Und vorne hilft der liebe Gott“, in dem einige Fußball-Profis und Trainer über ihren Glauben sprechen, über Werte wie Demut reflektieren und vom Scheitern und Wiederaufstehen erzählen. Außerdem lud er die Jugendlichen ein, sich über sein Mutmachprojekt für Insassen von Gefängnissen, das er gemeinsam mit dem DFB anbietet zu informieren und auch über ein weiteres Projekt für schwerkranke Kinder, das er für das Jahr 2020 in Planung habe.


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