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Österliche Auszeit auf der Marienhöhe
Sr. M. Elke Schauer. Vielerorts schon gängiger Programmpunkt: das Angebot, die Kar- und Ostertage gemeinsam mit anderen Familien zu verbringen. Und dieses Jahr hatte erstmalig das Würzburger Schönstattzentrum Marienhöhe unter dem Motto „Leben pur - in den Spuren des guten Hirten" eingeladen.
„Ich habe mich über mich selbst gewundert: Normalerweise mag ich nur Fußballspielen und bastele überhaupt nicht gerne. Aber hier hat mir das alles so viel Spaß gemacht. Und auch die Gottesdienste waren toll, extra auch für uns Kinder. Ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergeht. Mir wurde es nie langweilig!", berichtet der 10 jährige Pedro in der Abschlussrunde.
Am Gründonnerstagmorgen trafen etliche Familien aus der ganzen Diözese auf der Marienhöhe ein, um sich „auf die Spur des guten Hirten" zu machen. Die Veranstaltung wurde von der Marienschwester Elke Schauer geleitet. Gerhard Pfenning, Priester und Religionslehrer aus Schweinfurt, nahm als geistlicher Begleiter teil.
„Viel Zeit für das Miteinander von Kindern und Eltern" war auf der Einladung angekündigt worden. So war der ganze Gründonnerstag gemeinsames Familien-Programm.
Auf der Spur des Guten Hirten
Als die Teilnehmer den Seminarraum betraten, staunten sie über die große Landschaft in der Mitte mit Bergen, Weide, Bach, See und dunkler Schlucht. Was sich dahinter verbirgt, erfuhren sie nach einer Kennenlern-Runde, die so manche Lachmuskeln reizte.
Der gute Hirte lud ein, sich auf seine Spuren zu begeben. Jeder suchte sich ein kleines Schaf aus und wählte für es einen Platz in der Landschaft. Bei gemeinsamen Spielen, Liedern und im Austausch als Familie drehte sich alles um Hirten, Schafe und um „Leben pur", um intensives Leben, Glücksmomente im eigenen Leben. Eine Diaserie über einen Schäfer bereitete auf den Nachmittag vor, der die Familien zu einer Hirtenfamilie mit ihren Schafen in Opferbaum führte.
Dort erfuhren Kinder und Erwachsene eine ganze Menge über die Freuden, aber auch über die Mühen und Nöte eines Schäfers in der heutigen Zeit. Eine besondere Freude für die Kinder war ein kleines Lämmchen, das erst kurz vor der Ankunft der Familien auf die Welt gekommen war. Während die Erwachsenen noch viele Fragen an die Schäfer stellten, konnten die Kinder derweil im Heu herumtoben.
Kreativ werden
Zurück auf der Marienhöhe wurde dann der erste Kreativblock begonnen, der die Familien in den folgenden Tagen immer wieder in den Werkraum führen sollte. Wahre Meisterwerke wurden dort geschaffen, vom Hirten mit Schafen - aus gefärbter Schafswolle gefilzt- , bis hin zu Strohhasen, Moosnestern und Hirtenbuchstütze. So mancher der Teilnehmer wunderte sich über seine Freude am kreativen Tun und an seinen eigenen kreativen Einfällen. „Ich selbst bin ja absolut kein Bastelfreund, aber immer wieder hat es mich zu unserer Familien-Schafherde samt Hirten gezogen, die mittels Filzarbeiten täglich größer wurde", bekennt ein Familienvater.
Der „Hirtenschlager" „Ich bin der gute Hirt" wurde fast zum Ohrwurm und durfte bei keinem Morgenlob oder bei den sonstigen Treffen um die gestaltete Landschaft fehlen. „Wir singen dieses Lied immer noch zu Hause", erzählten Familien noch nach einigen Tagen.
Durch die ganzheitlichen Erlebnisse gingen Eltern und Kindern der Psalm 23 vom guten Hirten, sowie die Aussagen Jesu im Johannesevangelium in diesen Tagen tief ein. Diabetrachtungen und ein Film für Jung und Alt sowie weitere inhaltliche Angebote rundeten das Programm ab.
Zeitweise gab es ein eigenes Programm für die Kinder und parallel dazu für die Eltern.
Höhepunkte: gemeinsame Gottesdienste
In den Impulsen für die Erwachsenen beleuchtete Pfarrer Pfenning die Hirtenfigur aus biblischer Sicht und führte quer durchs Alte und Neue Testament, während Schwester Elke Hirtenprinzipien für eine Hirtenspiritualität in den Familien aufzeigte. „Diese ganz konkreten Hinweise für die Erziehung unserer Kinder haben mir so gut getan, berichtet eine Mutter.
Auf einer kleinen Wanderung für die Paare durch die Weinberge gab es Impulse für das Paargespräch, um als Paar ein starkes „Hirtenteam" zu werden.
„Die täglichen Höhepunkte waren aber die Gottesdienste, die wir miteinander feiern durften." Das ist das Resümee nicht nur der Eltern, sondern auch der Kinder. Die Fußwaschung am Gründonnerstag, der Kreuzweg durch die Weinberge mit drei Meter großem Kreuz, die Karfreitagsliturgie am Nachmittag oder die Osternachtsfeier - alles intensive Erlebnisse, bei der sich jeder und jede Einzelne einbringen konnte und auch für die Kinder eine gute Möglichkeit waren die Kar- und Osterfeiern neu zu erleben. Dazwischen Zeit zum Erholen für die Eltern oder Spiele für die Kinder.
Nach dem festlichen Osterfrühstück, das es im österlich gerichteten Speisesaal zusammen mit den Schwestern der Marienhöhe gab, durfte der Gang auf die Osterhasenwiese mit Eier- und Nestersuche und gemeinsamen Spielen nicht fehlen.
Bei der Reflexionsrunde gab es durchweg positive und begeisterte Rückmeldungen zu diesem Pilotangebot auf der Marienhöhe. Alle die dabei gewesen sind, haben die Hoffnung, dass auch im kommenden Jahr wieder ein solches Angebot stattfinden wird. „Wir können es jedenfalls wärmstens empfehlen", schreibt eine Familie.