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5. Juli 2019 | Aus Bewegungen | 

Auseinandersetzung mit drängenden Zeitfragen - Christlicher Convent Deutschland 2019


Lobpreis und Gebetszeit beim Christlichen Convent Deutschland 2019 in Kirchheim (Foto: Samietz)

Lobpreis und Gebetszeit beim Christlichen Convent Deutschland 2019 in Kirchheim (Foto: Samietz)

Hans-Martin Samietz. Zu einer Sprache finden, die ausdrückt, wer Christus für die Welt, in der wir leben war, ist und sein will. Der Christliche Convent Deutschland traf sich nach seiner Premiere 2018 zum zweiten Mal vom 1. bis 3. Juli 2019 wie beim ersten Mal in Kirchheim, im Zentrum der Republik.

Getragen wird der Christliche Convent Deutschland zum Großteil von Verantwortlichen für Gemeinden, Gemeinschaften, Projekte, Bewegungen, die auf Erfahrungen im Umgang mit charismatischer Inspiration und Gebetsform zurückgreifen können. Gehalten wird der Christliche Convent Deutschland darüber hinaus vom Willen zum Miteinander mit vielen, auch nicht charismatischen Strömungen angehörenden christlichen Aufbrüchen, ob sie nun aus versfassten Kirchen oder aus verschiedenen freikirchlichen Strömungen kommen, hauptsächlich offen für eine Kultur der Ehrfurcht vor der Christuserfahrung und originellen Christusbeziehung der anderen.

Rückgriff auf Erfahrungen des Weges des Netzwerkes „Miteinander für Europa“

Der Christliche Convent Deutschland kann für seine Atmosphäre auf eine DNA zurückgreifen, die Jahre und Jahrzehnte vorher in der Begegnung von Bewegungen verschiedener Konfessionen eingeübt und entwickelt wurde, dem Weg des Netzwerkes „Miteinander für Europa“ seit 1999. Durch Begegnung von Person zu Person verknüpften auf dem Weg der Befreundung dort verantwortliche Leiter implizit die Charismen ihrer Bewegungen und kamen so zu einem größeren Ganzen an Ausdruck des Leibes Christi.

Vertrauen in die Macht des Gebetes bei der Auseinandersetzung mit drängenden Zeitfragen

Genossen die freikirchlichen-charismatischen Gruppierungen bei ihrem ersten Aufeinandertreffen im Rahmen eines solchen Conventes spürbar den Gebrauch ihrer Ausdrucksformen in Gebet und Lobpreis, so wurden sie bei diesem Convent von seinem Trägerkreis deutlicher in die Auseinandersetzung mit drängenden Zeitfragen geführt: Welche Botschaft aus dem Evangelium soll z. B. als adäquater Impuls bei der Suche nach der rasant steigenden Bedeutung intelligenter Algorithmen in Maschinen und Kommunikationsgeräten für unseren Alltag verkündet werden? Oder: Welches Bild entsteht unter uns vom Menschen angesichts seiner immer offensichtlicher zu Tage tretenden Begrenzung mit Erfolg und Wachstum umsichtig umzugehen? Welches ist das richtige Welt- und Gottesverhältnis für eine gehaltvolle, vom Evangelium erleuchtete Antwort von Christen und Christinnen dieser Tage, auf diese existentiell wirklich herausfordernden Fragen.

Spontaner Konsens des Conventes ist das tiefe Vertrauen in die Macht des Gebetes bei der Wägung dieser drängenden Zeitfragen im eigenen Inneren und für das mutige Ergreifen von deutlichen Optionen im Verhalten von Christinnen und Christen gegenüber und mit anderen Akteuren unserer Lebensräume. Das Gebet erhebt Christus zum König aller notwendigen Debatten und Lösungsversuche.

Vier Botschaften des Conventes

Das Tagungsdesign sah keine Diskussion von Beiträgen der Referenten vor. Die Verarbeitung geschah zum einen in konstanten Kleingruppen zu je vier Personen und zum anderen in vielen kleinen Gebetsgruppen, die sich nach Ansage der Moderation spontan verteilt im Saal bildeten sowie während unzähliger Seitengespräche in den Pausen und bei den Mahlzeiten. An zwei Stellen wurden schriftliche Rückmeldungen aus den Gruppen eingesammelt, die der Trägerkreis in Extraschichten zusammenfasste und damit am Ende zu vier Botschaften des Conventes kam:

  1. Der Gekreuzigte ist unsere Mitte. In seiner Liebe ist unsere Heimat. In unseren Persönlichkeiten wollen wir in der Tiefe weiter wachsen und Resilienz entwickeln. Empathisch, aufmerksam, vertrauend wollen wir inmitten der Menschen leben.
  2. Wir sind untereinander Leib Christi. Wir bleiben beieinander in einer sich verändernden Welt trotz unterschiedlicher Gefühle/Verständnisse/Deutungen. Es ist ein Lernweg mit Höhen und Tiefen. Doch so können wir dem Wort Jesu entsprechen, dass wir eins sein sollen, wie er mit dem Vater eins ist.
  3. Der Gott der Hoffnung schenkt uns Hoffnung in Jesus Christus. Dieser Hoffnung wollen wir Gestalt geben. Gemeinschaften und Orte/Räume können Zeichen der Hoffnung sein inmitten ihrer Umwelt.
  4. Leiter und Leiterinnen in der veränderten Zeit werden aus der Versöhnung Jesu Christi miteinander leben.

Aus der Schönstattbewegung nahmen Sr. M. Lioba Ruprecht, Schönstätter Marienschwestern, und Pater Hans-Martin Samietz, Schönstattpatres, an diesem Convent teil.


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