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24. Juni 2019 | Deutschland | 

Der Seligsprechungsprozess Josef Englings geht weiter - Neuigkeiten aus Rom


Dr. Alicja Kostka, Bildmitte, trägt ein Bild Josef Englings zur "Domus Pater Kentenich", dem Bildungs- und Begegnungshaus des internationalen Schönstattzentrums Belmonte, Rom (Foto: privat)

Dr. Alicja Kostka, Bildmitte hinten, trägt ein Bild Josef Englings zur "Domus Pater Kentenich", dem Bildungs- und Begegnungshaus des internationalen Schönstattzentrums Belmonte, Rom (Foto: privat)

Hbre. Ein weiterer Schritt im Seligsprechungsprozess von Josef Engling, einem Schönstätter der ersten Generation, der im ersten Weltkrieg in Cambrai sein Leben ließ, ist abgeschlossen. Mitglieder der Theologischen Consulta, eines Gremiums des römischen Dikasteriums für Selig- und Heiligsprechungen haben die Positio - eine wissenschaftliche Dokumentation über Leben, Wirken und Sterben Josef Englings unter besonderer Beachtung seines Tugendstrebens – geprüft und am 4. Juni 2019 abgestimmt. Wie der Relator der Causa Josef Engling, Prof. Zdzislaw Kijas OFM Cap., Dekan des Seraficums, am 11. Juni 2019 mitteilte, waren alle Voten der Theologen, die sich in den Monaten zuvor mit der Dokumentation des Falls Josef Engling intensiv beschäftigt haben, zustimmend.

Rektor Marcelo Cervi beim Bündnisgottesdienst vor dem Schönstatt-Heiligtum MATRI ECCLESIAE, Belmonte, Rom (Foto: privat)

Rektor Marcelo Cervi beim Bündnisgottesdienst vor dem Schönstatt-Heiligtum MATRI ECCLESIAE, Belmonte, Rom (Foto: privat)

Am 4. Juni, als die Causa Josef Engling positiv abgestimmt worden war, traf auf Belmonte per Post ein schönes Josef Engling-Bild ein (Foto: privat)

Am 4. Juni, als die Causa Josef Engling positiv abgestimmt worden war, traf auf Belmonte per Post ein schönes Josef Engling-Bild ein (Foto: privat)

Ein Josef-Engling Bild für Belmonte (Foto: privat)

Ein Josef-Engling Bild für Belmonte (Foto: privat)

Nach dem bereits vor einigen Jahren auch die Experten der Historischen Kommission ein positives Ergebnis ihrer Untersuchung mitgeteilt haben, ist damit nun eine weitere Etappe im Seligsprechungsverfahren von Josef Engling erfolgreich abgeschlossen. Die Entscheidung im Wortlaut: “In conclusione, valutato il materiale fornito dalla 'Positio', al quesito posto circa l’esercizio delle virtù da parte del Servo di Dio Josef Engling, in grado eroico, e circa la fama della sua santità, rispondiamo: affirmative, augurando il buon proseguimento della Causa ad ulteriora, ad maiorem Dei gloriam sanctorumque vene-rationem. Salvo meliori iudicio.” (Sinngemäße Übersetzung: Nachdem wir das von der 'Positio' bereitgestellte Material bewertet haben, antworten wir auf die Frage nach der Ausübung der Tugenden durch den Diener Gottes Josef Engling in heroischem Grad und nach dem Ruf seiner Heiligkeit: Positiv! Und wir wünschen eine gute Fortsetzung der Causa zur größeren Ehre Gottes und zur Verehrung der Heiligen.”)

Anerkennung eines Wunders auf die Fürsprache Josef Englings ist notwendig

Praktisch heißt das, dass die Causa Josef Engling nun für eine weitere Etappe bereit ist und demnächst dem Kongress der Kardinäle und Bischöfe vorgelegt werden kann. Dazwischen liegt allerdings eine wichtige Station: die Anerkennung eines Wunders, welches auf die Fürsprache Josef Englings geschehen müsste. Ein Wunder wäre wie eine Bestätigung „vom Himmel aus“, dass Gott die Erhebung Josef Englings zur Ehre der Altäre und ihn somit als Vorbild für heute und zukünftig lebende Christen wünscht. „So ist die menschliche Arbeit in diesem Prozess soweit abgeschlossen“, macht Dr. Alicja Kostka, Schönstatt Frauenbund, die in diesen Monaten einen Ausbildungskurs für Postulatoren der Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Vatikan abgeschlossen hat, deutlich. „Mit der freudigen Verkündigung des positiven Ergebnisses legte uns Prof. Kijas gleichsam seine Bitte ans Herz: mögen nun die Schönstätter - gemeinsam mit den Pallottinern - um dieses Wunder auf die Fürsprache von Josef Engling innig bitten.“

Die Sitzung der Theologen mit Gebet begleitet

Die Sitzung der Theologen wurde von einigen Freunden Josef Englings mit Gebet begleitet, die sich in den Tagen der Pfingstnovene im internationalen Schönstattzentrum auf Belmonte, Rom, versammelt hatten. Zum Tag der Abstimmung sind sie zum Dikasterium gepilgert, um so ganz aus der Nähe diese Entscheidung zu begleiten. Tatsächlich wurde ihnen ein kleines Geschenk zuteil: Um 12 Uhr kamen aus dem Dikasterium einige Bischöfe heraus und begrüßten die Pilger – ohne zu wissen, wer sie waren und in welchem Anliegen sie gerade im Dikasterium verweilten – mit dem überraschenden Gruß: „tute sancte!“ – was die Pilgerinnen (es waren zu dem Zeitpunkt nur Frauen) als einen Aufruf aufgenommen haben: Seid alle heilig!

Josef-Engling-Bild - ein Werk von Hildegard Hug (+ 29. Januar 2015) (Foto: privat)

Josef-Engling-Bild - ein Werk von Hildegard Hug (+ 29. Januar 2015) (Foto: privat)

Ein Bild von Josef Engling auf Belmonte

Genau am 4. Juni, als die Causa Josef Engling positiv abgestimmt worden war, traf auf Belmonte per Post ein schönes Josef-Engling-Bild ein. Es war ein Anliegen mehrerer Gemeinschaften, dass Josef Engling in einem Bild auf Belmonte präsent sein solle. Auf der Suche nach einem entsprechenden Bild fiel letztendlich die Entscheidung für ein sehr sprechendes, modernes Bild, welches auch zur Architektur des Hauses passt. (Foto)

Dr. Alicja Kostka: „Auf diesem Bild schaut Pater Kentenich in die Zukunft. Er sieht Josef Engling, gleichsam wie in einer Zukunftsvision: ein junger Mensch, dessen Leben gelungene Realität des neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft wurde. Gelungene Realität dank der väterlichen Unterstützung des Gründers und Dank der seelischen Nähe zur Gottesmutter und zum Heiligtum. Gelungene Realität wie eine Verheißung, wie ein Wunsch und Wegweiser für kommende Generationen. Mit dem Symbol der Bank, auf der ein Vater mit seinem Kind liebevoll spricht und es behütet, birgt dieses Bild vielleicht eine Welt in sich, von der Pater Josef Kentenich in seinem Brief aus Rom am 13. Dezember 1965 gesprochen und es der ganzen Familie verkündet hat: die neue Vater-, Kindes- und Gemeinschaftsgestalt als Frucht der Milwaukee-Zeit.“ Kostka dankt dem Schönstatt-Männerbund und seinem Leiter Joachim Konrad, „dass sie uns dieses Bild, ein Werk von Hildegard Hug (+ 29. Januar 2015), zur Verfügung gestellt haben, und Frau Judith Bihlmaier und Frau Agate Hug für die technische Vorbereitung.“ Gleichzeitig dankt sie auch den Prosity-Pilgern (Prosity ist der Geburtsort Josef Englings), die für die Kosten der Fertigung des Bildes und des Transportes nach Rom gespendet haben. Am 18. Juni 2019 wurde dieses Bild während der Bündnisfeier in einer Prozession vom Bildstock ins Domus Pater Kentenich getragen, wo es nun seinen Platz im Vortragssaal bekommen hat.

 


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