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2. April 2019 | Deutschland | 

Weggemeinschaft im Liebesbündnis - Cambraifahrt in den Spuren von Josef Engling


Mit der Europa-Auxiliar, der Königin der Neuevangelisierung Europas, im Heiligtum der Einheit in Cambrai (Foto: PrPH)

Mit der Europa-Auxiliar, der Königin der Neuevangelisierung Europas, im Heiligtum der Einheit in Cambrai (Foto: PrPH)

Sr. Marié Munz. Das Team Projekt Pilgerheiligtum mit vier Ehepaaren und drei Schwestern machte sich vom 1. bis 3. März 2019 auf den Weg, um den Spuren Josef Englings nachzugehen. Als Engling-Experte begleitete Marienbruder Markus M. Amrein die Frankreichfahrt. Während der Tage kam es zu mehreren deutsch-französischen Begegnungen, zu gemeinsamen Gottesdiensten und zum Austausch mit den Koordinatoren der Pilgernden Gottesmutter im Raum Cambrai.

Mit dem Segen des Gründers

Auftakt der Pilgerfahrt war der Besuch an der Grabstätte Pater Josef Kentenichs. Er nannte Josef Engling „die gelebte Gründungsurkunde“. Noch bevor Schönstatt recht entstanden war, lebte er, was später die Formulierung fand: „Neuer Mensch und neue Gemeinschaft“. Vom neu geweihten Diakon aus den Reihen der Mitfahrer, Ulrich Nikolayczik, erbat sich die Gruppe den Reisesegen. Dann startete die Gruppe mit einem Kleinbus und einem Pkw. Ehepaar Birgit und Ulrich Nikolayczik erzählen von ihren Eindrücken:

Deutscher Soldatenfriedhof in Brieulles sur Meuse, Markus M. Amrein erzählt vom Leben Josef’s im „Kriegsalltag“ (Foto: PrPH)Calonne-sur-la-Lys: Gedenkstätte am Ort der Lebenshingabe von Josef Engling (Foto: PrPH)

Deutscher Soldatenfriedhof in Brieulles sur Meuse, Markus M. Amrein erzählt vom Leben Josef’s im „Kriegsalltag“ | Calonne-sur-la-Lys: Gedenkstätte am Ort der Lebenshingabe von Josef Engling (Foto: PrPH)

Orte „sprechen“

Birgit und Ulrich Nikolayczik. Die Pilgerreise auf den Spuren Josef Englings war für uns eine Erfahrung, die tiefe Spuren in uns hinterlassen hat. Ohne die Orte zu besuchen, persönlich in uns aufzunehmen und zu erleben, an denen Josef gelebt und gelitten hat, hätten wir nie so tief in seine Lebens- und Glaubenswirklichkeit eindringen können.

Deutsch-französische Begegnung mit Liedern, Zeugnissen, Austausch …  Für Übersetzungen sorgte Sr. M. Resia (Foto: PrPH)

Deutsch-französische Begegnung mit Liedern, Zeugnissen, Austausch …  Für Übersetzungen sorgte Sr. M. Resia (Foto: PrPH)

Heilige Messe im Heiligtum der Einheit in Cambrai mit P. Jean Marie Moura und Diakon Ulrich Nikolayczik (Foto: PrPH)

Heilige Messe im Heiligtum der Einheit in Cambrai mit P. Jean Marie Moura und Diakon Ulrich Nikolayczik (Foto: PrPH)

Eswars: Josef Englings letzter Weg. Wir gehen ihn mit französischen Koordinatoren und französischer Schönstattjugend (Foto: PrPH)

Eswars: Josef Englings letzter Weg. Wir gehen ihn mit französischen Koordinatoren und französischer Schönstattjugend (Foto: PrPH)

Am Todesacker: Tor zum Himmel (Foto: PrPH)

Am Todesacker: Tor zum Himmel (Foto: PrPH)

Englingfeuer: „Wir sind zur Liebe bereit …“ (Foto: PrPH)

Englingfeuer: „Wir sind zur Liebe bereit …“ (Foto: PrPH)

Die Liebe macht alles fruchtbar

Sein großes Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein waren sicherlich großartige Eigenschaften, die ihn sowohl bei der Erfüllung seiner Aufgaben und Pflichten gegenüber seinen Kameraden, den militärischen Vorgesetzten aber auch beim Ausführen seiner Geistlichen Tagesordnung geprägt haben. In diesem Zusammenhang hat uns folgender Satz tief berührt, den wir von Markus Amrein gehört haben: „Fruchtbar wurde alles erst, als er es aus Liebe gemacht hat.“ Die Liebe zur Gottesmutter und die menschliche Bindung an Pater Josef Kentenich, der für ihn wie ein Vater war, ließ ihn zu dem Menschen werden, dem wir hier begegnen durften.

Die Gnade baut auf der Natur auf

Uns wurde durch seinen Werdegang sehr deutlich bewusst, wie die Gnade auf die Natur aufbaut. Zu Beginn war es das In- Mit- und Füreinander mit Pater Kentenich und der Gottesmutter. Daraus konnte sich dann die Liebe zum Dreifaltigen Gott entfalten und wachsen, trotz aller widrigen Umstände im grausamen Umfeld des Kriegsgeschehen.

Es hat uns ebenfalls stark beeindruckt, dass Gott seine Gnade dem lieben Josef gerade in dem Augenblick schenken konnte, als er seine tiefe Erbärmlichkeit durch seine Spielleidenschaft in Remonville gespürt hat.

Josef Engling wirkt weiter

In Remonville ist uns erstmals bewusst geworden, dass Josef Engling nicht nur zu Lebzeiten, sondern bis heute über seinen Tod hinaus wirkt. Auslöser für uns war das Bild von ihm, das in der Kirche von Remonville steht; das Bild eines deutschen, damals feindlichen Soldaten in einer französischen Kirche! Dadurch wird spürbar, dass er zur Versöhnung beiträgt und ein echter Apostel der Einheit ist. Das wurde uns auch durch das lebendige Gemeindeleben und durch die vielen herzlichen Begegnungen mit den französischen Christen deutlich, nicht zuletzt dadurch, dass sich Christen aller Generationen an unserem Englingweg zum Todesacker beteiligt haben. So wurde dieser Weg zum Zeichen der Einheit und Versöhnung.

Mit Himmel und Erde verbunden

Als wir auf dem Feld ankamen, auf dem Josef von der tödlichen Granate getroffen wurde, riss die Wolkendecke in westlicher Richtung über seiner Todesstelle auf und der Himmel färbte sich in das warme Licht der untergehenden Sonne. Das war für uns zum einen ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit von Himmel und Erde und Josef war für uns spürbar nah. Wir deuteten es aber auch als Licht Christi, der Tod und Schuld überwunden und uns das Tor zum Himmel geöffnet hat.

Bei unserer Heimfahrt kamen wir genau zur Zeit des Abendsegens im Urheiligtum in Schönstatt an. Wir freuten uns, dass wir an dem Ort unsere Fahrt beenden konnten, wo das Herz von Josef Engling zu Hause war.


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