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27. Februar 2019 | Rund ums Urheiligtum | 

Ein Leben für die Einheit - Pater Dr. Michael Johannes Marmann verstorben


Todesanzeige Pater Dr. Michael Johannes Marmann (Foto: Brehm)

Hbre. Am Abend des 26. Februar 2019 ist Pater Dr. Michael Johannes Marmann nach kurzer, schwerer Krankheit im Anbetungshaus der Schönstatt-Patres auf Berg Sion in Schönstatt/Vallendar verstorben. Mit seinem Heimgang ist eine zentrale Gestalt der Schönstatt-Patres und der internationalen Schönstatt-Bewegung schneller als erwartet in das Reich des Ewigen Vaters heimgekehrt.

Zur Zeit seines Sterbens waren Pater Peter Locher, ein Mitglied seiner Kursgemeinschaft bei den Schönstatt-Patres, sein Neffe und eine seiner Schwestern zugegen. „Nun darf unser Mitbruder, befreit von Schmerz und Leid, im ewigen Licht dem ‚Gott des Lebens‘ begegnen und die Fülle des Lebens empfangen“, schreibt Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres in einer Mitteilung an seine Gemeinschaft.

2007 bei einem Vortrag zum Thema Ökumene in der Aula der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

2007 bei einem Vortrag zum Thema Ökumene in der Aula der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Pater Marmann: Rektor des Urheiligtums (Foto: Neiser)

Pater Marmann: Rektor des Urheiligtums (Foto: Neiser)

Am 20. Oktober 2013 in der Pilgerkirche (Foto: Neiser)

Am 20. Oktober 2013 in der Pilgerkirche (Foto: Neiser)

Am 10.6.1999 mit Chiara Lubich und Andrea Riccardi am Grab Pater Kentenichs (Foto: Brehm)

Am 10.6.1999 mit Chiara Lubich und Andrea Riccardi am Grab Pater Kentenichs (Foto: Brehm)

Pater Marmann war mit Chiara Lubich herzlich verbunden (Foto: Brehm)

Pater Marmann war mit Chiara Lubich herzlich verbunden (Foto: Brehm)

Mit dem Sakristanen-Ehepaar Weweler beim Urheiligtum (Foto: Neiser)

Mit dem Sakristanen-Ehepaar Weweler beim Urheiligtum (Foto: Neiser)

Beim Besuch einer Familiengruppe 2013 im Haus der Familie (Foto: Brehm)

Beim Besuch einer Familiengruppe 2013 im Haus der Familie (Foto: Brehm)

Promotion bei Josef Ratzinger

Michael Johannes Marmann wurde am 16. September 1937 als zweites von vier Kindern der Eheleute Hans und Elisabeth Marmann in Berlin geboren. Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Allenstein, Stuttgart und Bonn/Bad Godesberg. Er studierte Philosophie und Theologie in Bonn und München. Am 12. Juli 1963 wurde er von Joseph Kardinal Frings im Kölner Dom zum Priester geweiht. Nach weiteren Studien in Tübingen und Regensburg promovierte er 1973 bei Josef Ratzinger.

Mitarbeiter in der Apostolischen Bewegung von Schönstatt in Deutschland

Im Umfeld seiner Priesterweihe wurde M. Marmann auf die Schönstatt-Bewegung und ihren in jenen Jahren von der Amtskirche von seinem Werk getrennten Gründer, P. Josef Kentenich, aufmerksam. Nach einer Begegnung mit ihm in Milwaukee entschied er sich zum Eintritt in das damals neu entstandene Säkular-Institut der Schönstatt-Patres und zur pastoralen Mitarbeit in der Apostolischen Bewegung von Schönstatt, wo er zunächst von 1972 bis 1975 priesterlicher Begleiter der Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen in Deutschland war. Es folgten drei Jahre als Mitglied der Anbetungsgemeinschaft der Schönstatt-Patres auf Berg Sion. Ab 1979 war er als Spiritual des Schönstatt-Priesterbundes eingesetzt und priesterlicher Mitarbeiter in der Schönstatt-Familienbewegung sowie bei der Schönstattbewegung Frauen und Mütter. Von 1983 bis 1991 war er als Bewegungsleiter für die Apostolische Bewegung von Schönstatt in Deutschland verantwortlich.

Internationale Verantwortlichkeit

1990 wurde Pater Marmann vom Generalkapitel der Schönstatt-Patres zum Generalobern gewählt und damit auch Vorsitzender des Generalpräsidiums des internationalen Schönstatt-Werkes, zwei Aufgaben, für die er sich mit großer Dialog-Bereitschaft und Kontaktfreudigkeit nach innen und nach außen, verbunden mit einem hohen Maß an Flexibilität und diplomatischem Geschick, einsetzte. Dieser Einsatz für die Einheit innerhalb der Schönstatt-Bewegung weitete sich schließlich aus in eine fast selbstverständliche Offenheit P. Marmanns für eine größere Gemeinsamkeit der geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, zunächst im Raum der Kirche in Deutschland, schließlich vor allem im Netzwerk „Miteinander für Europa“. Insbesondere mit Chiara Lubich, der Gründerin der  Fokolarbewegung, aber auch mit Helmut Niklas vom CVJM München, mit Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, oder Pfarrer Friedrich Aschoff von der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche, u. a., wusste er sich in einer tiefen, spirituellen Einheit verbunden.

„Ein Heiligtum für alle“

Nach seiner Amtszeit als Generaloberer seiner Gemeinschaft und parallel zu seinem Engagement im Miteinander der Bewegungen war Pater Marmann von 2004 bis 2008 hauptverantwortlicher priesterlicher Mitarbeiter in der Schönstatt-Familienbewegung. Von 2006 bis 2010 trug er die Verantwortung für den „Jungen Sion“, das Studentat der Schönstatt-Patres in München. Von 2010 bis 2016 war er Filialrektor der Anbetungsgemeinschaft der Schönstatt-Patres auf Berg Sion. In dieser Zeit (vom 1. April 2012 bis 30. Juni 2014), übernahm er - nach der Übergabe der seelsorglichen und organisatorischen Verantwortung am Urheiligtum von den Pallottinern an die Schönstatt-Bewegung, die schließlich am 22. September 2013 zur Schenkung des Urheiligtums an die Schönstatt-Bewegung führte - die Aufgabe des Rektors des Urheiligtums. In dieser Aufgabe, die er „als eine Ehre, als einen Vertrauensbeweis Gottes und der Gottesmutter“ ansah, sah er den Auftrag, das Urheiligtum als „ein Heiligtum für alle“ zu öffnen. „Natürlich für alle nationalen Schönstatt-Familien weltweit. Aber auch für Menschen aller Herkunft und Couleur, die hierherkommen. Für jeden soll dieses Heiligtum offen sein und alle sollen in ihrer Art hier angesprochen werden.“

Von 2016 bis Anfang 2019 lebte Marmann schließlich in der Filiale in München. Im Zusammenhang mit seiner erst Mitte Januar entdeckten, bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung kam er wieder nach Vallendar-Schönstatt.

Mehr Informationen

  • Kondolenzadresse
    Provinzial der Schönstatt-Patres, Berg Sion 6, 56179 Vallendar, breitinger@schoenstatt-patres.de
  • Infos zur Beisetzung
    Das Requiem für Pater Michael Johannes Marmann findet statt am
    Samstag, 9. März 2019 um 13.00 Uhr in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt.
    anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof der Schönstatt-Patres auf Berg Sion.
    Alle Mitfeiernden sind danach zum Imbiss ins Vaterhaus der Schönstatt-Patres auf Berg Sion eingeladen.

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