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7. Januar 2019 | Aus Bewegungen | 

Rhein-Meeting 2019 – Über das Denken und Verstehen, Beurteilen und Entscheiden in einer komplexen Welt


Teaser Rhein-Meeting 2019

Michaela Neumann. Vom 22. bis 24. März 2019 findet im Maternushaus in Köln zum sechsten Mal das Rhein-Meeting statt. Unter dem Titel: „Ein denkendes Herz“ hinterfragt die Veranstaltung, welche Kriterien Menschen zur Beurteilung all dessen anlegen, was ihnen täglich begegnet. In Vorträgen, Podiumsgesprächen, in einer Ausstellung und persönlichen Begegnungen geht es um die Urteilsfähigkeit und umd die Frage, was heute Orientierung gibt, um selbstständig Entscheidungen zu treffen und den Umständen des Lebens neugierig und erwartungsvoll zu begegnen. Veranstalter sind der Rhein-Meeting e.V. und Gemeinschaft und Befreiung/ Comunione e Liberazione unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki.

„Ein denkendes Herz“

Das kommende Rhein-Meeting mit dem Titel „Ein denkendes Herz“ widmet sich einem Wunsch von Etty Hillesum, einer jungen Frau, die 1943 in Ausschwitz-Birkenau umgebracht wurde. In intensiven Auseinandersetzungen mit sich selbst und ihren Umständen im Konzentrationslager gelangt sie zu immer größerer Gewissheit über Gott und das Leben und wünscht sich für ihre Mitmenschen „das denkende Herz der Baracke“ zu werden.

Thema Rhein-Meeting 2019

Thema Rhein-Meeting 2019

Der Titel des diesjährigen Rhein-Meetings mag auf den ersten Blick irritieren, „schlägt“ ein Herz doch und steht für Gefühl im Gegensatz zum Verstand. Wofür steht also der Titel „Ein denkendes Herz“? Im biblischen Sinne bezeichnet das Herz den Kern der Person und zwar insofern sie dazu in der Lage ist, sich selbst, die Welt und die Mitmenschen bewusst wahrzunehmen und zu ihnen in Beziehung zu treten. Ist es überhaupt noch möglich, in einer immer komplexer werdenden Welt selbstständig zu urteilen?

Referenten, die ihre Urteilsmaßstäbe offen legen und teilen

Benedikt XVI. verwies bei seiner Rede im deutschen Bundestag auf das „hörende Herz“, um das der König Salomon bei seiner Thronbesteigung als einzige Gabe bat. Er meinte damit die „Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden“. Auch Hannah Arendt griff die Bitte des König Salomons auf: Dieser „wusste, dass nur ein ‚verstehendes Herz‘ (und nicht bloßes Nachdenken oder Fühlen) es für uns erträglich macht, mit anderen, immer fremden Menschen in derselben Welt zu leben, und es ihnen ermöglicht, uns zu ertragen“.

So haben die Veranstalter in diesem Jahr bei der Auswahl der Referenten Ausschau nach Personen gehalten, die helfen können, die heutige Zeit besser zu verstehen, und die bereit sind, ihre eigenen Urteilsmaßstäbe offen zu legen und zu teilen.

  • Franz Müntefering (SPD-Politiker, Bundesminister a.D.) wird über das „Urteilen und Entscheiden in der Politik“ sprechen. Sein Beitrag nimmt diejenigen Prinzipien in den Blick, die seinen persönlichen Einsatz in der Politik motivieren, bestimmen und leiten.
  • Das Gespräch zwischen Yvonne Hofstetter (IT-Expertin) und Prof. Dr. Andreas Rödder (deutscher Historischer) blickt mit „Hören und Sehen, Denken und Verstehen“ auf die Auswirkungen der Digitalisierung.
  • Mauro-Giuseppe Lepori OCist (Generalabt des Zisterzienserordens) nimmt sich dem Titel des Rhein-Meetings an und erzählt aus seiner monastischen Erfahrung, die sich nicht auf das Kloster beschränkt, sondern ein Schlüssel zum Verständnis der Wirklichkeit werden kann.
  • Andreas Knapp (Autor/Gefängnis- und Schulseelsorger) spricht am Sonntag über seine Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit und wenn „Sich begegnen“ zu Freundschaft mit den neuen Nachbarn, Christen aus dem Irak, wird.
  • Mit einer Ausstellung über Etty Hillesum und einer Lesung über ihre Tagebuchaufzeichnungen unter musikalischer Begleitung am Samstagnachmittag wird das Thema „Ein denkendes Herz“ weiter betrachtet.
  • Auch im Kinderprogramm ist das Thema zu finden, denn „man sieht nur mit dem Herzen gut“ (aus „Der Kleine Prinz“). Darüber hinaus gibt es eine allgemeine Kinderbetreuung und eine Führung zum Richterfenster im Kölner Dom.

Das Rhein-Meeting im Maternushaus in Köln ist offen für jeden. Die Teilnahme ist kostenlos. Sie wird vom Engagement ehrenamtlicher Helfer getragen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen sowie das Programm erhalten Sie unter: www.rhein-meeting.org


Veranstalter:

Rhein-Meeting e.V.: Der Verein wurde von einer Gruppe junger Berufstätiger gegründet, die zum Teil zur katholischen Bewegung Comunione e Liberazione/Gemeinschaft und Befreiung gehören. Sie haben sich in einem Verein zusammengeschlossen, um das Rhein-Meeting zu tragen. Das Rhein-Meeting orientiert sich an dem Format des „Meeting für die Freundschaft unter den Völkern“ – eine der größten Kulturveranstaltungen Europas, die jährlich in Rimini stattfindet. Die Mitglieder des Rhein-Meeting e.V. verbindet der Wunsch, die Wirklichkeit, in der sie leben, besser kennenzulernen, zu verstehen und mit anderen Menschen zu teilen. Die Veranstaltungen des Rhein-Meeting e.V. sind daher für jeden offen. Der Rhein-Meeting e.V. freut sich über die Mitarbeit und die Kooperation privater Personen und Institutionen, die diese kulturelle Arbeit mittragen wollen. Mehr unter: www.rhein-meeting.org

Comunione e Liberazione (CL)/Gemeinschaft und Befreiung:

ist eine kirchliche Bewegung, deren Hauptanliegen eine christliche Erziehung ihrer Anhänger ist, die zum Mitwirken an der Mission der Kirche in allen Bereichen der heutigen Gesellschaft ermutigt. CL entstand 1954 in Italien, als der italienische Priester Luigi Giussani (1922-2005) am humanistischen Berchet-Gymnasium in Mailand eine Gruppe von Schülern um sich scharte, die die Bedeutung des christlichen Glaubens für ihr Leben tiefer verstehen wollten. Comunione e Liberazione ist heute in über 80 Ländern weltweit präsent. Mehr unter: de.clonline.org


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