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Akademie für Ehe und Familie: Sendungsfeier mit Bischof Dr. Stephan Ackermann
Fünf Ehepaare erhielten von Bischof Dr. Sephan Ackermann das Zertifikat als Ehe- und Familientrainer (Foto: Brehm)
Cbre/Hbre. Nach einer zweijährigen Ausbildung durch die Akademie für Ehe und Familie im Haus der Familie in Schönstatt, Vallendar, sind am 11. November fünf Ehepaare von Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier, als Ehe- und Familientrainer ausgesandt worden. Bischof Ackermann dankte den Paaren für ihre Bereitschaft, das zu teilen, was sie im Rahmen der Ausbildung für sich selbst als hilfreich erfahren hätten und er lud sie ein, die erlernten Kompetenzen in Gemeinden und Verbänden, bei Ehevorbereitungskursen, bei Familienwochenenden oder auch in der persönlichen Beratung von Paar zu Paar einzubringen.
Lieblingsthema als Hausarbeit und Praxisprüfung
Die Absolventenpaare des 15. Akademiekurses hatten im Rahmen der Feier zur Überreichung der Zertifikate zunächst ihr „Lieblingsthema“, das sie in einer schriftlichen Hausarbeit aufbereitet und mit dem sie auch ihre praktische Prüfung bestritten hatten, kurz vorgestellt. Die Bandbreite reichte von „Beziehungsorientiertes Zeitmanagement“, „Gemeinsame Zeit füreinander“, „Unterschiedliche Herkunft, gemeinsamer Glaube, Mut zum Wagnis“ über „Mit Mühsal zu den Sternen“ bis hin zu „Fehlgeburt – Tabuthema für dich?“.
Ursula und Joachim Dennhardt (Foto: Brehm)
Anne und Andreas Haan (Foto: Brehm)
Vanessa und Matthias Franke (Foto: Brehm)
Andrea und Johannes Link (Foto: Brehm)
Marion Siml und Arno Hernadi (Foto: Brehm)
Dr. Carolin und Thomas Schilling, Kursleitung (Foto: Brehm)
Maria-Theresia und Dr. Hubertus Brantzen, Akademieleitung
Ehepaar Ursula und Joachim Dennhardt aus dem Hunsrück haben durch einige schwierige Ereignisse, die sie durchzustehen hatten, die Erfahrung gemacht: mag der Weg auch noch so mühsam sein, er führt letztlich zu einem guten Ende. Sie fassten diese Erfahrung in den Satz: „Mit Mühsal zu den Sternen“.
Anne und Andreas Haan aus dem Saarland beschäftigten sich mit dem Thema gemeinsame Zeit, ein rares, aber sehr kostbares Gut bei zwei berufstätigen Eltern mit zwei kleinen Kindern. Raum schaffen für diese ungestörte Zeit zu zweit, in der keine Gespräche über Alltagsorganisation ablenken, würde ihnen helfen, als Ehepaar zusammen zu wachsen. „Wer in guten Zeiten miteinander zu sprechen übt, kann in schweren Zeiten miteinander reden“, ist ihre Erkenntnis.
Vanessa und Matthias Franke haben die Unterschiedlichkeit der Herkunftsfamilien zu ihrem Thema gemacht. Ecuador und Deutschland, zwei ganz unterschiedliche Kulturen haben die beiden geprägt. „Kommunikation war für uns von Anfang an ganz wichtig“, so Vanessa. „Wir mussten genau hinhören, was der andere sagt und vor allem, was er meint“, ergänzt Matthias. Da sei es sehr hilfreich, den gemeinsamen Glauben zu haben, der immer wieder Mut zum Wagnis schenken würde.
Andrea und Johannes Link aus dem Bistum Limburg haben ihr drittes Kind in der 12. Schwangerschaftswoche verloren und dank guter Freunde und Begleitung diesen Tod aufarbeiten und in ihrem Leben integrieren können. Diese herausfordernde Erfahrung und den Umgang damit möchten sie unter dem Thema „Fehlgeburt – Tabuthema für dich?“ gerne an andere Betroffene weitergeben. Sie waren froh im Akademiekurs so viel Unterstützung bekommen zu haben, die freie Zeit für Gespräche als Paar hätten sehr gut getan. Das durch den Akademiekurs vermittelte Know how zu vielen Themen wie „die inneren Antreiber“, „der Einfluss der Herkunftsfamilie“, „Spurensuche“, usw., wollten sie nicht mehr missen.
Ehepaar Marion Siml und Arno Hernadi sind dankbar, dass sie nicht nur geschult wurden und als Gruppe von Ehepaaren zusammenwuchsen, sondern auch Gemeinschaft im Glauben, in Gottesdiensten und Gebetszeiten erfahren haben sowie Inspiration wie man den Glauben in der Familie gestalten kann. Ihr Thema „Beziehungsorientiertes Zeitmanagement“ ist aus ihrer persönlichen Erfahrung entstanden: „In vier Jahren haben wir drei Töchter bekommen. Da hat es in unserer Beziehung irgendwann gekracht, weil einfach keine Zeit mehr füreinander als Paar geblieben ist,“ so Arno Hernadi. Eine Anregung in ihrer Präsentation: Nicht nur einen Babysitter bestellen, wenn man als Paar weggehen möchte, sondern z.B. auch am Samstagmorgen, „wo wir dann als Paar im zweiten Stock unsere Ruhe haben und die Kinder im 1. Stock glücklich Programm mit ihrer großen Freundin haben“.
Alle fünf Absolventenpaare zeigten sich gleichermaßen überzeugt: „Die zwei Jahre haben sich gelohnt.“ Es sei zwar anstrengend gewesen, soviel Zeit zu investieren und am Ende eine praktische und eine theoretische Prüfung abzulegen. Aber: „Wir haben für unsere Ehe viel gelernt und auch wie wir dieses Wissen weitergeben können an andere“, so Vanessa und Matthias Franke, die sich seit kurzem bereits in der Ehevorbereitung ihrer Pfarreiengemeinschaft engagieren.
Paare, die für Ehe und Familie brennen
Die eingeladenen Gäste, einige Pfarrer aus ihren jeweiligen Pfarrgemeinden, Eltern, Geschwister und Freunde konnten in einer kurzweiligen, interessanten Stunde völlig unterschiedliche Paare erleben, die für dasselbe Feuer brennen: ihre Ehe kostbar zu halten und andere Paare dabei zu unterstützen und das auf ihre ureigene originelle Weise. Den Präsentationen vorausgegangen war eine kurze Vorstellung der Akademie für Ehe und Familie durch Dr. Carolin und Thomas Schilling, die den Kurs gemeinsam mit Maria-Theresia und Dr. Hubertus Brantzen, Akademieleitung, begleitet hatten.
Predigt: Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier (Foto: Brehm)
Übergabe der Zertifikate (Foto: Brehm)
Die Realität des Lebens im Blick behalten
Bischof Ackermann betonte in seiner Predigt beim sich anschließenden Sendungsgottesdienst, dass es ihm gut gefallen habe, dass die Paare neben dem Blick auf das Ideal einer christlichen Ehe und Familie, nüchtern und ehrlich auch den Blick auf die Realität des Lebens, auf „die Druckpunkte die da sind“ gerichtet hätten. Besonders dankte er den Ehepaaren Brantzen und Schilling sowie Pater Thomas Fluhr, die diesen 15. Akademiekurs über zwei Jahre hinweg geschult und begleitet haben. Mit Freude überreichte er den Absolventenpaaren die Zertifikate, verbunden mit dem Dank für ihre Bereitschaft, sich in der Ehe- und Familienarbeit zu investieren, „damit Gottes Reich Wurzeln schlagen kann“.
Die Ehepaare bedanken sich bei Bischof Ackermann für sein Kommen und überreichen ihm ein originell gestaltetes Lesezeichen, das ihn daran erinnern soll, dass in den kommenden fünf Monaten je eines der Paare für ihn und sein großes Anliegen einer glückenden Synodenumsetzung in der Diözese Trier, beten werde. Beim abschließenden Mittagessen im Haus der Familie gab es noch viel Gelegenheit zur Begegnung uns Aussprache.
Mehr Informationen
- Homepage der Akademie für Ehe und Familie: www.akademie-ehe-familie.de
- Artikel zur Sendungsfeier auf der Internetseite des Bistums Trier
Gruppenbild mit Kurs- und Akademieleitung (Foto: Brehm)