Nachrichten

15. August 2018 | Demnächst | 

Offene Bundesheim-Exerzitien – Dr. Rainer Birkenmaier im Interview zu einem neuen Projekt im Bundesheim Schönstatt


Offene Bundesheim-Exerzitien (Foto: Archiv / Brehm)

Offene Bundesheim-Exerzitien (Foto: Archiv / Brehm)

Alicja Kostka/Hbre. 15. August 1928, heute vor 90 Jahren: Das neu errichtete Exerzitienhaus der damals jungen Schönstatt-Bewegung wird eingeweiht. Es ist in enger Verbindung mit dem Urheiligtum, dem Gründungsort Schönstatts als Schulungszentrum für die ganze Bewegung, aber auch als Ort der Inspiration weit über die Schönstatt-Bewegung hinaus zu sehen. In diesem Haus, das den Namen Bundesheim bekam, hat Pater Josef Kentenich am längsten gelebt und gewirkt. 50 Jahre nach seinem Tod, an den am 15. September besonders erinnert werden wird, wird Dr. Rainer Birkenmaier, ein ausgewiesener Kentenich-Kenner sogenannte „offene Bundesheim-Exerzitien“ anbieten, die dazu beitragen sollen, in eine lebendige Verbundenheit mit dem Gründer Schönstatts zu kommen, für die Bewältigung und Gestaltung des eigenen Lebens, aber auch für die Gestaltung von Kirche und Welt im apostolischen Geist des Gründers Schönstatt. Vielleicht wird das Bundesheim dadurch auch aus dem Schatten heraustreten können, in den es durch die geschichtliche Entwicklung leider geraten ist. Dr. Rainer Birkenmaier stellt das Projekt im folgenden Interview vor.

„Die lebendige Verbundenheit mit dem Gründer hilft uns, Schönstatt neu zu gründen in seinem Geist“

Herr Dr. Birkenmaier, Sie sind bekannt für Ihre „Milwaukee-Pilger-Exerzitien“. Wie kommt es, dass Sie jetzt auch „offene Bundesheim-Exerzitien“ anbieten?

Dr. Rainer Birkenmaier an der "Vater-Statue" in Milwaukee, USA (Foto: privat)

Dr. Rainer Birkenmaier an der "Vater-Statue" in Milwaukee, USA (Foto: privat)

Birkenmaier: Das ist für mich selbst eine Überraschung der Vorsehung. Als sich abzeichnete, dass ausgerechnet in diesem „Vater-Jahr“ mangels Anmeldungen keine Fahrt nach Milwaukee stattfinden kann, fragte ich meine Mitbrüder in meiner Priestergruppe, was die Vorsehung damit sagen wolle. Ich wurde in dem Gespräch sehr ermutigt, eine Idee bzw. Frage umzusetzen, die schon längere Zeit in mir gewachsen war: Könnte es im Plane stehen, die Erfahrung der Milwaukee-Pilger-Exerzitien umzusetzen auch auf andere ausgezeichnete Vater-Orte? Das Bundesheim ist wohl der Ort, an dem P. Kentenich am längsten gelebt hat. Leider steht es bisher gleichsam im Schatten. Der Gründer wollte, dass das Haus neu entdeckt und innerlich „erobert“ wird.

Was sind die Erfahrungen, die Sie in Milwaukee gewonnen haben und jetzt auch auf das Bundesheim übertragen wollen?

Birkenmaier: Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass Orte, an denen ein Heiliger – in diesem Fall der Diener Gottes, P. Kentenich – gelebt hat, uns helfen können, seinem Charisma auf die Spur zu kommen und seiner Person unmittelbarer zu begegnen. Ich kann bezeugen, dass dies in den „Milwaukee-Pilger-Exerzitien“ in sehr intensiver und nachhaltiger Weise bei vielen Pilgerinnen und Pilgern geschehen ist. Sie haben „Vater“ erfahren. Das ist ein gnadenhaftes Ereignis, das man nicht machen kann. Voraussetzung ist aber, dass man den Ort nicht nur kurzzeitig oder gar touristisch wie ein Museum besucht, sondern sich mehrere Tage ehrfürchtig und mit geöffnetem Herzen auf einen geistlichen Prozess der Begegnung mit der Person P. Kentenichs einlässt. Dafür braucht es ausreichend Zeit, Stille und Gebet. Die Milwaukee-Pilger-Exerzitien bestehen deshalb aus 5 Tagen Besichtigungen, Besuchen, Zeugnissen und dann aus 5 Tagen stiller Exerzitien zur Vertiefung und inneren Verarbeitung.  

Pater Josef Kentenich am Eingang zum Bundesheim (Foto: Archiv)

Pater Josef Kentenich am Eingang zum Bundesheim (Foto: Archiv)

Was ist Ihre Hoffnung im Blick auf Exerzitien im Bundesheim?

Birkenmaier: Wir hoffen, dass das Bundesheim aus seinem Dornröschen-Schlaf aufwacht und erlebt wird als Vater-Erfahrungs-Ort. Die Gestalt der Exerzitien im Bundesheim möge uns die Vorsehung zeigen; zunächst ist es ein Experiment. Ich hoffe, dass unser Vater bei diesem Prozess ganz lebendig präsent erlebt wird. Gerne würde ich darüber hinaus meine methodischen und inhaltlichen Erfahrungen weitergeben an Personen, die mithelfen wollen, dass auch andere Vater-Orte in ähnlicher Weise aus dem Schlummern aufwachen. Die lebendige Verbundenheit mit dem Gründer hilft uns, Schönstatt neu zu gründen in seinem Geist. Ich hoffe auch darauf, dass viele aus der Schönstattfamilie dieses neue Projekt durch ihr Gebet unterstützen.

Wo finden Interessenten an diesem Projekt weitere Informationen?

Birkenmaier: Die „offenen Bundesheim-Exerzitien“ finden in der 1. Adventswoche statt. Die Übernachtung mit Frühstück regeln die Teilnehmer/innen selbst; sie wohnen also in einem der Schönstatt-Häuser ihrer Wahl. Im Bundesheim finden jeweils von 9.30 bis 21.00 Uhr die Impulse, Meditationen, Gebets- und Gottesdienstzeiten statt.

 

Die Fragen stellte Dr. Alicja Kostka

 

Mehr Informationen

Interessierte können nähere Infos anfordern bei:

 


Top