Nachrichten

26. April 2018 | Deutschland | 

Deutsche Delegation der Schönstatt-Bewegung und von Pax Christi beim „Campus de la paix“ in Lille


Gedenkfeier auf der Lorettohöhe: Militärfriedhof und Gedenkmemorial des ersten Weltkrieges etwa 14 km nördlich von Arras (Foto: MarieSchockaert)

Gedenkfeier auf der Lorettohöhe: Militärfriedhof und Gedenkmemorial des ersten Weltkrieges etwa 14 km nördlich von Arras (Foto: MarieSchockaert)

Eine Gesellschaft der Zukunft braucht Menschen, die fähig sind, in tiefen menschlichen Beziehungen zu leben und zugleich von einer tiefen inneren Freiheit geprägt sind – so die zentrale These von Weihbischof Dr. Michael Gerber bei seinem Vortrag im Rahmen eines Kongresses der Katholischen Universität in Lille/Frankreich am 20. April.

Bewegende Momente: Religionsverbindendes Gedenken (Foto: MarieSchockaert)

Bewegende Momente: Religionsverbindendes Gedenken (Foto: MarieSchockaert)

Weihbischof Gerber entzündet ein Friedenslicht (Foto: Diocèse de Lille)

Weihbischof Gerber entzündet ein Friedenslicht (Foto: Diocèse de Lille)

Bei der "Cérémonie pour la paix" (Friedenszeremonie) wird ein Manifest für den Frieden unterschrieben (Foto: David Penez)

Bei der "Cérémonie pour la paix" (Friedenszeremonie) wird ein Manifest für den Frieden unterschrieben (Foto: David Penez)

Zusammen mit einer größeren deutschen Delegation von Pax Christi und der Schönstatt-Bewegung nahm Weihbischof Gerber in der dritten April-Woche an einer Veranstaltungsreihe der Diözesen Lille, Arras und Cambrai teil. Anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Endes des Ersten Weltkrieges begegneten sich in diesen Tagen an den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkrieges Vertreter unterschiedlicher Nationen. Dabei stand vor allem die Frage im Mittelpunkt, was der genuine Beitrag der Kirchen zum Frieden heute ist.

Im Rahmen der Vortragsreihe schildert auch Schönstatt-Pater Deogratias Maruhukiro (Universität Freiburg i. Br.) auf beeindruckende Weise, wie sich die Kirche nach den Massakern der 90er Jahre in seiner Heimat Burundi für Frieden und Versöhnung einsetzt.

Dem Symposium vorausgegangen war am Abend des 19. April eine Feier auf der Lorettohöhe – einem der großen Kriegsschauplätze Flanderns im Ersten Weltkrieg.

Symposiums der Katholischen Universität in Lille/Frankreich

Die auch nach 100 Jahren sichtbare Deformation des Berges durch Granateinschläge und Schützengräben ist auch Ausdruck der seelischen Verletzung, die unzählige Opfer von Kriegen – gerade auch gegenwärtiger Konflikte – ihr Leben lang prägen wird“ – so der Freiburger Weihbischof. In seinem Vortrag beim Kongress ging er damit auf die aktuellen Herausforderungen ein. Er beleuchtete dabei den Einsatz von Pater Josef Kentenich, dessen von ihm gegründete Schönstattbewegung vor allem auch auf dem Hintergrund der Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und der später erfolgten Auseinandersetzung mit dem NS-Regime gewachsen ist: „Die globalpolitische Situation hat Auswirkungen auf die Psyche der Menschen. Dies können wir derzeit bei jeder demokratischen Wahl beobachten. Damit ist die Frage Josef Kentenichs erneut aktuell, welche Elemente braucht es, damit gerade in Extrembelastungen Persönlichkeiten reifen können, die sich für den Frieden und für Werte der Menschlichkeit einsetzen?“, so Gerber.

Der Freiburger Weihbischof dankte den Verantwortlichen in Lille für ihr Engagement, das in der aktuellen Situation ein sehr wichtiges Zeichen ist: „Gerade die Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich zeigt, wie fruchtbar ein echter Weg der Versöhnung sein kann. Angesichts der großen Spannungen auf unserem Globus sind gerade wir als Völker Europas neu herausgefordert, diesen Weg des Miteinanders unserer Nationen in all ihrer Originalität weiter zu gehen.“

Mons. Laurent Ulrich, Erzbischof von Lille und Kanzler der katholischen Universität von Lille eröffnet den internationalen Kongress  "Campus de la paix" in der Uni Lille, wo u.a. auch einige Schönstätter in verschiedenen Workshops zu Wort kommen (Foto: Diocèse de Lille)

Mons. Laurent Ulrich, Erzbischof von Lille und Kanzler der katholischen Universität von Lille eröffnet den internationalen Kongress  "Campus de la paix" in der Uni Lille, wo u.a. auch einige Schönstätter in verschiedenen Workshops zu Wort kommen (Foto: Diocèse de Lille)

Unter den Rednern beim internationalen Kongress "Campus de la paix" ist auch Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg (links) (Foto: Diocèse de Lille)

Unter den Rednern beim internationalen Kongress "Campus de la paix" ist auch Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg (links) (Foto: Diocèse de Lille)

Mehr Informationen

  • Mehr Infos zur Gedenkveranstaltung "4 Tage für den Frieden" die von den Diözesen Lille, Arras und Cambrai veranstaltet wurde: faiteslapaix.org

Top