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12. März 2010 | Aus Bewegungen | 

Ein Weg zur Ökumene: Staunen über das Charisma in der anderen Bewegung


Treffen von Verantwortlichen 2010 in Schönstattmkf. „Da bin ich nun hier und staune": Was Rolf-Dieter Braun von „Jugend mit einer Mission" seiner Kollegin aus dem Journalistenkreis des Miteinander der Bewegungen und Gemeinschaften am Beginn des Lobpreisgottesdienstes zuraunt, ist Ausdruck einer Haltung, die dem „Treffen von Verantwortlichen"  zugrunde liegt. „Staunen vor dem Charisma, das Gott in die andere Bewegung hineingelegt hat", nennt es Gerhard Proß im Interview. Vom 1. bis 4. März 2010 tagte das „Treffen von Verantwortlichen" - etwa 145 Verantwortliche von Geistlichen Gemeinschaften aus dem katholischen, evangelischen und freikirchlichen Raum - erstmals in Schönstatt.

Gerhard Proß - Foto: BrehmDas Zuhause einer der Gemeinschaften zum Tagungsort zu machen, hat gute Tradition und dient dem Kennenlernen, oder eben dem Staunen vor dem Charisma in der anderen Bewegung, der anderen Gemeinschaft.

Das Treffen von Verantwortlichen, so Gerhard Proß (CVJM Esslingen), das es seit 30 Jahren im Raum der evangelischen Bewegungen gibt, sei die „Keimzelle des Miteinander"; hier wurde eingeübt, wie Miteinander gehen kann. Das „geistliche Miteinander, das wir hier erleben, ist ein großes Wunder!", so seine Überzeugung.

Pater Penners bei der Eröffnung des Lobpreis-Gottesdienstes„Wir haben in diesem Prozess des Miteinander gelernt, zu entdecken, wo das Charisma Gottes in der anderen Bewegung ist. Das ist anders, als wenn ich komme und frage: Stimmt das wirklich, was haben die da, was ist da schief?", so Gerhard Proß, der darin auch ein Modell sieht für die Ökumene insgesamt wie für viele weitere Prozesse des Miteinander, etwa in Europa: „Was wir hier leben, das ist versöhnte Vielfalt. In der EU entdecke ich immer wieder eine Nivellierung auf niedrigstem Niveau. Wir wollen keine Ökumene auf niedrigstem Niveau. Jeder bleibt ganz derselbe mit dem, was zu ihm gehört."

Ein ökumenischer Durchbruch

Inhaltlich ging es bei der Tagung um die Herausforderungen durch Veränderungen und das Zusammenspiel der Generationen. Eine große Rolle spielt neben dem Gebet das Austauschen und Kennenlernen. Ein Lobpreisgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche ganz in der charismatischen Tradition gehört für Gerhard Proß wie für viele andere zu den Höhepunkten dieser Tage.

LobpreisgottesdienstVor den Teilnehmern des „Treffens von Verantwortlichen" fasste Gerhard Proß seinen Eindruck zusammen: "So anders und doch so nah - mit diesen Worten hat Axel Wendt am Anfang unseres Treffens seine Erfahrung mit der Schönstatt-Bewegung beschrieben und damit sehr treffend eine Spur für unsere Begegnung mit Schönstatt gelegt. Eine tiefe Begegnung mit Schönstatt in der Haltung der Offenheit im Erkennen der Gnadengaben Gottes (Charisma) im Anderen hat stattgefunden. Wir waren sprachfähig, auch die Unterschiede und Gegensätze zu benennen und haben die Einheit in versöhnter Vielfalt gelebt. Der Gebetsabend wurde zu einem Höhepunkt unseres Treffens: ein charismatischer Gebetsabend in der großartigen Anbetungskirche (Dreifaltigkeitskirche) von Schönstatt, in der die Gegenwart des Heiligen Geistes für viele sehr konkret erfahrbar war, hat diese innere Linie eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht: so anders und doch ganz nah."

Führung am Ort SchönstattAuch bei den Vertretern der Schönstatt-Bewegung hat die große Offenheit der Teilnehmer aus den anderen Bewegungen tiefe Freude geweckt: „Mit großem Interesse ist Schönstatt bei vielen Teilnehmern lebendig geworden, ob es bei den beiden Führungen auf dem Berg und im Tal war, bei dem spontan angestimmten Lied um die Einheit der Christen im Urheiligtumoder bei den zahlreichen Gesprächen am Tisch und in den Pausen oder auch bei den intensiven Fürbitten am letzten Tag um das Kommen des Heiligen Geistes für das Schönstättische Zukunftsforum. Auchhier zeigt sich eine anfanghafte Erfüllung dessen, was P. Kentenich vor genau 100 Jahren als Motto über sein Priestertum geschrieben hat: "Verleihe, o mein Gott, dass alle Geister in der Wahrheit und alle Herzen in der Liebe sich einigen", so Pfarrer Wolfgang Müller, Leiter des Arbeitskreises Ökumene der Schönstatt-Bewegung.

Treffen von Verantwortlichen 2010 in Schönstatt

Interview mit Gerhard Proß zum Treffen von Verantwortlichen zum Nachhören

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