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10. November 2017 | Aus Bewegungen | 

Ökumenisches Gebet für Europa - am 9.11.2017 stand der Stephansdom im Zentrum Europas


Kardinal Christoph Schönborn beim ökumenischen Gebet im Stephansdom in Wien (Foto: MfE)

Kardinal Christoph Schönborn beim ökumenischen Gebet im Stephansdom in Wien (Foto: MfE)

Beatriz Lauenroth/Hbre. Sichtbar, einladend, europäisch – so präsentierte sich am Abend des 9. Novembers 2017 das „Ökumenische Gebet für Europa“ im Stephansdom in Wien. Im Herzen der österreichischen Hauptstadt waren am Vorabend ihres jährlichen Kongresses Menschen des christlichen Netzwerkes „Miteinander für Europa“ und aus ganz Österreich zusammengekommen. Ihr Anliegen: Einheit und Versöhnung der verschiedenen Konfessionen und Kulturen sowie Solidarität und Integration in Europa.

Ökumenisches Gebet im Stephansdom in Wien (Foto: MfE)

Ökumenisches Gebet im Stephansdom in Wien (Foto: MfE)

Beim Gebet und beim sich anschließenden Empfang waren auch einige Mitglieder der Wiener Schönstattfamilie anwesend (Foto: MfE)

Beim Gebet und beim sich anschließenden Empfang waren auch einige Mitglieder der Wiener Schönstattfamilie anwesend (Foto: MfE)

Grußwort: Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) (Foto: MfE)Grußwort: Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) (Foto: MfE)

Nicht herrschen, sondern dienen

Mit Kardinal Christoph Schönborn, der eine ökumenische Schar geistlicher Würdenträger anführte, versammelten sich Hunderte von Menschen unter dem Lettner-Kreuz im Dom, Erinnerung an die Opfer der zwei Weltkriege. „Von uns wird heute nicht erwartet, dass wir in Europa herrschen, sondern dienen“, unterstrich der Kardinal in seiner Ansprache.

In starker Verbundenheit erklang dann das feierliche Gebet um ein Miteinander von Kulturen, Generationen und um den Frieden. „Das Gebet war ein vielsprachiges, sichtbares, europäisches Hoffnungszeichen“, sagte ein Teilnehmer des Abends. „Es gibt Mut für die Zukunft.“

Christliche Werte sind Basis für ein geeintes Europa

Beim anschließenden Empfang betonte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), die Bedeutung der Gemeinschaft: "Gemeinschaft und Vernetzung von Menschen guten Willens ist heute wichtiger denn je, wo die Fliehkräfte stärker werden und die Polarisierung in den europäischen Gesellschaften zunimmt, die Egoismen und Selbstinszenierungen einen immer höheren Stellenwert gewinnen. Aber Gemeinschaft und Vernetzung ist kein Selbstzweck, sondern das benötigen wir, um die biblische Vision eines umfassenden Shaloms Wirklichkeit werden zu lassen." Gemeinschaft sei, so sagte Hennefeld, Papst Franziskus beim (Re)Thinking Europe Dialog Ende Oktober zitierend, "das stärkste Gegengift gegen die Individualismen, die unsere Zeit kennzeichnen, gegen die heute im Westen verbreitete Tendenz, sich als Einzelwesen zu begreifen und demgemäß zu leben.“

Jörg Wojahn, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, unterstrich die christlichen Werte als Basis für ein geeintes Europa. „Wir brauchen jeden“, lud der Vertreter der EU die Anwesenden mit Nachdruck ein.

Nach dem 9.11.1938 (Reichsprogromnacht), dem 9.11. 1989 (Fall der Berliner Mauer) ist der 9.11.2017, Tag des ökumenischen Gebets, ein bedeutender Schritt auf dem Weg des „Miteinanders“ und ein Zeichen für Europa.

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