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22. Oktober 2017 | Oktober-Treffen | 

GründerGeist - Es geht um Lebensgebilde mit apostolischer Ausrichtung


Impuls zum neuen Jahresmotto: Pater Ludwig Güthlein (Foto: Kröper)

Impuls zum neuen Jahresmotto: Pater Ludwig Güthlein (Foto: Kröper)

Cbre/Hbre. Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, kam die Aufgabe zu, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit einem abschließenden Impuls die inhaltliche Linie des Tages zusammenzufassen sowie Akzente und Aspekte des neuen Jahresmottos „GründerGeist – Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen (Apg 1,8)“ aufzuschlüsseln.

Die Beseelung der modernen Weltkultur sei Josef Kentenich zeitlebens ein großes Anliegen gewesen. So stelle sich – 50 Jahre nach dem Tod des Gründers – die Frage, was es heute bedeute, diesem Gründer zu folgen, als Mitgründer und Neugründer im 21. Jahrhundert. Wie wird der Gründergeist freigesetzt? „Gründergeist“, das sei ein Stolperstein und ein Trendthema gleichermaßen.

Güthlein: Es geht um das Klima von Mitgründergeist, um die Mentalität der Eigeninitiative (Foto: Kröper)

Güthlein: Es geht um das Klima von Mitgründergeist, um die Mentalität der Eigeninitiative (Foto: Kröper)

Impuls (Foto: Kröper)

Impuls (Foto: Kröper)

Erneuerung des ursprünglichen Geistes und Gründerinitiative

Beim Blick auf das Gedenkjahr, das Kentenich-Jahr gehe es natürlich zunächst um die Person des Gründers: „Wir schauen auf ihn und fragen, was er für uns bedeutet, wie unsere Beziehung zu ihm ausschaut“.  Es gehe aber gleichzeitig auch um das Klima von Mitgründergeist, um die Mentalität der Eigeninitiative. Das Jahresmotto mache deutlich, dass es der Schönstatt-Bewegung Deutschland in diesem Jahr um beides gehe: „um die Person des Gründers aber gleichzeitig auch um den GründerGeist und um Gründerinitiative, Mitgründer- und Neugründerbewusstsein in sich haben“, so Güthlein. Dazu sei ein persönlicher Zugang zu ihm nötig. Jeder dürfe „seinen Kentenich“ entdecken. Für Schönstatt sei es wichtig, sich als ganze Bewegung eine Bandbreite persönlicher Zugänge zum Gründer schenken zu lassen. Bei ihm Antworten auf das Leben, auf Lebensfragen zu entdecken, setze zunächst „das Zulassen und Ernstnehmen der Fragen“ voraus.

Ein originelles Gründungsjahr

In Anlehnung an ein Wort von Pater Kentenich, das dieser 1954 zur Schönstattfamilie gesprochen hat: „das Marianische Jahr will für unsere Familie ein Siegesjahr werden. Das setzt allerdings voraus, dass es sich als ein originelles Gründungsjahr in die Familiengeschichte einschreibt“, formulierte Pater Güthlein: „Das Gedenkjahr 2018 soll sich als ein originelles Gründungsjahr in die Familiengeschichte einschreiben.“ Allerdings gelte hier besonders auch der Zusatz, den Pater Kentenich im Brief an Pater Menningen geschrieben hat: „Ich meine damit nicht, das was wir immer meinen, die Erneuerung im ursprünglichen Geist. Im meine wirklich einen Neuaufbau des ganzen Werkes, so dass das Wort Mitgründer wirklich in seinem ganzen Gewicht und seinem vollen Klang zur Geltung kommen soll.“ Es sei eine beachtliche Erwartung, dass die, die jetzt Schönstatt tragen, etwas Neues schaffen sollen. Das gebe einen neuen Blick auf all die Fragen, die die Bewegung beschäftigen.

Die neuen 100 Jahre

Wenn - so Pater Güthlein - dieses Neugründungsjahr ein neues und originelles Gründungsjahr werden soll, dann müsse sich jede und jeder einbringen in diesen Prozess, mit seiner eigenen Lebenssituation, mit „seinem Schönstatt“, mit seiner ureigenen Identifikation. Das sei wirklich Anteil haben am Charisma Pater Kentenichs und dadurch werde sein Charisma weiter gestaltet. Denn Schönstatt sei „fraktal“. Bei Fraktalen gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten im Kleinsten auch für das große Ganze. Im Kleinsten bildet sich das Ganze ab. Übertragen heiße das, dass sich Schönstatt in jedem Projekt, das in der Verbundenheit mit dem Ursprungsgeist verwirklicht werde, Schönstatt abbilde.

Güthlein: „Wir zielen nicht auf viele einzelne Menschen, aber auf das Wachsen vieler Lebensgebilde.“ (Foto: Kröper)

Güthlein: „Wir zielen nicht auf viele einzelne Menschen, aber auf das Wachsen vieler Lebensgebilde.“ (Foto: Kröper)

Es sei allerdings nicht irgendetwas, was die heutige Schönstattgeneration gründen und gestalten solle, sondern Lebensgebilde mit apostolischer Ausrichtung. „Wir zielen nicht auf viele einzelne Menschen, aber auf das Wachsen vieler Lebensgebilde.“ Pater Kentenich habe von Anfang an Lebensknotenpunkte geschaffen, um die sich herum Leben anreichen konnte. Neugründung heiße, Gruppen und Menschen zu befähigen, Gemeinschaft zu bilden, um die Welt einander näher zu bringen. Es geht nicht um größere Zahlen sondern um Gruppen, die miteinander wirksam werden. „Wenn ich mir Misiones anschaue, dann ist das ein tolles Projekt, aber das Tollste daran ist die Gruppe, die das Projekt macht.“ Es gehe bei der Neugründung nicht darum, immer noch mehr zu schaffen, sondern darum, Lebensgebilde durch mehr Vernetzung und Miteinander zu fördern.


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