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2. Oktober 2017 | International | 

Gedenken an Josef Engling – Der Mitgründer Schönstatts gab vor 99 Jahren sein Leben für Schönstatt


Initiative: "Der ENGLINGSTEIN – das Zeichen seiner Nähe" (Grafik: Grabowska)

Initiative: "Der ENGLINGSTEIN – das Zeichen seiner Nähe" (Grafik: Grabowska)

Hbre. Vor 99 Jahren, am 4. Oktober 1917, ist Josef Engling, einer der Mitgründer Schönstatts, an einer Straßenkreuzung in der Nähe von Cambrai, Frankreich, von Granatsplittern getroffen als Soldat im ersten Weltkrieg zu Tode gekommen. Wie kein zweiter hat er die Impulse des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich aufgenommen und verstanden. Obwohl er bei der Gründung Schönstatts am 18. Oktober 1914 nicht persönlich anwesend war, verknüpfte der Schüler des Studienheimes der Pallottiner in Vallendar am 11. April 1915 sein Leben untrennbar mit der Sendung der Gottesmutter von Schönstatt, denn er wollte, dass sie ihn zu einem zeitgemäßen Heiligen erziehen solle. „Ich will ein Heiliger werden. … Allen alles werden und Maria ganz zu eigen sein“, so hielt er am 8.12.1915 in seinem Tagebuch fest. Pater Kentenich bezeichnete Josef Engling einmal als „gelebte Gründungsurkunde“.

Josef Engling (Foto: Archiv)

Josef Engling (Foto: Archiv)

Zeichen für die Überwindung von Hass durch die Kraft der größeren Liebe

Dass die internationale Schönstatt-Bewegung, seit dem 15. September im Blick auf den 50. Todestag ihres Gründers im kommenden Jahr im „Kentenich-Jahr“ stehend, nun auch ein Jahr lang – bis zum Gedenken an Englings 100. Todestag – besonders auf den „Heiligen der Einheit“, wie manche ihn bezeichnen, schauen kann, ist eine besondere Fügung der Geschichte und rückt gleichzeitig die Frage der Einheit Europas in den Fokus. „Wir leben in einer entscheidenden Zeit für Europa“, schreibt Pater Dr. Joachim Schmiedl, Vize-Postulator im Seligsprechungsprozess Josef Englings, in einem Grußwort für eine Gedenkveranstaltung französischer Schönstatt- und Englingfreunde, die am 7. Oktober in Cambrai stattfinden wird. Seinen Dienst als Soldat habe Josef Engling aus seiner patriotischen Gesinnung verstanden, doch habe er nie ein Hehl daraus gemacht, „dass er in den Menschen, in deren Ländern er eingesetzt war, Abbilder Gottes sah.“ Z.B. habe Engling ihre Sprachen lernen wollen, um sich verständigen zu können. „Immer mehr wurde ihm auch die Sinnlosigkeit des Gemetzels klar“, so Schmiedl weiter. „Sein Lebensopfer für eine religiös-sittliche Erneuerung der Welt inmitten der Endphase eines schrecklichen Krieges ist deshalb nicht nur das Siegel auf ein exemplarisches christliches Leben, sondern sichtbares Zeichen für die Überwindung von Hass durch die Kraft der größeren Liebe.“

Es gäbe derzeit Kräfte in den Ländern Europas, die wieder zu einer engen nationalistischen Sicht zurückkehren möchten. Doch der Schönstattpater, der Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar ist betont: „Ein christliches Europa war immer ein Europa der offenen Grenzen. Europa ist ein Kontinent der vielen Sprachen, auch der vielen Konfessionen und Religionen. Und es ist geprägt von christlichen Werten, wie wir sie in der Bergpredigt kondensiert finden. Für ein friedliches Europa stehen unsere mitteleuropäischen Nationen seit über 70 Jahren. Josef Engling ist ein Fürsprecher für Einheit und Versöhnung, damit das auch in Zukunft so bleibt.

Flyer zur Initiative  "Der ENGLINGSTEIN – das Zeichen seiner Nähe" (Grafik: Grabowska)

Flyer zur Initiative  "Der ENGLINGSTEIN – das Zeichen seiner Nähe" (Grafik: Grabowska)

Engling-Stein – das Zeichen seiner Nähe - Einladung zu einer Initiative

Während des Abendsegens beim Urheiligtum am 4. Oktober 2017 startet zum Auftakt des Vorbereitungsjahres auf den 100. Gedenktag seines Todes eine Initiative, die im Rahmen des Seligsprechungsprozesses von Josef Engling ein lebendiges Zeichen seiner Verehrung deutlich machen möchte. Die Initiative steht unter dem Motto“ „Engling-Stein – das Zeichen seiner Nähe“.

Alicja Kostka vom Josef-Engling-Sekretariat schreibt dazu:

„Beim Urheiligtum und hinter vielen Schönstatt-Heiligtümern weltweit steht der sogenannte ‚Josef Engling-Stein‘, ein Memorial, welches an Josef Englings Lebenshingabe erinnert. Eigentlich sollten hinter dem Urheiligtum seine Gebeine liegen, ähnlich wie bei den anderen so genannten ‚Heldensodalen‘ der ersten Generation, Hans Wormer und Max Brunner oder den ‚Helden‘ der zweiten Gründergeneration, Franz Reinisch und Albert Eise. Englings Gebeine wurden aber trotz langjähriger Suche nicht gefunden. Trotzdem ist der Engling-Stein ein besonderer Ort der Erinnerung und Verehrung Josef Englings geworden. Viele Menschen halten dort kurz inne und beten still.

Wir möchten Sie einladen, davon ein Zeugnis abzulegen: Was bedeutet für Sie der Engling-Stein als Ort der Erinnerung? Was verbinden Sie mit diesen wenigen Minuten dort? Warum ist es Ihnen wichtig, beim Engling-Stein und an den ‚Heldengräbern‘ Halt zu machen? Ihr Zeugnis kann und soll kurz sein: Ein Satz. Vielleicht ein Stoßgebet, das Sie in diesem Moment innerlich bewegt. Es darf auch anonym sein.“

Lebendige Verehrung Josef Englings dokumentieren

Alicja Kostka, die wie Josef Engling aus dem heute polnischen Ermland stammt und mitverantwortlich ist für das Elternhaus von Josef Engling in Prositten, Polen, wird die per E-Mail oder Brief eingehenden Zeugnisse sammeln und dann als Dokument und Zeichen der lebendigen Verehrung Josef Englings an den Postulator des Seligsprechungsprozesses nach Rom senden.

Zur Initiative gibt es einen eigenen mehrsprachigen Flyer, der in der Sakristei des Urheiligtums erhältlich ist oder hier heruntergeladen werden kann.

Schönstatt-Zentren in den Diözesen, die ebenfalls einen Engling-Stein haben, können Partner der Initiative werden und mit dem Flyer für „ihren“ Gedenk-Ort sensibilisieren und zum Zeugnis für Josef Engling einladen.

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