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22. März 2017 | Miteinander für Europa | 

Miteinander für Europa – Das Netz breitet sich aus


Die Römischen Verträge werden 60 Jahre alt

Die Römischen Verträge werden 60 Jahre alt

Beatriz Lauenroth. Die ökumenische Initiative „Miteinander für Europa“ engagiert sich pro Europa anlässlich der 60-Jahr-Feier der Römischen Verträge und lädt europaweit ein zum Gebet für Europa. Das gemeinsame „Abenteuer Europa“ begann offiziell vor 60 Jahren mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge. Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien und die Benelux-Länder unterzeichneten am 25.3.1957 ein Vertragspaket, „die Grundlagen für einen immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker“ (Präambel des EWG-Vertrages).

Damals wie heute ist die Stadt Rom das Zentrum, in dem sich am 25. März 2017 Staatsoberhäupter aus Europa treffen, um ein Signal der Zusammengehörigkeit zu setzen und auch auf diese Weise den Kontinent, der in einer Dauerkrise des Einigungsprozesses ist, zu stärken. Alle Integrationsschritte sind stets von heftigem Ringen um die Durchsetzung u. a. nationaler Interessen begleitet. So bedarf es einer ständigen Dynamik der Erneuerung, um gemeinschaftliche große Probleme (z.B. Flüchtlingsströme nach Europa, demographische Veränderungen, Brexit, geschichtlich-kulturelle und wirtschaftliche Unterschiede zwischen Ost- und Westeuropa, unterschiedliche Demokratie-Auffassungen etc.) zu lösen.

Ein entscheidender Schritt zur Versöhnung auf dem europäischen Kontinent: Die Unterschriften unter die Römischen Verträge werden geleistet  (Foto: Archiv)

Ein entscheidender Schritt zur Versöhnung auf dem europäischen Kontinent: Die Unterschriften unter die Römischen Verträge werden geleistet (Foto: Archiv)

Ökumenisches und internationales Gebet

Rom ist in diesen Tagen Schauplatz vielfältiger Veranstaltungen, die in allen Herausforderungen dem „Ja“ zu Europa Ausdruck verleihen wollen. In diese Initiative reiht sich auch Miteinander für Europa mit einem ökumenischen und internationalen Gebet am 24.3.2017 um 19.30 Uhr in der Basilika XII Apostel im Zentrum der Stadt ein. Vertreter aus Kirche und Politik haben bereits ihre Anwesenheit zugesagt, u.a. Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Bischof Nunzio Galantino, Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Mons. Siluan, Metropolit der rumänisch-orthodoxen Kirche in Italien, Heiner Bludau, Dekan der ev.-lutherischen Kirche in Italien, Andrea Riccardi, Historiker und Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Gerhard Pross, Moderator von Miteinander für Europa, Markku Markkula, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen zusammen mit einer Delegation. Die einstündige Feier wird von einem Chor, der aus Mitgliedern verschiedener Bewegungen und Gemeinschaften besteht und einem rumänisch-orthodoxen Chor musikalisch umrahmt.

In ganz Europa wird für Europa gebetet

Europaweit verbindet sich diese Initiative von Miteinander für Europa in dieser Zeit mit weiteren 50 Städten (von Lissabon bis Szeged, von Brüssel bis Matera, von Paris bis Ljubliana). Ziel der europäischen Gebetskette ist es, die Welt erfahren zu lassen, dass Geschwisterlichkeit und Einheit trotz kultureller und konfessioneller Unterschiede im Hier und Heute möglich sind. In Deutschland kommen Engagierte aus den Gemeinschaften und Bewegungen des Netzwerkes in insgesamt 16 Städten zum Gebet zusammen und laden auch die Bevölkerung dazu ein, z.B. in Leipzig, Fulda, Borken, Esslingen, München und Würzburg. Auch in Vallendar-Schönstatt am Urheiligtum, dem Gründungsort der Schönstatt-Bewegung und im Schönstatt-Zentrum Rottenburg-Liebfrauenhöhe werden entsprechende Gebetszeiten durchgeführt werden.

Miteinander für Europa, in dem mehr als 300 christliche Gemeinschaften und Bewegungen verbunden sind, verkündet und bezeugt diese großen Ideale seit 17 Jahren. Aufgrund dieser Erfahrung und des drängenden Wunsches nach einem geeinten Europa und einer geeinten Welt, leistet das ökumenische Netzwerk einen wichtigen Beitrag zu einem christlichen Humanismus, in dem gegenseitiger Respekt und die Fähigkeit zum Dialog geübt werden. So wird eine neue Weise des Miteinanders zwischen Menschen, Gruppen, Städten und Staaten möglich. So kann Europa zu einer Familie der Völker werden.


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